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Der Tod hat einen Namen

Der Tod hat einen Namen

Titel: Der Tod hat einen Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon de Winter
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hatte sich ohnehin etwas Ruhe gönnen wollen, aber davon durfte sie sich nicht beeinflussen lassen.
    "Was wird Ihr Mann dazu sagen, Mistreß Callison?" fragte sie.
    Ihre Gastgeberin seufzte tief auf. "Charles wird mich für verrückt halten, und ich kann es ihm nicht einmal verdenken", erwiderte sie. "Doch er wird meinen Wunsch respektieren." Wieder umklammerte sie Pamelas Hand. "Wenn Sie es möglich machen können, so bleiben Sie bitte. Wenn jemand Dinahs Schicksal aufklären kann, dann sind Sie es."
    Die junge Frau schob alle Bedenken beiseite. "Gut, ich werde bleiben, Mistreß Callison", versprach sie. "Allerdings nicht sofort. Ich habe noch einiges in London zu erledigen."
    "Auf eine Woche mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an", meinte Kathleen Callison. "Ich habe zehn Jahre gewartet, was sind da ein paar Tage?" Verstohlen wischte sie sich über die Augen.

9.
    Pamela Lindsay fuhr ihren Wagen in die Tiefgarage des A ppartementhauses. "Einen schönen guten Tag, Miß Lindsay", grüßte sie der Portier, als sie wenig später die geräumige Halle betrat.
    "Hatten Sie ein angenehmes Wochenende?"
    "Danke." Pamela nickte ihm zu. "Hat jemand nach mir gefragt, Georg?"
    "Doktor Graven hat zweimal angerufen", erwiderte der Portier. "Und heute morgen ist er sogar persö nlich hiergewesen."
    Sollte Robin vergessen haben, daß sie über das Wochenende nach Cornwall gefahren war? Es sah jedenfalls danach aus. P amela bedankte sich für die Auskunft und ging zum Lift. Auch wenn sie sich fast sicher war, daß ihr Robin nichts mehr bedeutete, freute es sie, daß er sie scheinbar doch vermißte.
    Du mußt verrückt sein, sagte sie sich, als sie das Penthouse b etrat. Was machst, wenn Robin dich nicht freigeben will?
    Die junge Frau trug ihr Gepäck ins Schlafzimmer und öffnete die Fenster. Sie dachte an Victor Callison. Anders als sein Vater war er begeistert gewesen, als er erfahren hatte, daß sie einige Wochen auf Windhaven bleiben würde. Er hatte ihr versprochen, wann immer es seine Zeit zuließ, mit ihr Ausflüge in die Umg ebung zu machen.
    Die Pianistin zog sich aus und duschte. Während das Wasser über ihren Körper rann, fragte sie sich, ob es richtig gewesen war, die Einladung nach Windhaven anzunehmen. Mrs. Callison hoffte, mit ihrer Hilfe das Verschwinden ihrer Tochter aufzuklären. Aber erwartete sie da nicht zuviel? Pamela hatte nie zuvor mit etwas Ähnlichem zu tun gehabt. Würde sich Dinah überhaupt wieder mit ihr in Verbindung setzen?Und wollte sie das überhaupt?
    Die junge Frau stellte das Wasser ab und griff nach einem Handtuch. Fröstelnd trocknete sie sich auf. Auf was habe ich mich da nur eingelassen, dachte sie. Ein frisches Handtuch um sich geschlungen, ging sie in die Küche und brühte Tee auf. Noch war es Zeit, auf Windhaven anzurufen und den Callisons zu sagen, daß sie nicht kommen würde.
    Pamela schlüpfte in einen Morgenmantel. Trotz ihrer feuchten Haare trug sie die Teekanne auf die Terrasse hinaus. Du bist ein Feigling, schalt sie sich. Du befürchtest, daß dir Situation über den Kopf wachsen könnte. Sie hatte keinen Grund, sich vor Dinah zu fürchten. Wenn ihr die Tote etwas Böses hätte antun wollen, hätte sie es schon in jener Nacht getan.
    An die Terrassenbrüstung gelehnt blickte sie zum Hyde-Park hinunter. Als Kind hatte sie hin und wieder Geistergeschichten gelesen. Sie hatten sie fasziniert, obwohl ihr ihre Mutter gesagt hatte, daß derartige Geschichten nur der Phantasie der jeweiligen Autoren entsprangen und es in Wirklichkeit keine Geister gab.
    "Du hast dich geirrt, Mum", sagte sie leise und kehrte zum Tisch zurück.
    Im Salon klingelte das Telefon. Seufzend stand Pamela auf und verließ die Terrasse. Sie nahm an, daß es Robin war, der sie sprechen wollte. "Lindsay", meldete sie sich ohne Begeisterung.
    "Störe ich, Pamela?" fragte Dr. Callison. "Ich habe gerade fünf Minuten Zeit und da dachte ich mir, ruf Miß Lindsay an und e rkundige dich, wie sie nach Hause gekommen ist."
    "Das ist aber lieb von Ihnen", erwiderte die Pianistin übe rrascht.
    "So bin ich nun einmal", scherzte er. "Ich freue mich schon auf Ihren Besuch. Hoffentlich überlegen Sie es sich nicht noch a nders."
    "Nein, Sie können sich darauf verlassen, daß ich nächste W oche nach Windhaven komme", versprach sie.
    "Ist es nur wegen Kathleen oder haben Sie die Einladung auch meinetwegen angenommen?"
    Pamela errötete, obwohl Victor viele hundert Kilometer von ihr entfernt war. "Sie erwarten

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