Der Tag der Traeume
das sie schon lange erloschen geglaubt hatte.
Er zog sie an sich, um sie zu küssen, erst langsam und zärtlich, dann voll verzehrender Leidenschaft. Die Stunden, die sie bei Norman’s verbracht hatten, hatten ihrer beider Verlangen bis an den Rand des Erträglichen gesteigert, und Kendall spürte, dass er sich ebenso wie sie kaum noch zurückhalten konnte.
Als er sich endlich von ihr löste, um sie in sein Schlafzimmer zu führen, schien ihr Körper in Flammen zu stehen. Sie redete sich selbst ein, sich lediglich auf ein kleines Abenteuer einlassen zu wollen, ahnte aber jetzt schon, dass das, was sich zwischen ihnen entwickelte, sehr viel tiefer gehen würde. Doch sie zog es vor, nicht eingehender darüber nachzudenken.
Er trat hinter sie. Als sie sich umdrehte, stellte sie fest, dass er sein Hemd bereits abgestreift hatte und nur mit Jeans bekleidet vor ihr stand. Seine Brust war sonnengebräunt und muskulös, und Kendall spürte, wie sich ihre Brustwarzen verhärteten.
»Ich konnte während der ganzen Zeit bei Norman’s an nichts anderes denken als daran, endlich mit dir allein zu sein.«
»Ich weiß, was du meinst.« Sie grinste. »Mir ging es genauso.«
Seine dunklen Augen bohrten sich in die ihren. »Du hast es uns beiden nicht gerade leichter gemacht, als du unbedingt bleiben wolltest, um dich mit Charlotte zu unterhalten.«
»Einerseits wollte ich nicht unhöflich sein, andererseits auch etwas Geschäftliches mit ihr besprechen.« Sie griff nach dem Saum ihres Spitzentops und zog es verführerisch langsam hoch. »Aber du hast mich davon überzeugt, dass andere Dinge manchmal wichtiger sind.« Sie trat einen Schritt vor, sodass ihre nur von einem Hauch von einem Hemdchen bedeckten Brüste seinen Oberkörper streiften.
»Dem kann ich nur zustimmen.« Er legte beide Hände auf ihre Schultern und drückte sie so fest an sich, dass sie seine Erregung spüren konnte. »Merkst du, was du mit mir machst?«
»Und ob.« Ihre empfindlichen Brustwarzen rieben gegen den weichen Seidenstoff. Mit einem Mal empfand sie sogar die dünne Stoffschicht als störend, so sehr sehnte sie sich danach, seine erhitzte Haut auf der ihren zu spüren.
»Und das ist noch nicht alles.« Er presste seine Hüften gegen ihren Unterleib, sodass sich seine Erektion hart in ihr Fleisch grub, dann begann er sich langsam, kreisend zu bewegen. Kendall keuchte erstickt auf. Die Berührung traf sie wie ein Schlag, und ein roter Schleier legte sich vor ihre Augen.
Mit einem leisen Stöhnen gab er sie frei. Worte waren überflüssig geworden, als sie sich rasch ihrer restlichen Kleidungsstücke entledigten. Rick hob Kendall hoch, legte sie sacht auf sein Bett und rollte sich über sie.
Doch plötzlich richtete er sich auf und musterte sie eindringlich. »Weißt du, dass ich noch nie eine Frau so begehrt habe wie dich?«
Seine Worte ließen ihr Herz schneller schlagen. »Mir geht es genauso.« Die Ehrlichkeit zwang sie zu diesem Geständnis, obwohl ihre innere Stimme sie erneut warnte, sich nicht zu sehr auf diesen Mann einzulassen.
»Das will ich nicht hoffen.« Er prustete vor Lachen.
Kendall ließ die letzten Sätze Revue passieren und begriff peinlich berührt, was sie da gesagt hatte. Sie lief flammend rot an, war aber gleichzeitig dankbar dafür, dass die Stimmung zwischen ihnen mit einem Mal lockerer geworden war. Eine allzu gefühlsbefrachtete Atmosphäre war kein geeigneter Ausgangspunkt für eine flüchtige Affäre. »Ich meine, ich habe bisher noch für keinen Mann etwas Vergleichbares empfunden.«
Er strich ihr liebevoll über die Wange. »Da bin ich aber froh.«
Sie lächelte schelmisch. »Dann beweis es.«
»Genau das habe ich vor.« Er langte über sie hinweg, zog die Nachttischschublade auf und nahm ein Kondom heraus, dann zögerte er. »Kendall …«
»Ja?«
»Ich bewahre die Dinger aus alter Gewohnheit hier auf, weil Chase Roman und mir immer eingeschärft hat, wenn wir nicht vorbereitet wären, würden wir nicht nur uns selbst ein Armutszeugnis ausstellen, sondern auch einen bedauerlichen Mangel an Respekt vor Frauen erkennen lassen.«
Dieser Beweis für die starke familiäre Bindung zwischen den Chandlers versetzte Kendall einen kleinen Stich ins Herz. Außer während des Sommers bei ihrer Tante hatte sie nie die Geborgenheit einer Familie kennen gelernt, und sie empfand es oft als zu schmerzlich, angesichts der Leere in ihrem Leben an diese kurze, glückliche Zeit zurückzudenken.
»Dein Bruder ist zwar ein
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