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Der Tod soll auf euch kommen

Der Tod soll auf euch kommen

Titel: Der Tod soll auf euch kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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umgebracht?«
    Eadulf rümpfte entrüstet die Nase.
    Brehon Dathal betrachtete ihn verdrießlich.
    »Du solltest mich lieber ernst nehmen, Sachse. Glaubst du etwa, daß ich auf Grund meines hohen Alters die Sachlage nicht mehr richtig beurteilen kann?«
    Eadulf blickte ihn eine Weile an.
    »Es ist mir gleich, ob du jung oder alt bist. Wenn man eine falsche Beschuldigung gegen mich erhebt, kann ich sie nicht einfach so hinnehmen. Ich könnte dich ebensogut fragen, ob ich des Mordes schuldig sein muß, nur weil ich ein Fremder in diesem Land bin?«
    »Ich halte mich an das Gesetz«, fuhr ihn Brehon Dathal an. »Ich hege keine Vorurteile gegen dich.«
    »Und ich halte mich an die Tatsachen.«
    »Die Tatsachen liegen ganz einfach. Bischof Petrán ist in seiner Kammer tot aufgefunden worden. Er wurde vergiftet. Am gleichen Tag bist du aus Cashel geflohen. Am Vorabend ist es laut Zeugenberichten zu einem heftigen Streit zwischen dir und dem Bischof gekommen. Leugnest du das etwa?«
    »Ich bestreite nicht, daß ich mich mit Petrán gestritten habe, aber ich bestreite, daß ich dabei gewalttätig geworden bin. Ich bestreite, daß ich aus Cashel geflohen bin. Bevor ichfortritt, habe ich Fidelma eine Nachricht hinterlassen, denn ich hatte etwas herausgefunden, was meinen Sohn betraf. Ich hatte keine Ahnung, daß Petrán tot war. Erst bei meiner Rückkehr berichtete mir Caol davon.«
    »Und du erwartest, daß ich dir das glaube?«
    »Ich erwarte nichts außer der Höflichkeit, unvoreingenommen angehört zu werden.«
    Brehon Dathal errötete. »Du wagst es, mich, den obersten Brehon von Muman, zu beschuldigen, voreingenommen zu sein?«
    »Ich beschuldige dich nicht. Ich äußere mich nur zu dem, was mit mir geschieht«, erwiderte Eadulf schroff.
    »Es sieht nicht gut aus für dich, Fremder, wenn du nicht sofort dein Verbrechen gestehst.«
    »Drohst du mir etwa?« Eadulf sprang auf.
    Da tauchte mit betretener Miene der Krieger an der Tür auf.
    »Bruder Eadulf, es wäre klüger, sitzen zu bleiben und mit Respekt die Fragen des Brehon zu beantworten«, sagte er leise.
    Eadulf wurde klar, daß er sich keinen Gefallen damit tat, wenn er seinem Zorn freien Lauf ließ. Er nahm wieder auf der Pritsche Platz.
    »Ich lehne es ab, jemandes Fragen zu beantworten, der mich von vornherein für schuldig befunden hat und mir nicht einen winzigen Beweis liefert, um seine Anklage zu belegen, außer der Tatsache, daß ich bei einem Streit mit dem Bischof gesehen wurde.«
    Brehon Dathal erhob sich wütend und verließ die Zelle. Der Krieger nahm den leeren Hocker mit. Die Zellentür schlug wieder zu.
    Eadulf überkam Verzweiflung, und er versuchte mit aller Kraft, sich gegen sie zu wehren.
     
    Fidelma, die nun die Geschichte von Alchús Schicksal aus Corbs und Corbnaits Mund persönlich gehört hatte, ordnete an, daß die beiden Zeugen gastfreundlich aufzunehmen seien. Anschließend eilte sie zu Bruder Conchobars Apothekerladen.
    »Du hättest es mir mitteilen müssen«, erklärte sie bei ihrem Eintreten in verärgertem Ton.
    Der alte Apotheker schaute überrascht von den Kräutern auf, die er mit einem Stößel in einem Mörser zerstieß.
    »Es dir mitteilen müssen, Lady Fidelma?« fragte er verdutzt.
    »Die Resultate deiner Untersuchung von Bischof Petráns Leiche.«
    Der Alte sah sie fragend an. »Warum hätte ich dir darüber Auskunft geben sollen?«
    »Weil Brehon Dathal Eadulf eingekerkert hat und ihn des Mordes beschuldigt. Eadulf steckt in ernsten Schwierigkeiten, und ich muß unbedingt von dir erfahren, wie dieses Gift in Petráns Körper gekommen ist und worum es sich handelt.«
    »Gift? Mord? Wovon sprichst du da, Lady Fidelma?« fragte Bruder Conchobar verwirrt.
    Fidelma versuchte, nicht die Fassung zu verlieren.
    »Ich spreche von Bischof Petrán. Eadulf ist angeklagt, ihn vergiftet zu haben.«
    Bruder Conchobar hob hilflos die Arme hoch.
    »Bischof Petrán ist nicht vergiftet worden.«
    Jetzt sah ihn Fidelma völlig verstört an.
    »Wie ist er dann umgebracht worden?«
    Der alte Apotheker fuhr sich mit der Hand durch die dünnen grauen Haare.
    »Ich habe keine Ahnung, wo du das her hast. Petrán ist nicht umgebracht worden. Er ist gestorben, das stimmt schon. Er starb an Herzversagen. Das geschieht eben, und niemand kann dafür beschuldigt werden. Ich habe das sehr schnell festgestellt, aber ich wollte erst noch ein paar Tests durchführen, um ganz sicher zu gehen. Wenn man den Tod überhaupt für etwas Natürliches halten kann, so

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