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Der Traum des Satyrs

Der Traum des Satyrs

Titel: Der Traum des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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sie ursprünglich stammte, um so aus dem Zimmer zu entfliehen?
    Die vier Männer starrten sie stumm und wie gebannt an, als sie sich vorsichtig auf sie zubewegte. Bei jedem Schritt wurden deutlich ihre Oberschenkel und mehr als nur eine Andeutung von Unterleib und Busen sichtbar – so als wäre sie eine junge Königin, die einfach vergessen hatte, ihre standesgemäße Gewandung anzulegen. Zwei Stufen über Vincent blieb sie stehen und betrachtete mit einem zögerlichen Lächeln auf den Lippen erst ihn und dann jeden einzelnen seiner Besucher.
    Marco riss vor Staunen Mund und Augen auf. »Du hast sie
schon wieder
heraufbeschworen? Wie oft war das jetzt schon? In Bacchus’ Namen, Vin! Langsam mache ich mir wirklich Sorgen, ob du da nicht vielleicht ein Problem hast.«
    »Ich habe da in der Tat ein Problem«, stieß Vincent zwischen den Zähnen hervor. »Genauer gesagt, drei Probleme, die hier in meiner Eingangshalle herumlungern und mir in den Ohren liegen, während ich in weniger als einer Stunde ein Treffen von entscheidender Wichtigkeit einberufen muss!«
    »Ich glaube, der korrekte Begriff dafür lautet Abhängigkeit«, bemerkte Anthony an seinen Drillingsbruder gewandt, ohne auf Vincents Einwurf zu reagieren.
    Vincent sah zu Landon, der noch immer schwieg. Lüsternes Interesse blitzte in den dunklen ernsten Augen seines Freundes auf, als sein Blick über die Frau auf der Treppe wanderte, verschwand jedoch sofort wieder, und Landon schaute weg, distanziert wie immer.
    Vincent jedoch hatte eine solche Reaktion erwartet, ja sogar darauf gehofft. Er und Landon hatten sich immer vom gleichen Typ Frau angezogen gefühlt … vor dem Krieg.
    Vincent hatte nur kurze Zeit aktiv in der Armee gedient, bevor er zur Universität ging. Landon dagegen hatte den Großteil der letzten drei Jahre damit verbracht, in einem Krieg zu kämpfen, der nun schon seit siebenundzwanzig Jahren tobte. Erst vor knapp einem Monat hatte er überraschend sein Regiment für immer verlassen und war durch das Portal hierher zurückgekehrt. Soweit Vincent wusste, hatte er seither keine Frau mehr gehabt.
    Die Nebelnymphe hatte ihre Betrachtung der Männer beendet und prüfte nun mit ihren Zehen verstohlen die Noppen des Teppichläufers, wie eine Zigeunerin, die feststellen wollte, wie viel er wohl wert wäre.
    Als würde sie die vier riesigen Männer, die sie beobachteten, gar nicht wahrnehmen, setzte sie sich mit untergeschlagenen Beinen kurzerhand auf eine Stufe, fuhr das feine Webmuster mit ihren Fingerspitzen nach und beugte sich dann hinab, um wie eine Katze ihre Wange an dem schweren Gewebe zu reiben. Ihre Wimpern senkten sich, und ihre Lippen verzogen sich zu einem wohligen Lächeln. »Hmmm.«
    Von einem Augenblick zum anderen lag schwelende Spannung in der Luft, und sämtliche anderen Empfindungen waren ausgeblendet. Vincent fühlte die sexuelle Erregung, die in den anderen aufstieg, als wäre es seine eigene, und er wusste, dass sie ihrerseits das Hämmern seines Pulses wahrnahmen.
    So war es in all den Jahrhunderten zwischen männlichen Satyrn gewesen. Diese übernatürliche Ausprägung sinnlicher Wahrnehmung machte einen unabdingbaren Anteil ihres Wesens aus und hatte den positiven Effekt, das Vergnügen, dass sie bei ihren sinnlichen Beschäftigungen empfanden, extrem zu steigern.
    Marco und Anthony bewegten sich neben Vincent, und ein Hauch von Röte überzog Landons Wangen, während die Nebelnymphe einfach dasaß und offenbar nichts von alldem mitbekam.
    »Gib mir einfach das verdammte Kleid!«, verlangte Vincent und nahm Landon die Schachtel aus den plötzlich schlaffen Händen. Der Arm der Nebelnymphe leuchtete auf, als er sie hochzog und das Paket gegen ihren nackten Bauch drückte.
    »Zieh das an!«, befahl er und war gleichzeitig erstaunt über das Gefühl des Besitzanspruchs, das ihn ergriffen hatte.
    Verständnislos runzelte sie die Stirn und neigte ihren Kopf.
    Als sie keine Anstalten machte, nach dem Paket zu fassen, nahm er ihre Arme und legte sie darum. Doch als er seinen Griff wieder löste, ließ sie es achtlos zu Boden fallen, und das Paket stürzte einige Stufen hinab. Dabei löste sich das Band, das es zusammengehalten hatte, und das Packpapier verrutschte.
    Ihre Augen blitzten interessiert auf, als eine dunkelrote Rüsche zum Vorschein kam. Ein Paar Strümpfe flatterte aus dem Durcheinander und blieb auf den Stufen liegen, und der Absatz eines Schuhs sowie die Spitze seines Gegenstücks platzten aus dem

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