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Der Törichte Engel

Der Törichte Engel

Titel: Der Törichte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Mavis herum und hielt die andere Tür, mit der sie kämpfte. »Er ist kein Hund.«
    Mavis drehte sich um und sah Roberto ins Gesicht, als er ein leises Bellen von sich gab. »Das ist ein Hund. Nicht viel dran an deinem Hund, das will ich gern zugeben, aber ein Hund. Und er trägt eine Sonnenbrille.«
    »Und?«
    »Es ist dunkel, Schwachkopf. Schaff den Hund raus!«
    »Er ist kein Hund«, sagte Tuck, und um seine Aussage zu untermauern, zog er den Reißverschluss an seiner Jacke auf, nahm Roberto bei den Beinen und warf ihn in die Luft. Der Flughund jaulte, breitete die Lederschwingen aus und flog zur Spitze des Tannenbaums, wo er den Stern zu fassen bekam, einmal halb drum herum schwang und sich kopfüber niederließ, so dass er dort über allem hing und trotz seines heiteren Wesens und der scharfen, pinkfarbenen Sonnenbrille ein bisschen unheimlich aussah.
    Alle Anwesenden – etwa dreißig Leute – hielten inne und sahen hinauf. Lena Marquez, die drüben am Buffettisch Lasagne in Portionen schnitt, hob den Kopf, hatte kurzen Blickkontakt mit Tuck, dann wandte sie sich ab. Keiner gab einen Laut von sich, abgesehen von dem Ghettoblaster, der Reggae-Weihnachtslieder spielte, und von Wind und Regen, die draußen tobten.
    »Was?«, sagte Tuck an alle und niemand Bestimmten gewandt. »Ihr tut ja gerade so, als hättet ihr noch nie ein Flattertier gesehen.«
    »Sah aus wie ein Hund«, sagte Mavis hinter ihm.
    »Dann sind Flattertiere bei euch also nicht verboten?«, sagte Tuck, ohne sich umzudrehen.
    »Glaub nicht. Du hast einen süßen Arsch, Flieger, weißt du das eigentlich?«
    »Ja, er ist ein Fluch«, erwiderte Tuck. Er suchte zur Sicherheit die Decke nach einem Mistelzweig ab, entdeckte Theo und Gabe und steuerte schnurstracks auf die Ecke zu, in der sich die beiden versteckten.
    »Oh, mein Gott«, sagte Tuck, als er näher kam. »Habt ihr Lena gesehen? Mann, ist die heiß! Findet ihr sie nicht heiß? Sie fehlt mir.«
    »Oh Gott, nicht du auch noch«, sagte Theo.
    »Diese Weihnachtsmütze macht mich echt an.«
    »Ist das ein Pteropus tokudae? « , fragte Gabe, lugte kurz hinter Theo hervor und nickte zum Tannenbaum mit dem Flughund hinüber.
    »Nein, das ist Roberto. Wieso versteckst du dich hinter der Polizei?«
    »Meine Ex ist hier.«
    Tuck blickte hinüber. »Die Rothaarige im Kostüm?«
    Gabe nickte.
    Tuck sah ihn an, dann Val Riordan, die gerade mit Lena Marquez plauderte, dann wieder Gabe. »Wow, da bist du aber echt aus deinem Genpool gekrochen, was? Lass mich dir die Hand schütteln.« Er beugte sich um Theo herum und reichte dem Biologen die Hand.
    »Wir mögen dich nicht, weißt du?«, sagte Theo.
    »Echt?« Tuck zog seine Hand zurück. Er sah um Theo herum Gabe an. »Echt jetzt?«
    »Du bist schon okay«, erwiderte Gabe. »Er hat nur schlechte Laune.«
    »Ich habe keine schlechte Laune«, sagte Theo, aber in Wahrheit war er wirklich etwas schlecht gelaunt. Und etwas traurig. Und etwas stoned. Und etwas nicht so richtig auf der Höhe, nachdem der Sturm nicht einfach über sie hinweggegangen war, wie er es gehofft hatte, und etwas aufgeregt, weil es unter Umständen tatsächlich zu einer Katastrophe kommen könnte. Insgeheim hatte Theophilus Crowe ein Faible für Katastrophen.
    »Verständlich«, sagte Tuck und drückte Theos Schulter.
    »Deine Frau war eine echte Schnitte.«
    »Ist eine Schnitte«, verbesserte Theo, aber dann: »Hey!«
    »Nein, schon okay«, sagte Tuck. »Du hast einfach Glück gehabt.«
    Gabe Fenton langte nach oben und drückte Theos andere Schulter. »Stimmt schon«, sagte Gabe. »Wenn Molly nicht gerade neben der Spur ist, ist sie eine Schnitte. Im Grunde sogar wenn sie …«
    »Könntet ihr zwei vielleicht aufhören, meine Frau als ›Schnitte‹ zu bezeichnen? Ich weiß nicht mal, was das bedeutet.«
    »Das sagen wir auf den Inseln«, erklärte Tuck. »Ich meine ja nur, dass du dich für nichts schämen musst. Ihr Jungs hattet eine gute Zeit. Du kannst dich nicht darauf verlassen, dass sie ihren guten Geschmack für immer verliert. Du weißt schon, Theo: Hin und wieder tut sich Eraserhead mit Tinker Bell zusammen, oder Sling Blade Carl heiratet Lara Croft – so was gibt uns Hoffnung –, aber man darf nicht darauf bauen. Man sollte nicht darauf wetten. Also, Typen wie wir wären immer allein, wenn manche Frauen nicht einen tief sitzenden Hang zur Selbstzerstörung besäßen. Hab ich nicht Recht, Professor?«
    »Stimmt«, sagte Gabe. Er machte eine Geste, als wollte er auf die Bibel

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