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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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    „Aber dann bist du immer mehr abgedreht und Victoria und ich merkten bei weiteren Treffen, dass wir uns wirklich prima verstehen. Sie ist auch Soziologin, weißt du. Und sie hat kein Kind.“
    „Ach so …“ Es dröhnte immer noch. Emilia hielt sich jetzt an der Tischkante fest. Der Nebel wurde wieder stärker. Sie durfte nicht umkippen.
    „Aber warum bist du jetzt so schockiert? Ich dachte, du bist glücklich, mit deinem Job und deiner Wohnung und deiner neuen Liebe. Und du hast doch vorhin auch gesagt, wie schön das alle s…“
    „Woher weißt du …“
    „Von deiner neuen Liebe? Ich hab Jo getroffen. Er hat keine Einzelheit ausgelassen von euerm neuen Glück.“
    Emilia nickte. Das war Jos Rache gegenüber Bernhard. Sie konnte es ihm nicht übelnehmen.
    „Jedenfalls, mach dir keine Sorgen wegen der Scheidung. Wir machen das alles ganz entspannt. Es ist nur Papierkram. Wir haben ja einen Ehevertrag.“
    Bernhard wirkte sichtlich beruhigt. Der Ehevertrag entband ihn von sämtlichen Pflichten. Als Bernhard damals so vehement auf den Ehevertrag bestanden hatte, waren Hilda die ersten Zweifel gekommen.
    „Ach, und brauchst du noch Sachen aus der Wohnung? Victoria wird nach Berlin kommen und bei mir einziehen. Aber erst in zwei Wochen. Es ist also noch ein bisschen Zeit. Du hast ja noch einen Schlüssel, wenn ich mich nicht täusche. Kannst du den eventuell …?“
    Emilia bekam keine Luft mehr. Sie drohte zu explodieren. Sie wusste, dass sie gleich was furchtbar Peinliches, Dummes und abgeschmackt Filmisches tun würde, aber sie konnte nicht anders. Sie hielt beim Aufstehen das runde Caféhaustischlein weiter fest und kippte es samt dem kaum angerührten Eiskaffees auf Bernhards Schoß. Dann drehte sie sich um und verließ das Café, ohne auf den Aufruhr hinter ihr zu achten.
     
    Hilda: So ein Arschloch. Immerhin hast du jetzt den letzten großen Beweis in einer langen, langen Kette. Bernhard ist ein Idiot, durch und durch. Sei drei Mal doppelt froh, dass du den Absprung geschafft hast. Aber das ist schon ein starkes Stück. Man, o, man. Männer muss man an der kurzen Leine halten. Da fällt mir auch gleich wieder eine Anekdote ein: Stell dir vor, Marco hat es echt nicht geschafft, die Kinder ins Bett zu bringen, als wir letzten Abend bei dir waren. Die haben alle drei vor dem Fernseher geschlafen, als ich nachts nach Hause kam. Na, dem hab ich vielleicht die Hölle heiß gemacht. Seitdem lass ich ihn zur Strafe nicht ran und er weiß genau, wieso. Du darfst dir in Zukunft nichts mehr gefallen lassen, schon von Anfang an nicht, sonst sind die Weichen gleich falsch gestellt, versprichst du mir das?
     
    Emilia: Welche Zukunft? Ich hab keine Zukunft. Ich will nicht mehr leben, weißt du…
     
    Hilda: Jetzt hör‘ aber auf! Emilia! Nur, weil Bernhard ne Neue hat? Bernhard, das ist doch nicht mal der von gestern, sondern von vorgestern! Sei froh, dass der versorgt ist. Der würde ansonsten alles versuchen, dein neues Leben so gründlich zu stören, wie es nur geht.
     
    Emilia: Soll ich dir mal was sagen? - Auch, wenn du jetzt ausrastest – Ich will einfach nur mein altes Leben zurück. Ich will nach Hause. Ich will nicht noch mal neu anfangen. Ich bin zu alt dafür. Mein altes Leben hatte seine Stolpersteine, aber es war gut. Jedes Leben hat seine Stolpersteine. Und jetzt hat der Arsch einfach eine Andere. Ich halte das einfach nicht aus!!
     
    Hilda: Ach, jetzt verstehe ich! Du wolltest zurück zu Bernhard, am Donnerstag. Oh man, Emilia. Hatte ehrlich gesagt gestaunt, wie schnell du das wegsteckst mit Erik. Emilia. Nein! Du hast nur Angst. Das ist nachvollziehbar. Aber Zurückgehen ist völlig falsch. Irgendwann musst du dich deiner Panik vor dem Alleinsein stellen. Sonst geht es wirklich nicht mehr weiter.
     
    Emilia: Dann geht es eben nicht mehr weiter. Na und?!
     
     
    Emilia ging einfach offline. Hilda konnte ihr nicht helfen. Niemand konnte ihr helfen. Sie hatte sich ihr Leben kaputt gemacht. Sie war verloren. Sie ging auch nicht an die Tür, als Hilda an der Haustür Sturm klingelte. Trotzdem schaffte es Hilda, in das Treppenhaus zu gelangen, und hämmerte jetzt gegen die Wohnungstür.
    „Ich bring mich schon nicht um. Aber lass mich jetzt einfach in Ruhe, okay?!“, schrie Emilia.
    „Okay“, sagte Hilda sehr traurig und Emilia tat es furchtbar leid, aber sie konnte einfach nicht anders. Sie konnte gerade keine Leute mit funktionierenden Beziehungen und Psycho-Rezepten

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