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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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war clever und geschäftstüchtig und hatte ihr Leben vollkommen umgekrempelt. Ich habe gerne mit ihr zusammengearbeitet und bin froh, sie kennengelernt zu haben. Gott mag darüber richten, Detective, nicht die Menschen.«
    Als ihm Tränen in die Augen traten, wandte er sich ab. Bontrager ließ ihm Zeit, sich wieder zu fangen.
    Jessica nahm an, dass Rudolph sich mit seinen Worten auf Michelle Calvins Verhaftung und Verurteilung wegen Prostitution bezog, aber vielleicht steckte mehr dahinter. Vielleicht sehr viel mehr.
*
    Da die Mordserie immer größere Ausmaße annahm, wurden die Chefs der verschiedenen Dezernate über alles auf dem Laufenden gehalten. Der Chef der Kriminaltechniker hielt sich bereits am Tatort auf. Sergeant Terry O’Neal – ein alter Hase in den Fünfzigern, Vater von sechs Kindern – war knallhart, wenn es um den Job ging. Als Byrne bei der Polizei anfing, war er Streifenbeamter gewesen. Die beiden Männer kannten sich eine Ewigkeit.
    Jessica stand in ihrer Nähe, als sie miteinander sprachen.
    »Jeden Quadratzentimeter, Terry. Jeden verdammten Quadratzentimeter«, sagte Byrne mit gedämpfter Stimme. »Notfalls bezahle ich die Überstunden aus eigener Tasche.«
    »Tolle Idee.«
    »Irgendwo in diesem Gebäude ist etwas versteckt, das uns zum nächsten Tatort führt. Ich will, dass wir es finden, ehe dieser Wahnsinnige sich die nächste Kirche vornimmt.«
    Und die nächste Leiche dort ablegt, fügte Jessica in Gedanken hinzu.
    Sie nahm ihr iPhone aus der Tasche und öffnete den Browser. Einem inneren Gefühl folgend begann sie eine Suche nach biblischen Namen. Es dauerte nicht lange, bis sie fündig wurde. Es gab in der Bibel eine Frau namens Mara und einen Mann namens Reuben. Sie rief Byrne und Bontrager zu sich. »Seht mal.«
    Die beiden Männer schauten auf das Display.
    »Auf Hebräisch heißt Mara ›traurig‹, und Reuben bedeutet ›die Freude über die Geburt eines Sohnes‹«, sagte Jessica und steckte das Handy wieder ein. »Ich glaube, ich setze mich heute noch mit einem Phantombildzeichner zusammen.«
    »Gute Idee«, meinte Bontrager.
*
    Als die Ermittler zwanzig Minuten später damit begannen, die Informationen über den neuen Mordfall zusammenzutragen, schaute Jessica aus dem Fenster der Kapelle. Byrne stand auf dem Vorplatz und sprach mit einer Sanitäterin, einer Frau in einem blauen Blouson. Jessica erkannte sie wieder. Sie war eine der beiden Sanitäter, die Danny Palumbo am Tatort behandelt hatten.
    Jessica beobachtete die Frau. Ihre Körpersprache drückte aus, dass zwischen ihr und Byrne offenbar eine persönliche Beziehung bestand. Das Gesicht der Frau konnte Jessica nicht sehen, was hilfreich gewesen wäre, aber es schien, als gäbe es zwischen den beiden etwas, was über den Job hinausging.
    Etwas Vertrautes.

40.
    Shane beobachtete das Treiben der Polizei vom Coffeeshop auf der anderen Straßenseite aus. Rings um die alte Kirche standen ein halbes Dutzend Streifenwagen und eine Gruppe Schaulustiger. Shane hatte keine Details im Polizeifunk erfahren, was selten der Fall war. Man konnte schon froh sein, wenn man den Sachverhalt und eine Adresse erfuhr. Er war sich aber ziemlich sicher, dass die Polizei hier wieder eine Leiche gefunden hatte. Wenn ein Jugendlicher irgendwo einbrach, um in Ruhe seine Haschpfeife zu rauchen, rückte nicht die ganze Kompanie an.
    Mehr als für die Streifenwagen interessierte sich der Reporter für den Ford Taurus, der gerade angekommen war und jetzt keine zwanzig Meter von ihm entfernt parkte. Das Zivilfahrzeug der Mordkommission – der Wagen, in dem Byrne und Balzano zum Tatort gekommen waren – stand vor dem Absperrband.
    Dass Byrne und Balzano hier waren, sagte Shane fast alles, was er wissen musste.
    Cyn hatte einen Auftrag in Cheltenham; es ging um eine geplatzte Hauptwasserleitung. Aber das war okay. Für diese Sache brauchte Shane sie nicht. Er war ein echter Profi geworden, wenn es darum ging, eine Filmreportage alleine zu drehen. Das machte er inzwischen so gut, dass kein noch so erfahrener Reporter den Unterschied zu einer Live-Reportage erkennen konnte. Falls nötig, könnte er einen Film sogar auf die Schnelle auf seinem Laptop schneiden.
    Mit dieser Art des investigativen Journalismus könnte er es schaffen, in der Nachrichtenshow von Anderson Cooper zu landen.
    Als zwei Vans der Kriminaltechnik am Tatort eintrafen und der Streifenpolizist dafür sorgte, dass die Schaulustigen Platz machten, erkannte Shane seine Gelegenheit. Er

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