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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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entschlossene Stimme. „Alles wird gut. Aber wir müssen etwas tun, wir dürfen nicht länger hier herumstehen und gaffen.“
    Dieses Mal schaffte sie es, einen tiefen Atemzug zu nehmen.
    „Ich werde Euch benachrichtigen, wenn das Kind da ist“, flüsterte die Äbtissin niedergeschlagen.
    Nein! Nein! Der Nebel in Brennas Kopf löste sich schlagartig auf. Was immer auch geschah, die beiden durften ihr Kind niemals verkaufen.
    Brenna raffte den Saum ihrer Tunika, wirbelte herum und eilte den Flur entlang zu ihrer kleinen Klosterzelle. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie musste fort. Unverzüglich, ehe das Kind in ihr größer wurde. Ehe sie sich selbst immer tiefer in diese Intrigen verwickelte. Einmal hatte sie sich entschieden, bei den Plänen ihres Vaters mitzuwirken. Diesen Fehler wollte sie nie wieder begehen.
    Eilig suchte sie die wenigen Dinge zusammen, die sie während der Reise benötigen würde. Flüchtig dachte sie an ihre heiß geliebten Pinsel und Farben, doch dann wurde ihr klar, wie trostlos ihr Leben ohne Montgomery war. Sie vermisste ihn so sehr, seinen vollkommenen Körper, sein schönes, ebenmäßiges Gesicht.
    Nur – ihr Vater hatte gesagt, dass man seinen Körper gebrochen und sein Gesicht verwüstet hatte. Mit einem Mal wurden ihr all die Eindrücke und die Aufregungen dieses Tages zu viel, und sie musste sich haltsuchend an die Wand lehnen. Wieder zwang sie sich, tief durchzuatmen, damit sie klar denken und einen Plan schmieden konnte. Noch immer stand ihr der Schweiß auf der Stirn, ihr war gleichzeitig kalt und heiß.
    Sie brauchte Geld. Sie brauchte ein Ziel. Sie musste ihr Kind in Sicherheit bringen und ein klärendes Gespräch mit dem König führen, damit der gute Ruf ihres Gemahls wiederhergestellt wurde.
    Wenn die Äbtissin oder ihr Vater erfuhren, dass sie fliehen wollte, würden sie sie mit Sicherheit als Geisel hierbehalten. Wenn James sie fand, ehe sie die Gelegenheit bekam, sich mit dem König auszusprechen, erwartete sie ein nicht minder schlimmes Los.
    Brenna schloss die Augen und betete um eine Eingebung. Ob Gott ihre Gebete überhaupt noch erhörte? Wenn nicht, dann doch wenigstens zum Wohle des unschuldigen Kindes, das in ihr heranwuchs.
    Bitte, lieber Gott, bitte.
    Godric. Meiriona. Wie aus dem Nichts fielen ihr diese Namen ein – ein Hoffnungsschimmer.
    Ja, sie würde bei den beiden Zuflucht suchen und sie auch um Beistand beim König bitten. Mit einem stummen Dankgebet öffnete sie die Augen und sah sich in der Zelle um. Was sollte sie mitnehmen? Ihre Gemälde konnten verkauft oder gegen eine Schiffspassage eingetauscht werden. Wenn es dunkel wurde, wollte sie in die Malstube schleichen, die Bilder von den Rahmen lösen und in ihrer Holzröhre verstauen. Sie beschloss, auch ein paar Malutensilien einzupacken, falls sie unterwegs Arbeit fand.
    Während sie sich vorbereitete, überkam sie das Gefühl, genau das Richtige zu tun. Ihr Mut kehrte zurück. Wochenlang war sie wie betäubt und gleichgültig gewesen, aber nun hatte sie wieder ein klares Ziel vor Augen und wusste, was sie zu machen hatte. Ihr Zittern legte sich, sie wurde ganz ruhig.
    Da war es wieder, das alte, prickelnde Gefühl der Erregung, weil sie sich auflehnte. Und plötzlich verspürte sie sogar das Bedürfnis, etwas zu malen, ihre erste echte Regung seit über drei Monaten. Das Kloster war still und langweilig, die Landschaft äußerst eintönig und die Darstellung von ausschließlich religiösen Szenen hatte ihr Empfinden abgestumpft. Vielleicht war sie nicht fähig gewesen, das Leben zu malen, weil sie selbst nicht mehr gelebt hatte.
    Nach Einbruch der Nacht arbeitete sie bei Kerzenschein zielstrebig weiter. Aus der Küche ließ sie ein Messer, Käse und Brot mitgehen. Schließlich nahm sie ihr armseliges Bündel, die Holzröhre und setzte sich auf ihre Pritsche, um auf die Morgendämmerung zu warten und sich noch einmal alles genau durch den Kopf gehen zu lassen.
    Vorerst hatte sie vor, nur bei Tag zu wandern. Die Gegend hier war friedlich, aber sobald sie die Küste und die größere Stadt erreicht hatte, wagte sie es nicht mehr, allein zu reisen. Sie würde ein sicheres, sauberes und gut beleuchtetes Wirtshaus ausfindig machen und darum bitten, dass man ihr bei der Suche nach einer Reisebegleitung behilflich war. Mit etwas Glück fand sie ja vielleicht eine Familie, die in die gleiche Richtung unterwegs war und der sie sich anschließen konnte. Auf dem Weg vom Kloster zum Dorf gab es viele Katen

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