Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
Vom Netzwerk:
einem schwarzen Crown Victoria neben der Einfahrt. Ihre Anwesenheit gab Sarah neues Selbstvertrauen. Sie nahmen sie ernst. Sie glaubten ihr. Zumindest Detective Lassiter.
    Sarah musterte aufmerksam die Jalousien auf der anderen Straßenseite. Sie bewegten sich nicht, als sie in der Einfahrt hielten, aber sie zweifelte nicht daran, dass Dale dort war und sie beobachtete. Sein Rasen wirkte mittlerweile ein wenig ungepflegt, als hätte er ihn seit seinem Einzug noch nicht gemäht. Sarah erinnerte sich nicht, ihn jemals außerhalb des Hauses gesehen zu haben, von seinem Einzug mal abgesehen.
    Die Polizisten stießen in der Einfahrt zu ihnen. Sarah und Josh waren ausgestiegen und holten ihre Koffer aus dem Wagen.
    »Ist es okay, wenn wir vor Ihnen ins Haus gehen? Wir möchten so viele Fingerabdrücke wie möglich sicherstellen. Sie könnten sie verwischen.«
    »Natürlich. Wir warten so lange draußen.«
    »Kommen Sie ins Wohnzimmer, wenn wir mit den Türgriffen und Möbeln fertig sind. Das heißt, soweit sie Oberflächen besitzen, von denen wir Abdrücke nehmen können.«
    »Haben Sie keine Leute für so was? Keine Spurensicherung wie im Fernsehen?«
    Die Polizisten warfen sich einen dieser Blicke zu, wie es Leute tun, die ein Geheimnis miteinander teilen und abwägen, ob sie es einem Dritten verraten sollen.
    »Was wir hier tun, ist mehr oder weniger inoffiziell. Damit ist die Spurensicherung außen vor«, sagte Lassiter.
    »In der Glotze können die Cops mal schnell ihre Kumpels bei der Spusi anrufen und um einen Gefallen bitten. Im wirklichen Leben geht das nur mit einem Riesenhaufen bürokratischer Scheiße«, ergänzte Torres.
    »Wollen Sie damit sagen, dass der ganze Fall inoffiziell ist?«, fragte Josh.
    »Er ist nicht abgeschlossen, wenn Sie das meinen. Es ist unser Fall, und wir halten ihn offen.«
    »Aber Ihre Vorgesetzten stellen Ihnen dafür keine Leute zur Verfügung.«
    »Genau. Der Lieutenant ist aufgrund Ihrer polizeilichen Aussage der Meinung, dass es kein Verbrechen gab oder ein Nachweis unmöglich wäre, falls es doch eins gab. Deshalb sind wir nur zu zweit.«
    »Oh. Danke. Vielen Dank, dass Sie uns glauben.«
    Die Polizisten nahmen sich die Haustür vor und untersuchten deren Beschläge mit einer Taschenlampe. Detective Torres zwirbelte einen Pinsel, um die Borsten zu lockern. Er tunkte die Spitze in eine Dose mit schwarzem Fingerabdruckpulver und bestäubte dann den Türgriff. Er kniete sich hin und blies vorsichtig einen Teil des Pulvers weg. Dann klebte er ein Stück durchsichtiges Klebeband auf den Griff und drückte es mit dem Daumen fest. Anschließend zog er das Klebeband ab und klebte es auf eine Pappkarte, die er beschriftete und signierte.
    »Ich unterschreibe besser auch«, sagte Lassiter. »Wegen der Beweiskette.«
    Torres gab seiner Kollegin die Karte und kritzelte etwas in sein Notizbuch. Er nahm noch vier weitere Abdrücke vom Türgriff, die er einzeln abzeichnete. »Die restlichen Abdrücke sind zu stark verwischt. Ich schätze, mehr bekommen wir hier nicht.«
    »Das sollte reichen. Die meisten werden ohnehin von den Lincolns stammen. Gehen wir rein.«
    Die Polizisten ließen Sarah und ihren Mann auf der Veranda zurück.
    »Glaubst du, sie finden was?«
    »Abwarten, Sarah. Aber du weißt ja, was sie über den Abgleich gesagt haben: Wenn er noch nicht in ihrem System ist, kommen sie nur an seine Fingerabdrücke ran, indem sie ihn festnehmen.«
    »Meinst du, sie würden es tun?«
    »Ihn festnehmen?«
    »Ja. Es gibt doch sicher andere Möglichkeiten. Nicht unbedingt wegen Vergewaltigung. Unbefugtes Eindringen oder so.«
    »Ich weiß nicht, ob sie so weit gehen.«
    Sarah spähte auf die andere Straßenseite.
    »Dieses Arschloch. Wenn sie seine Abdrücke in unserem Haus entdecken, bring ich diesen Bastard vielleicht sogar eigenhändig um.«
    »Wenn sie seine Fingerabdrücke im Haus finden, nehmen sie ihn fest, und dann ist die Sache vorbei.«
    »Noch nicht ganz. Ich werde vor Gericht aussagen müssen. Scheiße, das wird übel. Kannst du dir vorstellen, was für eine jämmerliche Zeugin ich abgebe? Ich weiß nicht mal mehr genau, was passiert ist.«
    Eine Stunde verging, bis die Polizisten den Kopf zur Tür herausstreckten und sie hineinbaten.
    »Sorry, Sie beide hätte ich fast vergessen. Ich muss noch Ihre Fingerabdrücke nehmen. Detective Torres geht inzwischen nach oben und nimmt sich Ihr Schlafzimmer vor.«
    »Haben Sie etwas gefunden?«
    »Die meisten Abdrücke sind identisch, soweit

Weitere Kostenlose Bücher