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Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Titel: Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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verwunderlich. Die Assyrer behaupteten, du hast keinen Rivalen, wenn sich dein Phallus im Traum in XXL präsentiert. Zum Glück ist es der des Rappens gewesen, und er hatte nicht Wenzels Gemächt vor schreckgeweiteten Augen. Da wäre der graue Star ein barmherziger Vogel. Das macht dir den Morgenkaffee bitter. Bezüglich Phallus kommt dem Sandner wieder das Kind der Fuhrers in den Sinn. Assoziation zum Zeugungsakt. Das mag mit ein Grund sein, warum gerade jetzt die Brauner entführt worden ist. Schließlich ist der Papa schwer krank, und so wie es aussieht, wird er seinen Bub in Freiheit nicht mehr knuddeln können. Ein massiver Grund. Der ist bei der Arbeit der K11 nicht an der Tagesordnung. Erst letzte Woche haben zwei Burschen ein altes Waiberl vor dessen Haustür niedergemacht. Neben ihrem Schlüssel hat die Seniorin noch ein angebrochenes Packerl Taschentücher und ein paar Münzen eingesteckt gehabt. Schädelbruch. Kritischer Zustand. Die Täter haben sie gleich erwischt. Zum Speien, dass die armen Würschterl sich ein noch ärmeres Fell suchen zum Gerben, anstatt ...
    »Rawhide«. Sein Handy. Gerade hat der Sandner sein müdes Hirn auf Betriebstemperatur gebracht, da plärrt ihm ein aufgeregter Jonny die Ohren voll. Es geht um den Brauner. Der hätte heute Morgen ein Plastiktütchen im Briefkasten gefunden. Darin wäre ein kreisrundes Fleischstückchen gewesen. Wie von einem Locher ausgestanzt oder von der Schusterahle. Sonst nichts. Kein Brief. Der Brauner wäre damit hereingekommen und dann umgefallen. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Gerade noch ein Glas Milch und – peng! Der Notarzt hätte gleich dafür gesorgt, dass er ins Klinikum Dritter Orden eingeliefert wird – zur Beobachtung. Scheißdreck! Er hat es nicht mehr gepackt. Die Anspannung hat zugeschlagen und ihn niedergestreckt. Der Jonny ist im Haus geblieben. Schlimmstenfalls würden sich die Entführer erneut melden. Die Aufregung beutelt den jungen Polizisten gehörig durch.
    Den Sandner steckt er damit an. Der ist aufgesprungen und hat die Kaffeetasse umgestoßen. Das passt. Hoffentlich hat Brauners Mutter eine bessere Konstitution. Frauen sind ja meistens stabiler. Vollverzinkte Karosserie.
    »Schick mir ein Bild von dem Fleischstückerl!«, weist er den Jonny an. Der Appetit ist ihm vergangen. Vielleicht bekäme er doch die Ohren seiner Mutter in einem Packerl, der Brauner. Himmelherrgott!
    Innerhalb Sekunden ist das Foto da. Der Sandner kann nichts Rechtes drauf erkennen. Kreisrund, kleiner als ein Centstück, weißlich-braune Färbung. Verreck, wollen die Entführer die Braunerin minischeibchenweise servieren? Er spürt ein Vibrieren in der Magengegend.
    Der Jonny plappert immer weiter, Wörter stürzen auf den Sandner ein, verschütten ihn, gleich einem Bergrutsch. Er versucht, sich freizuwühlen, sein Hirn zu retten. Mit der gestrigen SZ bedeckt er die Kaffeelache. Das Papier saugt sich voll. Er schaut zu, wie sich der braune Fleck vergrößert.
    Vorwürfe macht sich der Jonny, ob er hätte etwas merken sollen, ob er der Aufgabe gewachsen wäre, ob er überhaupt irgendetwas gewachsen wäre.
    Der Sandner ist aktuell nicht in der Verfassung, Trost zu spenden. Höchstens Toast. Der schwimmt vor ihm auf dem Teller in brauner Brühe. Für Jonnys Geburt trügen andere die Verantwortung. Wäre nicht mehr zu ändern. Er sollte das Beste draus machen.
    »Das Tüterl braucht der Poschner von der KTU – du gibst es ihm – keinem anderen! Sag, es kommt von mir. Aber zuerst fährst du beim Aschenbrenner vorbei. Ich geb dir gleich die Adresse. Sag ihm, ich muss sofort wissen, was das ist. Ob es vom Menschen ist, verstehst du. Und welcher ... Körperteil. Lass dich nicht abwimmeln! Beeil dich!« Er hat den Jonny angeschrien, als ob er für die Distanz nach Obermenzing kein Handy bräuchte. Kein Wunder, dass der Brauner umgefallen ist. Nicht gegessen, nicht geschlafen, und dann steht ein Fetzen Fleisch von der Mama auf der Speisekarte. Aber so wie er den Oberstaatsanwalt kenne, würde der bald wieder aufschlagen. Der ließe sich nicht ins Gitterbett befördern, nebst Flügelhemdchen und Pfefferminztee, so er denn die Wahl hätte.
    N atürlich wird sich der Sandner auf zum Klinikum machen. Er muss wissen, ob es dem Oberstaatsanwalt gut geht. Es ist nur ein Katzensprung von Brauners Behausung entfernt. Kurz tauscht er sich mit der Wiesner aus. Die klingt bedeutend ausgeschlafener, wenn auch mürrischer. Alles versteht er nicht, weil sie am Käsebrot

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