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Der Tod wird euch finden - Al-Qaida und der Weg zum 11 September Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Prize 2007

Titel: Der Tod wird euch finden - Al-Qaida und der Weg zum 11 September Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Prize 2007 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Wright
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einige Jahren mit dem Terrorismus; andere, wie Debbie Doran, waren ganz neu in der Gruppe; sie war 1996 in das FBI eingetreten und wurde einen Monat vor O’Neills Amtsantritt in das New Yorker Büro versetzt. Die Abteilung sollte sich bald wesentlich vergrößern, doch ihren Kern bildeten diese sieben Agenten, ein Soldat der Nationalgarde und ein städtischer Polizeibeamter. Ein weiteres Mitglied der Gruppe war Dan Coleman, der der Alec Station zugeteilt war und sich bislang als Einziger mit dem Fall Bin Laden beschäftigt hatte.
    Als O’Neill nach New York kam, war die Einheit I-49 jedoch mit dem Absturz eines TWA-Flugzeugs mit der Flugnummer 800 befasst, der sich im Juli 1996 vor der Küste Long Islands ereignet hatte. 7 Dutzende von Zeugen hatten von einem aufsteigenden grellen Blitz berichtet, dem eine Explosion in der Luft gefolgt war. Es schien so, als handele es sich um den bisher größten Terroranschlag in der amerikanischen Geschichte, und die Bundespolizei mobilisierte alle Kräfte, um den Anschlag so schell wie möglich aufzuklären. Die Ermittlungen zum Bombenanschlag auf die Khobar Towers und zum Absturz des TWA-Flugzeugs nahmen sämtliche Kapazitäten der Bundespolizei in Anspruch, und eine Entspannung der Lage war nicht in Sicht.
    Zunächst glaubten die Ermittler, das Flugzeug sei von Anhängern des Scheichs Omar Abdul Rahman, der sich damals in New York vor Gericht verantworten musste, in die Luft gesprengt oder abgeschossen worden. Aber nach drei Monaten gelangten sie zu dem Schluss, dass das Flugzeug aufgrund eines unvorhersehbaren technischen Defekts abgestürzt war. Der Fall war mittlerweile auch zu einem PR-Problem geworden: Angesichts der lebhaften Schilderungen der Augenzeugen wusste das FBI nicht, wie es der skeptischen Öffentlichkeit den tatsächlichen Sachverhalt überzeugend erläutern sollte. Entmutigte Agenten durchkämmten weiter das Wrack des Flugzeugs, das in einem Hangar auf Long Island Stück für Stück wieder zusammengesetzt worden war.
    O’Neill wollte endlich wieder uneingeschränkt über seine Abteilung verfügen. Zusammen mit dem Verteidigungsministerium ermittelte er die Flughöhe der TWA 800 und ihre Entfernung von der Küste zum Zeitpunkt der Explosion. Er wies nach, dass sie sich außerhalb der Reichweite von Stinger-Raketen befand - die wahrscheinlichste Erklärung, die damals für den von den Augenzeugen beobachteten Kondensstreifen angeführt wurde. O’Neill meinte, der Blitz könne durch die Entzündung von ausgelaufenem Treibstoff verursacht worden sein, und brachte die CIA dazu, eine Videosimulation eines derartigen Ereignisses durchzuführen, bei der sich eine deutliche Ähnlichkeit mit dem von den Zeugen beobachteten Phänomen ergab. Nun konnte er sich wieder Bin Laden widmen.
     
    DIE ALEC STATION war nach dem koreanischen Adoptivsohn von O’Neills temperamentvollem CIA-Kollegen Michael Scheuer benannt worden. 8 Zum ersten Mal arbeiteten die Bundespolizei und der Geheimdienst gemeinsam an einem einzelnen Projekt - eine neuartige, aber schwierige Partnerschaft. Nach Scheuers Auffassung wollte das FBI schlicht einen Spion in der Alec Station unterbringen, der möglichst viele Informationen entwenden sollte. Doch widerstrebend begann Scheuer Dan Coleman zu respektieren, den ersten Vertreter des FBI, der in seinen Zuständigkeitsbereich versetzt wurde. Coleman war übergewichtig, wirkte etwas ungepflegt und hatte einen buschigen Schnurrbart und widerborstige Haare. Er war ein mürrischer Brummbär (seine Kollegen vom FBI nannten ihn hinter seinem Rücken „Grumpy Santa“), aber er hatte nichts von dem machohaften Gehabe vieler FBI-Leute an sich, das Scheuer so verabscheute. Man hätte Coleman leicht als einen weiteren stumpfsinnigen Bürokraten abtun können, wären da nicht seine hohe Intelligenz und sein zurückhaltendes Auftreten gewesen, Eigenschaften, die Scheuer besonders schätzte. Doch es gab einen institutionellen Konflikt, der sich auch durch eine persönliche Freundschaft nicht überbrücken ließ: Der Auftrag des FBI-Agenten Coleman lautete, Beweise zu sammeln, die schließlich zu einer Verurteilung Bin Ladens führen sollten. Der CIA-Mann Scheuer dagegen war schon sehr früh zu dem Schluss gelangt, dass die beste Strategie im Umgang mit Bin Laden darin bestand, ihn zu töten.
    Coleman erstattete zwar seinen Vorgesetzten im FBI gewissenhaft Bericht, ernsthaft interessiert an seinen Erkenntnissen war aber nur O’Neill, den er bei einem der

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