Der Tod trägt dein Gesicht
Ihre Leiber standen eng aneinandergepresst. Ihre Brüste schmiegten sich an seine breite Brust, und sie war sich fast schmerzhaft ihrer Spitzen bewusst.
Mit jedem Atemzug sog sie seinen wunderbaren männlichen Duft tiefer ein. Es lag eine Spur Schweiß, der auf seiner Haut getrocknet war, darin. Casey spürte seine harte Männlichkeit an ihrem Bein. Er konnte sein Begehren nicht verbergen. Sie brannte. Ihr ganzer Körper flammte vor Sehnsucht auf.
Es war so lange her gewesen. So lange.
Sie war so in ihrer Leidenschaft verfangen, dass sie zunächst gar nicht bemerkte, dass Mark den Kuss beendet hatte. Langsam öffnete sie die Augen und bemerkte, wie er sie ansah. Sein Gesicht war hochrot, und sein Atem war unregelmäßig und heftig. Der Blick in seinen Augen war verzweifelt. “Verdammt, Casey. Wenn du dich nicht bald entscheidest, was du für mich fühlst, ertrage ich das nicht länger. Du bringst mich noch um, Liebste.”
Marks Bruder Matt stand am nächsten Morgen exakt eine Minute vor acht vor der Tür. Jennifer begrüßte ihn überschwänglich.
Casey war neugierig, Marks Zwillingsbruder kennenzulernen. Zwar ähnelten die beiden Männer einander sehr, aber man konnte sofort sehen, dass es keine eineiigen Zwillinge waren. Matt war vielleicht einen Zentimeter größer als Mark, aber sie hatten den gleichen muskulösen schlanken Körperbau und die gleiche sehr männliche Art, sich zu bewegen: Während Marks Haare pechschwarz waren, hatte Matt dunkelbraune Haare. Auch wenn sie sich im Gesicht ähnelten, hatte Matt etwas gröbere Gesichtszüge.
Allerdings konnte Casey schnell feststellen, dass Marks Bruder genauso charmant war wie er, und wenn das Glitzern in seinen Augen nicht trügte, war er ebenso übermütig.
Nachdem Mark sie einander vorgestellt hatte, hielt Matt Caseys Hand mit beiden fest und grinste. “Verdammt, Bruderherz. Kein Wunder, dass du so hin und weg bist. Wenn ich sie zuerst getroffen hätte, hättest du keine Chance gehabt.”
“Was du nicht sagst!” Mark schubste seinen Bruder zur Seite und nahm Casey in den Arm. “Such dir eine eigene Frau!”, sagte er halb ernst, halb im Scherz. Da Casey am 4. Juli Rufbereitschaft hatte, fuhren sie in getrennten Wagen zu ihren Eltern. Mark und Casey nahmen ihr Auto, Matt und Jennifer folgten ihnen im Lieferwagen. Matt war in Marks Auto zu Casey gefahren, sodass sein Wagen nun vor Caseys Haustür stand.
Bevor sie losgefahren waren, hatte Casey allen erklärt, was mit Danny los war. “Er ist langsamer als normale Jungs in seinem Alter, aber er ist ein ganz Lieber. Er sehnt sich so nach Familie und Aufmerksamkeit, und er freut sich schon seit Wochen auf dieses Picknick. Er lebt mit seinem Bruder Keith in der Nähe des Reviers. Ich habe versprochen, dass wir Danny abholen. Es wird nicht lange dauern, es liegt sowieso auf unserem Weg. Ich bin sicher, dass er schon auf uns wartet.”
“Kein Problem”, sagte Mark, und Matt stimmte ihm zu.
Zehn Minuten später fuhren sie die Auffahrt vor dem kleinen Bungalow, in dem Keith und Danny Watson lebten, hinauf. Danny saß auf den Treppenstufen vor der Tür und hielt eine Leinentasche fest.
“Ojemine! Wahrscheinlich sitzt er da schon seit Tagesanbruch”, sagte Casey.
Sobald er sie erkannte, sprang Danny auf und rannte zum Auto. Er strahlte über das ganze Gesicht.
“Hi, Casey. Ich habe schon so lange auf dich gewartet.” Er bremste im Lauf ab, als er Mark am Steuer sitzen sah.
“Wer ist das?”
“Hi, Kumpel, steig ein, dann stelle ich euch einander vor.”
Danny stieg hinten ein und beugte sich nach vorne. Seine Leinentasche presste er fest an die Brust. Er sah Mark misstrauisch an.
“Mark ist ein Freund von mir. Und hinter uns, im Lieferwagen fahren sein Bruder Matt und dessen Tochter Jennifer.”
Danny drehte sich um, um nach hinten zu sehen. “Sie werden mit uns auf das Picknick kommen”, sagte Casey mit leiser Stimme.
Als er das Stichwort hörte, drehte sich Danny zu ihr um und strahlte wieder. “Ich freue mich so. Ich habe schon seit gestern Abend alles fertig gehabt. Ich habe meine Allergiemedizin, meine Zahnbürste und meine Zahnseide, weil Keith gesagt hat, dass man gut auf seine Zähen achten sollte und nach jeder Mahlzeit die Zähne putzen muss. Und ich habe meine Decke, falls ich müde werde, und dann habe ich noch viele andere Sachen mitgebracht.”
“Na, das ist doch toll, Danny. Es hört sich so an, als wärest du gut darauf vorbereitet, einen schönen Tag zu haben.”
“Ja!
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