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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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betanken.
    Als Great Inagua Island zwischen Kuba und Haiti überflogen war, ging die E-2 außerhalb nationaler Lufträume in eine achter-förmige Warteschleife über. Die beiden AV-22 und ihr Rudel Drohnen drehten nach Süden ab und folgten der Windward Pas sage, dem schmalen Korridor zwischen Kuba und Haiti. Dort fand das letzte Nachtanken vor dem Erreichen des haitischen Luftraums statt.
    Diesmal flog Hardcastle den ersten Versuch. »Wichtig ist, daß du unverkrampft bleibst, Rush«, erklärte er dem Piloten. »Konzentrier dich darauf, in gleicher Höhe mit dem Tanker zu bleiben und die Sonde allmählich an den Trichter heranzuführen. Wenn du ganz nahe bist, kannst du sie einfach reinschieben. Statt nur das Licht anzustarren, kontrollierst du deine Fluglage durch Vergleich mit der Tankersilhouette.« Während Hardcastle das Verfahren erläuterte, ließ er die Sonde in den faßgroßen Trichter gleiten. »Two-Nine, Kontakt.«
    »Three-Three Kontakt, Treibstoff läuft.«
    »Two-Nine«, bestätigte Hardcastle. Er übernahm nur wenige hundert Kilo, ließ die Zufuhr unterbrechen und zog die Sonde wieder aus dem Trichter. »Jetzt bist du dran, Rush.«
    »Ich hab' die Maschine«, sagte Masters. Da ihr Ziel jetzt keine hundert Seemeilen mehr entfernt war, wollte er nichts anbrennen lassen. Er führte die lange Sonde der Sea Lion gleich beim ersten Mal in das Trichtermundstück ein, als habe er das schon hundertmal gemacht.
    »Erstaunlich, wie etwas konstruktive Kritik deinen Lufttank-
    fähigkeiten auf die Sprünge hilft, Rush«, stellte Hardcastle fest.
    »Schon gut«, murmelte der Pilot, ohne den weißen Leuchtring vor ihnen aus den Augen zu lassen. Zwanzig Seemeilen vor dem Punkt, an dem sie abdrehen und tiefer gehen mußten, war der Tankvorgang abgeschlossen, und die zweite Sea Lion flog zurück, um wie die E-2 vor Great Inagua Island in Warteposition zu gehen.
    »Sie haben fünfzehn Seagulls hinter sich«, berichtete McLa-nahan auf der abhörsicheren Frequenz, als sie Kurs auf Haiti ge-
    nommen hatten. »Vier sind nicht einsatzfähig - zwei wegen Problemen im Zündsystem ihrer Lenkwaffen, eine wegen eines Motorschadens, eine wegen Empfangsstörungen bei größerer Entfernung. Alle anderen scheinen in Ordnung zu sein. Admiral. Sie können jetzt absteigen. Ich lasse die Drohnen hinter ihnen -aber stets fünfhundert Fuß höher.«
    »Danke, Leute«, antwortete Hardcastle. »Two-Nine ist mit sechstausend Kilo im grünen Bereich. Wir melden uns, sobald sich was ergibt.« Über die Bordsprechanlage fragte er seinen Piloten: »Kann's losgehen, Rush?«
    »Jederzeit.«
    »Verstanden. Autopilot - ein, Kurshalten - ein, Höhehalten -aus.
    Radar und Radarhöhenmesser.«
    »Ein und geprüft«, antwortete Masters. »Abstandswarner -auf fünfhundert Fuß. Radar - auf Hindernisvermeidung, keine Fehlerwarnung, Funktionstest okay.«
    »Mein linker Monitor auf Zielerfassung, Reichweite dreißig Seemeilen«, sagte Hardcastle und holte sich ein keilförmiges Radarbild mit Fünfmeilenmarkiorungen auf seinen 23-cm-Farbmonitor.
    Nachdem er den zweiten Monitor so eingestellt hatte, daß er Triebwerks- und Leistungsdaten anzeigte, holte er das Bild des IR-Scanners auf den mittleren Bildschirm und umfaßte mit der rechten Hand den Steuerknüppel. »Ich hab' die Maschine.«
    »Du hast sie«, bestätigte Masters und ließ den Steuerknüppel los, um sich eigene Informationen auf seine Bildschirme zu holen. Während der rechte Monitor ihm das Radarbild zeigte, holte er sich auf dem linken die Triebwerksdaten in großen Zahlen und in grafischer Darstellung, um etwaige Unregelmäßigkeiten sofort erkennen zu können. »Meine MFDs sind eingestellt und geprüft. Laß mich jetzt noch das IR-Bild testen... wenn's gut ist, fliege ich nach ihm weiter.«
    Hardcastle betätigte die FLIR-Scannertaste am Steuerknüppel, um den mit Stickstoff gekühlten Sensor im Bug der AV-22 auszufahren.
    Vor ihnen zeichnete sich die Küste Haitis deutlich als heller Streifen vor dunklem Hintergrund ab. Masters klappte d.as Helmvisier herunter und schaltete das TADS/PBNVS-Sy-
    stem ein, das den Scanner—und die Revolverkanone, falls sie aktiviert war - seinem Blick folgend nachführte. Das Bild war klar und nur wenig verzerrt, so daß er weiterhin aus dem Fenster sehen und seine Monitore kontrollieren konnte, wenn er wollte.
    »Mein Visier ist in Ordnung.« Er klappte es hoch, sah Hard -
    castle an und umfaßte wieder den Steuerknüppel. »Ich hab' die Maschine. Du testest

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