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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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nicht nach.
    Die Schwester schmierte ihren mit Gummi überzogenen Finger mit Gleitcreme ein, um ihn leichter in Sarahs Vagina einführen zu können. Lassiter sprühte Sarah mit etwas ein, das sie als Luminol bezeichnete, und scannte sie mit einer UV-Lampe. Überall auf ihren Brüsten ließen sich leuchtende Kleckse erkennen. Sie fragte gar nicht erst, was das für Kleckse waren. Sie glaubte ziemlich sicher zu wissen, woher sie stammten.
    Nachdem die Schwester die Abstriche gemacht und Trina jeden Quadratzentimeter ihres Körpers abfotografiert hatte, wischte Sarah sich mit Einwegtüchern ab, die sie an Baby-Feuchttücher erinnerten, dann zog sie sich wieder an und ging hinaus ins Wartezimmer. Sie fing den Blick ihres Mannes auf. Er war völlig fertig. Sie nahm seine Hand und drückte sie. Dann zog sie ihn zu sich heran und küsste ihn.
    »Ich liebe dich, Josh.«
    »Ich ... ich liebe dich auch«, stammelte er. Er wirkte so verängstigt, dass es Sarah das Herz brach. Trotz seiner scheinbaren Stärke empfand sie es immer noch als ihre Aufgabe, ihn zu beschützen. In vielerlei Hinsicht war er so zerbrechlich.
    Josh tat ihr leid. Für jemanden wie ihn konnte es kaum etwas Schlimmeres geben, als von einem anderen Mann vergewaltigt zu werden. Am liebsten hätte sie ihn in das Untersuchungszimmer begleitet, aber das wäre zu erniedrigend für ihn gewesen. Sein Stolz ließ so etwas nicht zu. Sie hoffte für ihn, dass sie nichts fanden und man ihn nicht noch einmal geschändet hatte.
    Harry Malcovich saß neben Detective Torres. Sie sahen auf den Fernseher, und Torres öffnete und schloss immer wieder die Klappe seines Holsters, als könnte er es gar nicht erwarten, die Waffe zu ziehen. Sarah setzte sich zu ihnen. Sie merkte, dass Harry mit der Sache kaum besser fertig wurde als Josh. Er schaute auf und rang sich ein mattes Lächeln ab. Es sah so künstlich aus, wie es war. Seine Augen blickten gequält, dunkle Schatten schwammen darin.
    »Alles gut gelaufen? Sind Sie okay?«
    Sarah zuckte die Schultern. »So okay, wie ich sein kann, schätze ich.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Sarah. Bald ist es ausgestanden. Wenn mich die Sache bisher nicht persönlich betroffen hat, tut sie’s jetzt umso mehr. Und wenn die da drin feststellen, dass dieses kranke Arschloch mich angefasst hat, werd ich ihm alle Knochen brechen, bevor ich ihm die Rübe wegblase. Scheiß auf den Knast und scheiß auf diese Marke. Sie können sie mir wegnehmen, wenn sie wollen, aber ich werd dieses perverse Schwein umbringen. Darauf können Sie wetten!«
    »Und ich werde Ihnen dabei helfen«, sagte Torres. »Dieser beknackte Fall frisst viel zu viel von meiner Zeit. Ich fang auch schon an, von diesem Wichser zu träumen.«
    »Was sind das für Träume?«, fragte Sarah und klang dabei interessierter, als sie eigentlich wollte.
    »Nicht die Art von Träumen. Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, aber ich werde in meinen Träumen nicht vergewaltigt. Wenn ich nur daran denke, möchte ich mir die Pistole in den Mund stecken.«
    »Können Sie mal die Klappe halten, Sie unsensibler Hurensohn?«, fuhr Harry ihn an. »Sarah ist vergewaltigt worden und kann es wirklich nicht gebrauchen, dass Sie hier rumsitzen und uns was vorjammern, dass Sie sich umbringen würden, wenn Ihnen so was passiert. Und ich brauche diese Scheiße auch nicht. Ich weiß nicht, was dieser durchgeknallte Vollidiot mit mir gemacht hat, und ich will gar nicht darüber nachdenken, solange ich nicht muss. Also halten Sie die Klappe, ja? Danke.«
    Harry legte den Kopf in den Nacken, holte tief Luft und schloss die Augen.
    »Ah, Harry, tut mir leid. Ich hab nicht überlegt, was ich sage.«
    »Schon gut. Ich weiß, dass Sie’s nicht so gemeint haben, Sie ignoranter Bastard. Passen Sie nächstes Mal besser auf. Ich werd sicherlich keine Beschwerde gegen Sie einlegen wegen diesem Mist, aber andere täten es vielleicht. Sarah wurde etwas angetan, was kein Mensch durchmachen sollte, und es ist unser Job, dafür zu sorgen, dass sie sich sicherer fühlt. Nicht noch beschissener.«
    »Es tut mir leid, Sarah ... äh, Mrs. Lincoln. Ich hab nicht nachgedacht.«
    »Schon gut.« Sarah wandte sich ab und starrte den Fernseher an, der in der Zimmerecke an der Wand hing. Gerade lief eine Kochshow, in der ein Fernsehkoch Twinkies und Oreos frittierte. Sarah verspürte nicht den geringsten Hunger, und beim Anblick des Fast Food auf dem Bildschirm wurde ihr übel. Sie wusste, dass Torres sie nicht absichtlich

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