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Der Tote im Kofferraum

Der Tote im Kofferraum

Titel: Der Tote im Kofferraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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bleiben: sie könnte leicht genügend Helfer und Helfershelfer gehabt haben. Das Maori-Paar würde für sie durch die Hölle gehen, und dann gibt es noch einen komischen Vogel, einen verhinderten Künstler, den Mrs. Warwick-Smith halbverhungert am See getroffen und hier als Gartenhilfe eingestellt hat. Nach Erus Worten taugt er zum Gärtner noch weniger als zum Künstler; aber er verehrt Mrs. Warwick-Smith hingebungsvoll und würde alles für sie tun — sogar einen Mord begehen. Er war zur Tatzeit an Ort und Stelle, gibt an, er habe an seinem Moped herumgebastelt, das eine Panne hatte, und konnte wegen des dichten Nebels nichts sehen. Hören konnte er auch nichts, weil sein Moped soviel Lärm machte. Aber es muß ein Auto gegeben haben. Irgend jemand hat Warwick-Smith an jenem Morgen abgeholt. Aber wo hat er ihn hingebracht?«
    »Wo immer es war, dort muß er erschossen worden sein; denn im Auto des Mädchens ist kein Blut, wie ich hörte, und außerdem wird er ja wohl nicht selbst in den Kofferraum geklettert sein, um dort zu warten, bis man ihn erschießt.«
    »Sei nicht frivol, Jim. Es gibt noch einen anderen Punkt. Warwick-Smith beklagte sich bei Eru vor einigen Tagen, daß sein Gewehr aus der Garage verschwunden sei. Niemanden scheint das besonders aufgeregt zu haben, denn anscheinend hat er sich ständig über etwas beklagt oder jemanden verdächtigt. Wenn es aber stimmen sollte, so ist es jetzt jedenfalls wieder da. Ich habe es untersuchen lassen. Es waren keine Fingerabdrücke festzustellen, und in jüngster Zeit ist ein Schuß daraus abgefeuert worden. Wir haben es nun zur ballistischen Untersuchung geschickt, um zu ermitteln, ob es das Gewehr sein kann, mit dem Warwick-Smith erschossen wurde.«
    »Interessanter Fall, aber ich fürchte, mir fehlt es an der rechten Inspiration. Diese Art von Mord fällt nicht in mein Ressort. Es kommen keine Pferde vor, darin bin ich Spezialist. Aber ich will dennoch einen kleinen Beitrag leisten, und dann fahre ich wieder und befreie meine Schwiegermutter aus den Klauen der Reporter. Also, ich glaube nicht, daß Huia und Eru irgend etwas mit dem Mord zu tun haben, trotz des Streits um den tapu- Baum. Aber Huia haßte den Boss sehr wohl, und das ist kein Wunder, weil sie überzeugt ist, daß Warwick-Smith dabei war, seine Frau in kleinen Dosen zu vergiften.«
    »Gift? Warum nimmt sie es an? Huia hat mir nichts davon gesagt.«
    »Nein, weil sie für die Polizei nichts übrig hat. Aber an der Geschichte scheint etwas dran zu sein.« Und Jim erzählte Wright von Henrys Hartnäckigkeit, die Getränke für seine Frau selbst zuzubereiten und die Tassen eigenhändig zu spülen, von der leichten Besserung ihres Zustands, wenn er lange genug verreist war, und der Verschlechterung, wenn er wieder zurückkam. Wright hörte aufmerksam zu, ohne Jim ein einziges Mal zu unterbrechen. Dann sagte er mit Nachdruck: »Aber das wirft ja ein ganz neues Licht auf die Geschichte. Wenn es stimmt, dann kommt jeder als Mörder in Frage, der Mrs. Warwick-Smith gern hatte und vermutete, daß ihr Mann sie vergiften wollte. Das wäre ein brauchbares Motiv. Giftmord in Raten ist ein teuflisches Verbrechen. Die Symptome sind die einer ständigen Magenverstimmung. Ich muß sofort mit ihrem Arzt sprechen.«
    »Der Mann, der Miss Hunt engagierte? Dr. Richard Shaw, nicht wahr?«
    »Nein. Sie erklärte mir, das sei nur ein Freund der Familie, der sich bereit erklärt hatte, sich die Mädchen anzusehen, die sich für den Job bewarben. Er ist nicht ihr Hausarzt. Das ist der junge Kerl in Lakelands. Brown ist sein Name. Ich werde ihn anrufen und ihn auf der Stelle herbitten. Wenn an der Geschichte etwas ist, kann es durch bestimmte Tests nachgewiesen werden. Zum Beispiel an. ihren Haaren und Fingernägeln. Warum zum Teufel hat mir das die alte Frau nicht gleich gesagt?«
    »Wie ich schon sagte, sie liebt die Polizei nicht. Nun, wenn Mrs. Wharton nicht sofort aufbrechen will, dann werde ich eben auch noch bleiben und die Ergebnisse abwarten.«
    »Ja, tu das. Jetzt brauche ich vor allem die Telefonnummer. Gott, wie ich Giftmischer hasse! Natürlich war er hinter ihrem Geld her. Soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, saß der Gute ziemlich auf dem trockenen.«
    »Ihr Geld hätte ihn gerettet; er war der einzige Erbe. Ein widerlicher Kerl, dein Henry Warwick-Smith. Wie schade, daß du seinen Mörder nicht in Ruhe lassen kannst. Meiner Meinung nach hat er ein gutes Werk vollbracht.«
    Jim schlenderte in den Garten.

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