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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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geraucht, dass es ihm in der Kehle brannte.
    »Hör auf, bevor du erwischt wirst. Hör jetzt auf.« Joe sah ihm unverwandt in die Augen. »Denk drüber nach. Diese Schweine umzubringen – ist es das wert, dafür dein Leben zu ruinieren? Wenn du auffliegst, kriegst du lebenslänglich. Und du weißt, wie es Exbullen im Knast ergeht. Eldon hat dir diesen ganzen Good-Ole-Boy- und Wildwest-Hüter-Scheiß in den Kopf gesetzt. Ich habe seine Lagerfeuergeschichten auch gehört, wie er die Kriminellen damals aufs Dach seines Crown Victoria geschnallt und aufs Revier gebracht hat. Die Zeiten haben sich geändert, Mann. Du kannst die Leute nicht einfach in die Glades fahren und abknallen. Egal, was sie getan haben. Wir sind die Polizei, Max. Wir hüten das Gesetz. Wir brechen es nicht.«
    Max wusste, dass Joe recht hatte, dass es unentschuldbar war, was er getan hatte, aber andererseits, was hätte denn aus den Leuten werden sollen, die er getötet hatte? Eldon und der Fäkalienfee war es zu verdanken, dass er überführte Kinderschänder hatte laufen lassen müssen, ungestraft und – unweigerlich – ermutigt, weil sie dem Gesetz ein Schnippchen geschlagen hatten, und begierig darauf, wieder zuzuschlagen. Und sie alle schlugen wieder zu. Und wieder, bis sie endlich gefasst oder tot waren. Einen von denen wissentlich vom Haken und unbehelligt durch die Gegend laufen zu lassen – Max glaubte nicht, dass er damit würde leben können. Diese Leute zu töten war anders. Ein Dienst zum Schutz der Öffentlichkeit. Das, wofür er bezahlt wurde.
    »Und jetzt sieh dir das an.« Joe legte die Akte des NYPD auf den Tisch.
    Max sah es sich an. Er war froh, dass er nicht allzu viel gegessen hatte, weil sich sein Magen so heftig zusammenkrampfte, als hätte er einen rechten Haken kassiert. Irgendwann konnte er die Bilder nicht mehr ertragen und fing an zu lesen. Er kam zur Aufstellung der sichergestellten Beweismittel. Und sah etwas, das ihm bekannt vorkam.
    Joe hielt es in die Höhe: das rot-weiß gestreifte Bonbonpapier, das sie im Haus der Familie Lacour gefunden hatten, sicher verwahrt in einem durchsichtigen Plastikbeutel.
    »Du hattest recht: Preval Lacour hatte einen Komplizen«, sagte Joe. »Drogen plus Immobilien gleich Geldwäsche gleich hochorganisierte Bande. Und kommt mir bitte nicht mit Eldons Fall. Wir wissen beide, dass das erstunken und erlogen ist.«
    »Und was hast du vor?«
    »Dies hier ist mein letzter Fall als echter Polizist. Danach bin ich nur noch Statist. Ich will da kein abgekartetes Spiel draus machen. Ich will in der Lage sein, mich im Spiegel anzusehen und zu wissen, dass ich immer und jederzeit mein Bestes gegeben habe, dass ich getan habe, was ich geschworen habe zu tun.«
    »Du willst diese Typen zur Strecke bringen?«
    »Nein.« Joe schüttelte den Kopf. »Ich will sie vor Gericht bringen, will sie durch die Vordertür reinführen, in Handschellen. Ich will sehen, wie sie verhaftet werden, wie sie vor Gericht stehen und wie sie verurteilt werden. Ich will sehen, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden, nicht von uns, sondern vom Gesetz. Wirst du mir helfen?«
    »Wenn wir das machen …«
    »Es gibt da kein ›Wenn‹. Entweder du bist dabei, oder ich mach’s allein.«
    »Was ist mit Eldon? Und dem Moyez-Fall?«
    »Eldons Räuberpistole können wir ja auch bearbeiten«, sagte Joe, »und gleichzeitig die wahren Täter suchen.«
    »Aber wenn wir sie verhaften, ist der Moyez-Fall gestorben.«
    »Darüber können wir uns immer noch Gedanken machen, wenn es so weit ist. Im Moment will ich nur wissen, ob du dabei bist oder nicht.«
    »Ich bin dabei«, sagte Max, ohne zu zögern, aber im Stillen machte er sich gewaltige Sorgen. Er war dabei, sich auf Joes Seite zu schlagen, gegen Eldon. Mit anderen Worten: Er stellte sich gegen seinen Boss. Und das tat niemand – erst recht nicht seine eigenen Leute. Sie würden heimlich ermitteln müssen und sehr sichergehen, dass ihnen niemand auf die Schliche kam. Und sie mussten schnell sein, mussten den Fall knacken und die Schuldigen festnehmen, bevor der Moyez-Fall abgeschlossen war. Unmöglich. Und vielleicht verließ er sich genau darauf.
    »Bist du dir ganz sicher?« Joe sah ihm in die Augen, versuchte seine Gedanken zu lesen. »Ich würde es verstehen, wenn du das nicht willst.«
    »Ich bin mir sicher«, sagte Max und streckte ihm die Hand hin. »Wir sind Partner, schon vergessen?«
    »Dann ist es gut.« Joe lächelte, und sie schüttelten sich über den Tisch

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