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Der Tanz des Maori (epub)

Titel: Der Tanz des Maori (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Temple
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Gefühl, dich vor mir zu sehen. Unglaublich.«
    Er blätterte weiter, dann zuckte er entschuldigend mit den Schultern und gab Sina das Album zurück. »Mehr als ›irgendwo an der Westküste‹ fällt mir dazu auch nicht ein. Nur das eine Bild von den Jungs vor der Höhle – das könnte in Wirklichkeit der Eingang zu einer Mine sein. Davon gab es in der Nähe von Seddonville eine ganze Menge. Aus dieser Ecke der Westküste kommt doch auch das Album, oder? Aber ich fürchte, euch kann wirklich nur diese alte Maori weiterhelfen … Ich drücke euch die Daumen.« Er drückte Sina noch einen Kuss auf die Lippen, dann sprang er aus dem Auto.
    Sina rutschte auf den Fahrersitz, rückte den Rückspiegel zurecht, schob den Sitz nach vorne und atmete tief durch. »Dann mal los.« Sie warf Katharina ein schräges Lächeln zu. »Und sollte ich aus Versehen auf der falschen Straßenseite fahren, darfst du mich treten. Oder schreien. Auf jeden Fall: Tu irgendetwas!«
    Der Hillman setzte sich knatternd Richtung Westen in Bewegung.
    Triumphierend deutete Katharina auf das Ladenschild des kleinen Antiquitäten-Geschäfts. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich mir sicher bin, dass es hier ist!«
    Sina nickte und ließ das Auto am Straßenrand auslaufen. Sie drehte den Zündschlüssel um, mit einem letzten Knattern erstarb der Motor.
    Â»Und jetzt gehe ich da einfach rein und frage die Alte, warum sie der Meinung ist, dass ich ihre Schwester bin. Was, wenn sich herausstellt, dass sie wirklich verwirrt war und sich an nichts mehr erinnert?«
    Â»Dann sind wir heute vier Stunden umsonst quer durch Neuseeland gefahren«, erklärte Katharina geduldig, so wie sie es schon ein paar Mal in den letzten Stunden getan hatte. »Wir besuchen Mary-Ann und fahren morgen wieder nach Port Levy. Nichts einfacher als das … Jetzt hör auf, dir Sorgen zu machen. Bloß weil der Opa von deinem Freund durchgeknallt ist, muss sich jetzt nicht alles gegen dich verschworen haben. Pass auf: Du willst unbedingt alles für deine große Liebe tun – dann müssen wir jetzt wohl in diesen Laden hinein.«
    Sie öffnete resolut die Beifahrertür und stieg aus. Sina folgte zögernd. Ihr war die ganze Sache unheimlich. Immerhin war sie vor ein paar Wochen vor dieser alten Frau fast geflohen. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr, Katharina stieß schon die Tür zu dem Laden auf. Das Glockenspiel erklang, es roch ebenso muffig und alt wie bei ihrem ersten Besuch.
    Â»Was kann ich für Sie tun?«, erklang die Stimme eines jungen Mannes aus dem Halbdunkel des Ladens. Er kam mit einem breiten Grinsen auf sie zu, rothaarig und sommersprossig. Ganz sicher kein Maori. Sina atmete tief durch – erst jetzt merkte sie, dass sie die ganze Zeit die Luft angehalten hatte. Sie räusperte sich vorsichtig.
    Â»Ich habe nur eine kleine Frage«, erklärte sie. »Vor ein paar Wochen habe ich hier ein altes Fotoalbum gefunden. Die Verkäuferin war eine alte Lady, die so wirkte, als ob sie mehr über diese Bilder weiß. Aber vielleicht können Sie mir auch weiterhelfen?«
    Â»Ach, die alten Fotoalben – darüber weiß nur Ruiha Bescheid. Ich wollte sie ja gar nicht anbieten, aber sie hat darauf bestanden, dass wir diese Alben verkaufen. Inzwischen ist fast keines mehr da. Die Leute sind ganz versessen auf Bilder aus der alten Zeit. Wahrscheinlich hängen sie die alten Dinger an die Wand und behaupten, von den Pionieren abzustammen, obwohl sie in Wirklichkeit erst vor ein paar Monaten aus dem Flugzeug gestiegen sind.« Er lachte unbekümmert.
    Â»Wann kommt diese Ruiha denn wieder in den Laden?«, fragte Sina nach. Offenbar war es dem Rotschopf in seinem Laden langweilig. Sina stand allerdings nicht der Sinn danach, heute einem Kiwi, der Lust auf ein Schwätzchen hatte, die Zeit zu vertreiben.
    Â»Sie hat erst Ende der Woche wieder Dienst«, erklärte er bereitwillig.
    Â»Wohnt sie denn hier im Ort?«
    Er runzelte die Stirn. »Sie ist nur eine Aushilfe, ich zahle sie immer in bar. Aber ich denke schon, dass sie hier wohnt. Aber wo genau? Da kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen.« Bedauernd hob er die Hände. »Aber vielleicht wollen Sie sich noch ein bisschen umsehen? Wir haben schöne, neue Ware hereinbekommen. Da sind Teile aus dem neunzehnten Jahrhundert dabei!«
    Â»Danke, aber wir wollten wirklich nur

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