Der Tag der Traeume
eine kleine Sommeraffäre, so wie es abgemacht war.
»Ich liebe Aufregung.« Ihre Augen glitzerten voller Vorfreude, und sein Herz begann schneller zu schlagen, als sie ihn mit den Blicken verschlang. Er war an weibliche Bewunderung gewöhnt, aber die Art, wie Kendall ihn ansah, unterschied sich von der blinden Anbetung der anderen, und das gab ihm das Gefühl, in ihren Augen etwas ganz Besonderes zu sein.
»Du bist ja klatschnass!« Offenbar fiel ihr jetzt erst auf, dass ihm sein T-Shirt auf der Haut klebte.
»Das kommt davon, wenn man sich mit einer mit Eimern und einem Schlauch bewaffneten Horde von Teenagern anlegt.« Er zupfte an dem nassen Stoff herum.
»Du kannst großartig mit ihnen umgehen.« Sie biss sich auf die Lippe, dann gestand sie: »Ich habe dich beobachtet.«
Sein Herz machte einen kleinen Satz. »Ich habe dich ja gar nicht gesehen.«
»Natürlich nicht, du solltest ja auch nicht wissen, dass ich da bin.«
»Aha, du hast mir also nachspioniert.«
Kendall zuckte die Achseln. »Ich war neugierig, wie Hannah wohl mit den anderen Jugendlichen klarkommt. Und ich wollte wissen, wie dein Alltag so aussieht, was du machst und wie du dich gibst, wenn ich nicht dabei bin.« Sie schüttelte ihr kunstvoll zerzaustes Haar. »Aber lass dir das nicht zu Kopf steigen«, fügte sie mit einem verlegenen Lachen hinzu.
»Eitelkeit ist ein Fremdwort für mich.« Er tat die Bemerkung mit einem Grinsen ab, weil sie es offensichtlich von ihm erwartete, aber insgeheim freute er sich darüber. Ach, zum Teufel, er freute sich immer, wenn sie Interesse an seiner Person erkennen ließ, denn das bedeutete, dass sie auch dann an ihn dachte, wenn sie nicht zusammen waren. Er für seinen Teil dachte weiß Gott oft genug an sie.
Sie trat auf ihn zu und legte die Hände auf seine Unterarme. »Du solltest das nasse Zeug besser ausziehen.« Dabei fuhr sie sich auffordernd mit der Zunge über die Lippen, ehe ihre Hände von seinen Armen über seine Brust und dann weiter nach unten glitten.
»Wo du Recht hast, hast du Recht.«
Kendall spielte mit dem Saum seines Shirts, hob ihn langsam an und strich dann mit der Hand über seine bloße Haut.
Ihre Berührung verwandelte das Blut in seinen Adern in flüssiges Feuer. Sein Verlangen nach ihr ging weit über körperliche Begierde hinaus. Noch nicht einmal ihre widerspenstige Schwester und ihr Nur-bis-zum-Ende-des-Sommers-Ultimatum konnten etwas daran ändern. Und obwohl ihm dieser Umstand eigentlich zu denken geben sollte, hielt ihn das nicht davon ab, die wenige Zeit zu nutzen, die er mit ihr alleine verbringen konnte.
»Irgendwie stört mich dieses T-Shirt ganz gewaltig«, murmelte sie.
»Dann zieh es mir doch aus.« Er hob die Arme über den Kopf, überließ ihr die Kontrolle, von der sie einmal behauptet hatte, er gäbe sie nie auf. Ich würde für sie noch ganz andere Dinge aufgeben, dachte Rick und verwünschte sich gleich darauf dafür.
Kendall zog ihm das Shirt über den Kopf und ließ es achtlos zu Boden fallen. Ihre Fingerspitzen tanzten über seine Brust, dann hielt sie inne und presste ihre Lippen auf seine fiebrig heiße Haut, was ihn fürchten ließ, er könne das Schlafzimmer nicht mehr rechtzeitig erreichen. Zischend sog er den Atem ein.
»Klingt, als hätte ich die richtige Stelle getroffen.«
»Im Augenblick wäre jede Stelle die richtige«, erwiderte er trocken. »Aber so ungern ich es auch zugebe – ich war den ganzen Tag draußen und könnte erst mal eine Dusche vertragen.«
Ein lockendes Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. »Und ich hätte nichts gegen eine zweite einzuwenden.«
Rick schüttelte mit einem leisen Lachen den Kopf. »Baby, du weißt wirklich, wie man einen Mann in Versuchung führt.«
Sie hielt seinem Blick stand. »Nicht irgendeinen Mann. Nur dich.« Wie zum Beweis wanderten ihre Finger zum Knopf seiner Jeans.
Wer war er, ihr in diesem Punkt zu widersprechen? Wieder ließ er sie gewähren und biss die Zähne zusammen, als ihre Hand langsam an seinem Schenkel hochglitt und sich dann am Reißverschluss der Jeans zu schaffen machte. Ihre Berührung verhieß ungeahnte sinnliche Freuden, und einen Moment lang wünschte er, sie würde nie wieder damit aufhören.
Er schloss die Augen, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und überließ sich der Hitze, die von seinem ganzen Körper Besitz ergriff. Das Rauschen seines Blutes dröhnte in seinen Ohren, und als er das schrille Klingeln zum ersten Mal wahrnahm, meinte er, das Geräusch
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