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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Karte eingetragenen Markierungen. »Nach dem letzten Abwurf fliegen wir direkt nach Verrettes zurück.«
    »Zehn Abwürfe?« fragte Gachez. »Alle in einer Nacht?«
    »Das verwirrt die Coast Guard«, versicherte ihm Salazar. Er machte Hermosa ein Zeichen, die Karte wegzunehmen. »Selbst wenn die Yanquis einige Ihrer Leute schnappen, entwischen ihnen die übrigen.
    Statt der kümmerlichen Zwanzig- oder Fünfzig-Kilo-Behälter, die wir normalerweise transportieren, teilen Sie Ihre Sendung in zehn Ladungen mit schwimmfähigen Paketen zu je hundert Kilo auf...«
    »Hundert Kilo?«
    »Container in dieser Größe müßte selbst ein Rennboot bergen können«, antwortete Salazar. »Frachter haben damit überhaupt keine Mühe. Unser Flugzeug kreist nirgends, um Ware abzuwerfen. Der erste Überflug muß genügen.«
    Gachez nickte langsam. »Ich muß meine Leute benachrichtigen, damit sie dann in Position sind. Das kann ein paar Tage dauern.«
    Salazar zuckte mit den Schultern. »Lassen Sie sich ruhig Zeit. Je länger wir warten, desto eher läßt die Wachsamkeit der Amerikaner nach.« Er machte eine kurze Pause. »Übrigens sollten Sie Ihre Organisation auf undichte Stellen überprüfen, Senor. Die Amerikaner sind offenbar gewarnt worden, daß ein Abwurf bevorsteht.«
    »Meine Organisation?« fragte Gachez aufgebracht. »Wenn's irgendwo 'nen Spitzel gibt, Salazar, sitzt er in Ihrer Organisation!«
    »Meine Männer sind mir treu ergeben«, sagte Salazar. »Sie sind die besten Piloten der Welt und stolze kubanische Soldaten. Mich oder ihr Land würden sie nie verraten.«
    »Gut, vielleicht ist's ein Zufall, daß die Coast Guard gerade jetzt ihre Überwachungsmaßnahmen verstärkt. Jedenfalls bin ich hier der einzige, der beim Start weiß, wo diesmal abgeworfen werden soll.
    Ich alarmiere unsere Leute am Abwurftag — aber sie erfahren erst Minuten vor dem Abwurf, daß er bei ihnen stattfinden wird.«
    »Trotzdem könnte irgendein Spitzel...«
    »Schon möglich, Coronel«, unterbrach Gachez ihn. »Trotzdem habe nicht ich einen komplizierten Plan für die Lieferung von zwanzigtausend Kilo ausgearbeitet - das waren Sie! Ich zeichne niemals Abwurfstellen in Karten ein - das tun nur Sie! Und finden Sie den Zusammenhang zwischen Ihrer Einsatzplanung und diesem Aufmarsch amerikanischer Kräfte etwa nicht auffällig?«
    Salazars Grinsen verschwand. Was Gachez sagte, klang logisch.
    Aber ein Spitzel in den Reihen der Cuchillos? Undenkbar ...
    »Das Unternehmen muß verschoben werden«, behauptete Capi-tän Enrique Hermosa. »Uns bleibt keine andere Wahl.«
    Salazar schüttelte den Kopf, während er ein Wurfmesser mit schmaler Klinge an einem grüngrauen Ölwetzstein schärfte.
    »Unser heutiger Aufklärungsflug hat gezeigt, daß der Küstenwachkutter zwischen dem Ostrand der Cayo-Sal-Bank und An-dros Island steht. Sein Ballonradar reicht fast zweihundert Kilometer weit...«
    »Das wissen wir, Capitän.« Salazar wischte die Klinge ab und steckte das Messer wieder in seinen rechten Stiefel. Die beiden saßen mit der achtköpfigen Besatzung der An-12 zusammen: Pilot, Kopilot, Navigator, Flugingenieur, Chefabsetzer, zwei Absetzer und Bordschütze für die 23-mm-MKs im Heckstand. Die Besatzung war von Gachez zu Tequila und Whisky eingeladen, während sie die vorgesehene Route begutachtete.
    »Wir wissen auch, daß Sie aus abgehörtem Funkverkehr zwischen diesem Schiff und einem Flugzeug schließen, daß im betreffenden Gebiet ein Seeaufklärer des Customs Service operiert«, fuhr Salazar fort. Hermosa nickte wortlos. »Daraus haben Sie geschlossen, daß das Überwachungsflugzeug mit dem Kutter zusammenarbeitet.«
    Hermosa wollte etwas sagen, aber Salazar hob abwehrend eine Hand.
    »Hermosa, wenn Customs Service und Coast Guard gemeinsam in diesem Seegebiet operieren, müssen sie von unserem Unternehmen erfahren haben. Merkwürdig ist auch, daß unsere Agentin in Florida City gerade an dem Tag untertaucht, an dem ich dringend Informationen über die auf der Homestead Air Force Base stationierten Flugzeuge brauche.«
    »Unsere Agentin ist untergetaucht, als der amerikanische Vizepräsident nach Miami gekommen ist, Coronel. An diesem Tag sind an sämtlichen Mautstationen zwischen Fort Lauderdale und Homestead Geheimdienstagenten stationiert gewesen. Mit ihrer gefälschten Grünen Karte wäre sie gleich bei der ersten Kontrolle geschnappt worden.«
    Salazar schüttelte den Kopf. »Die Amerikaner haben den Abschuß ihrer Falcon und den Überfall

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