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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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verschlagen. Mit leerem Blick starrte er vor sich hin. Endlich stammelte er kopfschüttelnd:
    »Mein Gott, das ist ungerecht, das ist einfach ungerecht…«
    Es klopfte. Der Steward trat ein, ein Tablett mit drei Flaschen Bier balancierend.
    »Stell noch weitere Flaschen kalt«, verlangte Pitt. »Ich glaube, wir können noch ein paar brauchen.«
    »Ja, Sir«, murmelte der Junge. Er stellte das Tablett auf dem T ab und verschwand.
    Giordino reichte Lewis ein Bier. »Hier, Colonel, trinken Sie.
    Und vergessen Sie Ihre Flugzeuge. Der Steuerzahler wird schon für den Schaden aufkommen.«
    »Bis dahin habe ich einen Herzinfarkt«, brummte Lewis. Er ließ sich schlaff in seinen Sessel zurücksinken.
    Pitt ergriff eine der eisgekühlten Flaschen und hielt sie sich an Stirn. Das rotsilberne Etikett war verkehrt herum aufgeklebt.
    Gedankenverloren starrte er auf den Aufdruck, der stolz verkündete:
    LIEFERANT DES GRIECHISCHEN
    KÖNIGSHAUSES.
    »Und was sollen wir als nächstes tun?« fragte Giordino zwischen zwei Rülpsern.
    Pitt zuckte die Achseln. »Ich weiß noch nicht. Es hängt viel davon ab, was Gunn im Wrack der
Albatros
findet.«
    »Hast du irgendeine Vorstellung?«
    »Nein, im Augenblick nicht.«
    Giordino drückte seine Zigarette aus. »Na ja, verglichen mit dem was wir gestern in der Hand hatten, sind wir schon ein gutes Stück vorangekommen. Dank dir, Dirk, ist die
Albatros
ausgeschaltet, und wir sind dem Gangster, der die Angriffe inszeniert hat, dicht auf den Fersen. Wir müßten eigentlich nur noch die griechischen Behörden veranlassen, von Till festzunehmen.«
    »Das wäre voreilig«, wandte Pitt ein. »Es wäre ungefähr das gleiche, wie wenn ein Staatsanwalt Anklage wegen Mordes erhöbe und dem angeblichen Mörder kein Motiv nachweisen könnte. Aber von Till muß einen triftigen Grund für sein Tun haben – wenn es in unseren Augen vielleicht auch kein ausreichendes Motiv ist.«
    »Was immer ihn auch antreiben mag – ein Schatz ist es jedenfalls nicht.«
    Pitt sah Giordino an. »Richtig, das hatte ich ganz vergessen.
    Du hast schon einen Bescheid von Admiral Sandecker?«
    Giordino warf seine leere Flasche in den Papierkorb. »Er wurde mir heute morgen durchgegeben, gerade als Colonel Lewis und ich uns auf den Weg hierher machen wollten.«
    Er machte eine Pause und beobachtete eine Fliege, die an der Decke entlangspazierte. Dann rülpste er.
    »Und?« drängte Pitt ungeduldig.
    »Der Admiral hat zehn Leute die Staatsarchive nach allen Schiffsunglücken durchwühlen lassen, die sich je in der Gegend von Thasos ereignet haben. Nirgendwo ist ein Schiff verzeichnet, das eine besonders wertvolle und bergungswürdige Ladung an Bord gehabt hätte.« Giordino zog einen Zettel aus der Brusttasche. »Die Sekretärin des Admirals hat uns eine Liste aller Schiffe durchgegeben, die hier in den letzten zweihundert Jahren gesunken sind. Nicht sonderlich beeindruckend.«
    Pitt wischte sich einen Schweißtropfen aus dem Auge. »Lies einmal vor.«
    Giordino legte den Zettel auf seine Knie und ging mit monotoner Stimme das Verzeichnis durch.
    »Mistral
, französische Fregatte, gesunken 1753.
Clara G.
, britischer Kohlendampfer, gesunken 1856.
Admiral de Fosse
, französisches Panzerschiff, gesunken 1872.
Scylla
, italienische Brigg, gesunken 1876.
Daphne
, britisches Kanonenboot…«
    »Das kannst du dir schenken. Mach ab 1915 weiter«, unterbrach ihn Pitt.
    »H.M.S. Forshire
, britischer Kreuzer, 1915 von einer deutschen Küstenbatterie versenkt.
Von Schroeder
, deutscher Zerstörer, 1916 von einem britischen Kriegsschiff versenkt.
U-19
, deutsches U-Boot, 1918 von der britischen Luftwaffe versenkt.«
    »Das reicht«, sagte Pitt und gähnte. »Die meisten Wracks sind Kriegsschiffe. Es ist kaum anzunehmen, daß sie riesige Vermögen an Bord hatten.«
    Giordino nickte. »Das haben die Jungs in Washington ebenfalls gesagt. Es ist kein Schiff mit einer besonders wertvollen Ladung darunter. Von einem Schatz ganz zu schweigen.«
    Das Wort »Schatz« riß Lewis wieder aus seiner trübsinnigen Stimmung. Seine Augen glänzten wie die eines kleinen Jungen »Und was ist mit den Schiffen der alten Griechen und Römer? Die Aufzeichnungen reichen sicher nicht bis in diese Zeit zurück.«
    »Das stimmt«, pflichtete ihm Giordino bei. »Aber wie Dirk schon vorhin festgestellt hat, liegt Thasos weit abseits aller wichtigen Schiffahrtsrouten. Das gilt auch für die Handelswege der Antike.«
    »Aber vielleicht liegt hier tatsächlich ein

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