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Der Todschlaeger

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Titel: Der Todschlaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlo von der Birke
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sich in die
    Höhe und lachte dabei mit dem Gelächter
    eines schlechtgeschmierten Flaschenzuges.
    Clémence, die sich fest auf den Arbeitstisch
    aufstützte, die Handgelenke zurückgebogen
    und die Ellbogen in die Luft gestreckt und
    abgespreizt hielt, beugte angestrengt den Hals;
    ihr ganzes nacktes Fleisch schwoll an, die
    Schultern hoben sich wieder mit dem
    langsamen Spiel der Muskeln, das Pochen
    unter der zarten Haut hervorrief, und feucht
    vor Schweiß, blähte sich der Busen im rosigen
    Schatten des klaffenden Hemdes.
    Da streckte er die Hände aus, er wollte
    anfassen.
    »Madame! Madame!« schrie Clémence.
    »Bringen Sie ihn doch endlich dazu, daß er
    sich ruhig verhält! – Wenn das so weitergeht,
    gehe ich. Ich will mich nicht beleidigen
    lassen.«
    Gervaise hatte eben Frau Boches Haube auf
    einen mit einem Leinentuch überzogenen
    Haubenstock gelegt und tollte die Spitzen
    peinlich genau mit dem kleinen Eisen. Sie
    blickte gerade in dem Augenblick auf, als der
    Bauklempner abermals die Hände ausstreckte
    und im Hemd herumwühlte.
    »Wirklich, Mann, du bist unvernünftig«, sagte
    sie mit ärgerlicher Miene, als schelte sie ein
    Kind aus, das sich in den Kopf setzt, Konfitüre
    ohne Brot zu essen. »Du kommst jetzt mit und
    legst dich schlafen.«
    »Ja, legen Sie sich schlafen, Herr Coupeau,
    das wird besser sein«, erklärte Frau Putois.
    »Na, na«, lallte er, ohne sein Feixen
    einzustellen, »ihr seid ja wieder mal ganz
    schön eklig! – Man darf wohl keinen Spaß
    mehr machen? Bei Frauen, da kenne ich mich
    aus, ich habe bei ihnen noch nie etwas
    kaputtgemacht. Man kneift eine Dame, nicht
    wahr, aber weiter geht man nicht; man erweist
    dem schönen Geschlecht lediglich die Ehre ...
    Und außerdem, wenn jemand seine Ware zur
    Schau stellt, so doch deshalb, damit man seine
    Wahl trifft, stimmt's? Warum zeigt die lange
    Blonde alles, was sie hat? Nein, das ist nicht
    anständig ...« Und sich zu Clémence
    umdrehend, sagte er: »Weißt du, mein
    Schätzchen, das ist nicht recht von dir, dich so
    zu haben ... Wenn es bloß deshalb ist, weil
    Leute dabei sind ...« Aber er konnte nicht
    weiterreden.
    Ohne Heftigkeit packte Gervaise ihn mit der
    einen Hand und legte ihm die andere auf den
    Mund. Er sträubte sich aus Spaß, während sie
    ihn in den Hintergrund des Ladens auf die
    Stube zuschob. Er machte seinen Mund frei
    und sagte, er wolle sich gern schlafen legen,
    aber die lange Blonde solle mitkommen und
    ihm die Füßchen wärmen. Dann hörte man,
    wie ihm Gervaise die Schuhe auszog. Sie
    kleidete ihn aus, wobei sie ihn mütterlich ein
    wenig knuffte. Als sie an seiner Hose zog,
    platzte er vor Lachen und ließ sich gehen,
    hatte sich hintübergeworfen, mitten auf das
    Bett hingesielt. Und er strampelte, er
    behauptete, sie kitzele ihn. Schließlich
    wickelte sie ihn sorgfältig wie ein Kind ein.
    Ob er sich wenigstens wohl fühle?
    Aber er antwortete nicht, er schrie nach
    Clémence: »Hör mal, mein Schätzchen, ich bin
    soweit, ich warte auf dich.«
    Als Gervaise in den Laden zurückkehrte,
    bekam die Schielliese Augustine wahrhaftig
    von Clémence eine Schelle. Dazu war es
    wegen eines schmutzigen Bügeleisens
    gekommen, das Frau Putois auf der Maschine
    gefunden hatte. Diese hatte nichtsahnend eine
    ganze Unterjacke schwarz gemacht; und als
    Clémence, um sich gegen den Vorwurf zu
    verteidigen, sie habe ihr Eisen nicht gesäubert,
    Augustine beschuldigte und trotz des unten
    noch vorhandenen Fleckes verbrannter Stärke
    hoch und heilig schwor, das Eisen sei nicht
    ihres, hatte ihr das Lehrmädchen, das außer
    sich war über eine derartige Ungerechtigkeit,
    unverhohlen von vorn aufs Kleid gespuckt.
    Daher die tüchtige Maulschelle. Die
    Schielliese unterdrückte ihre Tränen, säuberte
    das Eisen, indem sie es abkratzte und dann
    abwischte, nachdem sie es mit einem
    Kerzenstumpf abgerieben hatte; aber jedesmal,
    wenn sie hinter Clémence vorbeigehen mußte,
    sammelte sie Speichel, spuckte sie und lachte
    insgeheim, wenn das langsam den Rock
    entlanglief.
    Gervaise machte sich wieder daran, die
    Spitzen der Haube zu tollen. Und in der jähen
    Stille, die eintrat, war hinten aus der
    Ladenstube die schwerfällige Stimme
    Coupeaus zu hören. Er blieb gutmütig, er
    lachte vor sich hin und gab Satzfetzen von
    sich. »Ist die aber dumm, meine Frau! – Ist die
    aber dumm, mich schlafen zu legen! – Oh, das
    ist ja zu dumm, am hellen Mittag, wenn man
    nicht heia machen kann!« Aber auf

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