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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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praktischer Erfahrungen im Retten von Leben gewidmet hat, seine Arbeit auf einmal ohne ersichtlichen Grund ins Gegenteil verkehren und Menschen das Leben nehmen? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Es ist verblüffend, doch zugleich faszinierend. Haben Sie schon jemanden unter Verdacht?«
    »Nicht nur einen. Aber einen Hauptverdächtigen habe ich bisher noch nicht. Derzeit befasse ich mich mit sämtlichen bedeutenden Chirurgen unserer Stadt.«
    Waverly lachte kurz auf. »Das heißt, dass Sie sich auch mit mir und meiner Freundin hier befassen. Wie schmeichelhaft. Tia, wir stehen unter Mordverdacht.«
    »Manchmal lässt dein Humor wirklich zu wünschen übrig, Michael.« Mit blitzenden Augen wandte ihnen Wo den Rücken zu. »Entschuldigen Sie mich.«
    »Sie nimmt die Dinge immer furchtbar ernst«, murmelte Waverly und fragte: »Nun, Lieutenant, wollen Sie mich nicht fragen, wo ich in der fraglichen Nacht gewesen bin?«
    »Es geht um mehr als eine Nacht«, antwortete Eve. »Und wenn Sie Alibis für diese Nächte hätten, wäre das sehr hilfreich.«
    Er blinzelte vor Überraschung, und sein Lächeln wurde etwas kühler. »Dies scheint mir weder der rechte Augenblick noch der passende Ort für ein solches Gespräch zu sein.«
    »Dann mache ich so bald wie möglich einen offiziellen Gesprächstermin mit Ihnen aus.«
    »Ach ja?« Seine Stimme bekam einen beinahe frostigen Klang. »Wie ich sehe, sind Sie sehr direkt, Lieutenant.«
    Eve folgerte, dass sie ihn beleidigt, aber nicht beunruhigt hatte. Er war jemand, der niemals erwartete, offiziell verhört zu werden, war das Erste, was sie daraus schloss. »Ich weiß Ihre Kooperationsbereitschaft zu schätzen. Roarke, wir sollten Mira guten Abend sagen.«
    »Selbstverständlich. Entschuldigen Sie uns, Michael«, sagte er und murmelte Eve, als sie sich durch das Gedränge schoben, ein »Gut gemacht« ins Ohr.
    »Ich habe oft genug beobachtet, wie du den Menschen höflich den Boden unter den Füßen wegziehst, um allmählich zu wissen, wie man so etwas macht.«
    »Danke, Liebling. Dieser Satz verbreitet Stolz in mir.«
    »Gut. Und jetzt finde mein nächstes Opfer.«
    Roarke sah sich suchend um. »Hans Vanderhaven müsste genau zu deiner Stimmung passen.«
    Er führte sie durch die Menge in Richtung eines hoch gewachsenen Kahlkopfs mit einem adretten weißen Bart, der neben einer zierlichen Frau mit enormen Brüsten und einem wahren Wasserfall leuchtend roter, mit goldenen Spitzen versehener Haare in der Mitte des Raumes stand.
    »Das muss die neue Frau des Doktors sein«, flüsterte Roarke leise ins Eves Ohr.
    »Er mag sie wirklich jung«, stellte Eve abschätzend fest.
    »Und gut gebaut«, fügte ihr Gatte glucksend hinzu und baute sich, bevor sie ihn für die Bemerkung rüffeln konnte, vor dem Hünen auf. »Hans.«
    »Roarke.« Seine tiefe Stimme erfüllte den ganzen Raum, und der Blick aus seinen lebhaften kastanienbraunen Augen wanderte zu Eve. »Das muss Ihre Frau sein. Ich bin entzückt. Sie sind bei der Polizei?«
    »Das ist richtig.« Es missfiel ihr, wie er ihre Hand an seine Lippen hob und sie gleichzeitig mit seinen Blicken regelrecht verschlang. Die neueste Mrs. Vanderhaven schien sich jedoch nicht daran zu stören. Ein Glas Champagner in der einen und einen Diamanten in der Größe Pittsburghs an der anderen Hand, stand sie arglos lächelnd da. »Meine Frau Fawn, Roarke und… «
    »Dallas, Eve Dallas.«
    »Oh.« Kichernd klapperte Fawn mit ihren überlangen Wimpern. »Ich habe mich noch nie mit einer Polizistin unterhalten.«
    Ginge es nach Eve, würde sich daran auch jetzt nichts ändern. Also stieß sie ihren Gatten lächelnd, doch nicht unbedingt subtil mit dem Ellenbogen an, worauf er sich zu Fawn gesellte und, da ihm der Frauentyp sattsam bekannt war, anfing, ihr zu ihrem Aussehen zu gratulieren.
    Eve wandte sich von dem Gekicher ab und sagte zu Vanderhaven: »Mir ist aufgefallen, dass Dr. Wo dieselbe Anstecknadel wie Sie trägt.«
    Er hob eine seiner breiten, doch bekanntermaßen sehr geschickten Hände an den Aufschlag seines Fracks. »Der Äskulapstab. Unser kleines Ehrenabzeichen. Ich nehme an, in Ihrem Metier hat man ebenfalls seine Symbole. Nun, ich glaube nicht, dass Sie Ihren Mann gebeten haben, sich um meine wunderbare Frau zu kümmern, um sich mit mir über Kleideraccessoires zu unterhalten.«
    »Nein. Sie sind sehr aufmerksam, Doktor.«
    Seine Miene wurde ernst und seine Stimme merklich leiser, als er sagte: »Colin hat mir erzählt, dass Sie

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