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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Tag?« Er las weiter.
    »Zehnter Tag. Annihilator zum erstenmal an diesem Tag eingesetzt. Drei Fünfzehn-Minuten-Feuerüberfälle auf Calvares, Paneris und Sellidorn. Nun, das sind alles lambianische Städte, nicht wahr?
    Sie hatten also diese Annihilatorstellung, saßen auf unserem Mond und radierten fröhlich Städte auf der Oberfläche Minervas aus?«
    »Sieht so aus«, stimmte Maddson zu. Er machte keinen sehr glücklichen Eindruck.
    »Nun, ich glaube es nicht«, erklärte Hunt ruhig. »Ich glaube nicht an ihr Vermögen, eine Waffe über eine solche Distanz genau ausrichten zu können. Und selbst wenn sie dazu in der Lage waren: Ich glaube nicht, daß sie den Strahl gebündelt genug halten konnten, um nicht den ganzen Planeten zu versengen. Und ich glaube nicht, daß der Strahl nach einer solchen Strecke noch energiereich genug war, um überhaupt irgendwelche Schäden anrichten zu können.« Er sah Maddson flehentlich an. »Himmel, angesichts einer solchen Technologie hätten sie gar nicht zu versuchen brauchen, die interplanetare Raumfahrt zu perfektionieren – sie wären bereits überall in der verdammten Galaxis gewesen!«
    Maddson ruderte mit den Armen. »Ich habe nur die Bedeutung der Worte übersetzt. Sie werten es aus.«
    »Gleich wird's vollkommen irre«, prophezeite Hunt. »Nun, wo war ich ...?«
    Er fuhr fort, laut zu lesen, beschrieb das Duell, das zwischen dem cerianischen Annihilator Seltars und der letzten noch intakten Stellung auf Minerva ausgetragen wurde. Mit einer Waffe, die aus dem Raum heraus feuerte und die gesamte Oberfläche Minervas bestreichen konnte, hielten die Cerianer den kriegsentscheidenden Schlüssel in der Hand. Diese Waffe zu vernichten, mußte natürlich oberste Priorität für die lambianischen Streitkräfte gehabt haben und die vordringlichste Aufgabe ihres eigenen Annihilators auf Minerva gewesen sein. Zwischen zwei Feuerstößen mußten sich die Annihilatoren eine Stunde lang aufladen. Charlies Notizen vermittelten deutlich die Anspannung, die sich in Seltar während des Wartens breitmachte. Sie wußten ja, daß jeden Augenblick ein gegnerischer Feuerschlag kommen konnte. Rings um Seltar herum begann eine wilde Schlacht zu toben, als die lambianischen Boden- und Raumstreitkräfte alles nach vorn warfen, um Seltar auszuschalten, bevor man dort einen Treffer auf das ferne Ziel verbuchen konnte. Die Waffenbedienung erforderte viel Geschicklichkeit, da die elektronischen Störmaßnahmen des Gegners, die das Zielsystem beeinträchtigten, berechnet und kompensiert werden mußten. In einem Abschnitt beschrieb Charlie detailliert die Auswirkungen eines sechzehn Minuten andauernden Feuerschlages von Minerva, der das Ziel verfehlte. Er schmolz eine etwa zwanzig Kilometer von Seltar entfernte Bergkette, einschließlich der Zweiundzwanzigsten und Neunzehnten Panzerdivision und der Fünfundvierzigsten, taktischen Raketenstellung, die dort stationiert gewesen waren.
    »Hier ist es«, sagte Hunt und winkte mit einem Blatt. »Hören Sie sich das an. Wir haben es geschafft! Vor vier Minuten haben wir einen konzentrierten Strahl mit Maximalenergie abgefeuert. Gerade ist durch die Lautsprecher unten bekanntgegeben worden, daß er direkt ins Ziel getroffen hat. Alle lachen und klopfen sich gegenseitig auf die Schultern. Einige der Frauen weinen erleichtert. Das«, meinte Hunt, knallte die Papiere auf den Tisch und ließ sich ärgerlich in seinen Sessel zurückfallen, »ist einfach lächerlich! Vier Minuten nach dem Feuerstoß erhielten sie die Bestätigung eines Treffers! Wie? Wie, zum Kuckuck, ist das möglich? Wir wissen, daß die Entfernung am nächsten Begegnungspunkt zwischen der Erde und Minerva zweihundertdreißig bis zweihundertvierzig Millionen Kilometer betragen hat. Der Strahl wäre über diese Distanz etwa dreizehn Minuten unterwegs gewesen. Und es wären mindestens noch einmal dreizehn Minuten vergangen, bevor irgend jemand auf dem Mond hätte wissen können, wo er einschlug. Selbst wenn sich also die Planeten in Konjunktion zueinander befanden, wären mindestens sechsundzwanzig Minuten vergangen, bevor sie eine solche Meldung erhalten konnten. Charlie behauptet, sie sei nach nicht einmal vier Minuten erfolgt! Das ist absolut einhundertprozentig unmöglich! Don, wie weit sind diese Zahlen abgesichert?«
    »Genausoweit wie jede andere lunarische Zeitmessungseinheit. Wenn sie falsch sind, dann können Sie den Kalender, mit dem Sie uns auf die Sprünge geholfen haben, gleich

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