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Der Traurige Polizist

Titel: Der Traurige Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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und steckte seine Hand in die Tasche, er suchte nach einer Zigarette. Dann fiel ihm ein, daß er nicht
     mehr rauchte. War es wirklich der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören? Er hatte jetzt keine Zeit, sich darum zu kümmern. Er
     lief hinüber zum Schlafzimmer, wo er O’Grady auf Knien fand, vor einem Nachttisch.
    »Ich fahre nach Sea Point. Ich fordere per Funk einen Wagen für dich aus der Zentrale an.«
    Die ältere Frau, die ihm die Tür öffnete, erzählte ihm sehr gefaßt vom Tod ihrer Tochter. Neben ihr, im Wohnzimmer des Neptune’s
     View 1314, saß ihr ergrauter Ehemann, dünn und still, und starrte zu Boden. Sie trugen beide Schwarz, die guten Sachen.
    »Heute morgen fand die Trauerfeier in der Kirche in Sea Point statt, aber es kamen nicht viele. Fünf oder sechs Besucher verschwanden
     gleich nach der Ansprache. Immerhin ging ihr Arbeitgeber mit uns zum Krematorium. So ist das eben in der Stadt. Unsere Nachbarn
     waren da, sind aber schon wieder zurückgefahren. Wir haben eine Farm in Keimoes, Captain. Unser Sohn ist in Amerika, er studiert
     dort. Er kommt, aber er hat es nicht zur Trauerfeier geschafft.«
    »Ich muß Ihnen leider einige Fragen über den Tod Ihrer Tochter stellen, Mrs. Oberholzer.«
    »Ich dachte, die Polizei hätte die Ermittlungen abgeschlossen«, sagte ihr Mann. »Sie glauben, es war ein Unfall.«
    »Das muß die Wache von hier gewesen sein, Sir. Ich bin von der Mordkommission.«
    »Sie ist gestürzt. Aus diesem Fenster.« Rina Oberholzer zeigte auf einen Raum hinter dem Wohnzimmer.
    |333| »Glauben Sie, sie haben einen Fehler gemacht? Die anderen Polizisten?« fragte der Mann.
    Wie konnte er auch nur anfangen, das Ganze zu erklären? Ein unterstrichener Name in einem Telefonbuch …
    »Ich weiß es nicht, Mr. Oberholzer. Ich ermittle in einem anderen Fall. Ich … ihr Name … Vielleicht hat es gar nichts damit
     zu tun.«
    »Es gibt so viel Böses in der Welt.«
    »Was hatte Ihre Tochter für einen Beruf, Mrs. Oberholzer?«
    »Sekretärin, bei Petrogas. Schon seit Jahren. Bei uns im Dorf gibt es keine Arbeit für junge Leute, Captain. Sie ziehen alle
     in die Stadt, um Arbeit zu finden. Wir haben uns immer Sorgen gemacht. Die Stadt ist so groß, aber wir fanden es immer noch
     besser als Johannesburg.«
    »Kannten Sie die Freunde Ihrer Tochter hier?«
    »Carrie war ausgesprochen beliebt, Captain. Sie hatte so viele Freunde. Ihre Briefe waren stets voller Namen. Es gab so viele.
     Aber wo waren sie heute morgen? So ist die Stadt. Voller Schönwetter-Freunde.«
    »Oliver Nienaber?«
    Sie schüttelten die Köpfe.
    »Alexander MacDonald?«
    Nein. Sie waren nicht sicher. So viele Namen.
    Drew Wilson? Ferdy Ferreira? James Wallace?
    Keine Reaktion.
    »Wer sind diese Leute, Captain?« fragte Carina Oberholzers Vater.
    »Sie haben mit einem anderen Fall zu tun. Hatte Ihre Tochter einen Freund?«
    Mann und Frau sahen einander an.
    |334| »Ja, einen Portugiesen.« Die Stimme des Mannes klang abschätzig. »Einen Katholiken.«
    »Wissen Sie, wie ich ihn erreichen kann?«
    »Wahrscheinlich bei der Arbeit. Er hat ein Restaurant im Hafen.«
    »Eine Kneipe.«
    »Wissen Sie seinen Namen?«
    Rina Oberholzer nahm die Hand ihres Mannes. »Da Costa«, sagte sie, als fiele es ihr schwer, diese Worte auszusprechen. »Julio
     da Costa.«

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    Sie hielten die Konferenz im Paradesaal ab, Jouberts gesamtes Team, Griessel und einige seiner Männer, de Wit und der Brigadier.
    »›Lieber Captain Joubert‹«, las Joubert den Brief des Bankräubers seinem Publikum vor. »›Ich möchte Sie darüber informieren,
     daß ich nicht der Mauser-Mörder bin. Ich möchte Sie auch darüber informieren, daß ich keinen weiteren Überfall bei Premier
     – oder irgendeiner anderen Bank – durchführen werde, bis Sie den Mauser-Mörder gefaßt haben. Ich bin sehr betrübt über den
     Farmer, der angeschossen wurde, aber im Grunde kann ich nichts dafür. Mit freundlichen Grüßen,
Don Chameleon
(der „Süße“-Räuber)‹«.
    Joubert drehte den Brief um und zeigte es den anderen. »Getippt«, sagte er.
    »Schreibmaschine. Kein Computerausdruck. Keine Fingerabdrücke«, sagte Griessel.
    »Was für ein Arschloch«, sagte Vos. »Er liebt das Rampenlicht.«
    »Glauben Sie ihm?« fragte der Brigadier.
    Griessel war sicher. »Ja, Brigadier. Er und die Mauser passen nicht zusammen. Zu viele Unterschiede.«
    »Ich bin Ihrer Meinung.« Der Brigadier nickte. »Was werden Sie jetzt tun?«
    »Ich werde ihn

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