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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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zurück und trafen Anstalt, die Matrosen zu umzingeln und sich des Bootes zu bemächtigen. Ihre Absichten traten nur gar zu deutlich zutage; Lottin ließ also sofort das Boot wieder frei machen und erreichte den Strand, ehe es noch zu einem Zusammenstoße kam.
    Achtzehn Tage lang kreuzte nun die »Astrolabe« trotz stürmischen Wetters und grober See im Archipel der Fidschis, besichtigte die Inseln Laguemba, Kandabon, Viti-Levon, Oumbenga, Vaton-Lele, Ounong-Lebon, Malolo u. s. w und vorzüglich den noch fast ganz unbekannten südlichen Theil der vielgliedrigen Gruppe.
    Die Bevölkerung steht, nach d’Urville’s Ansicht, auf der Grenze zwischen der kupferfarbenen oder polynesischen und der schwarzen oder melanesischen Race. Die Eingebornen erscheinen sehr muskulös und stark, womit auch ihr hoher Wuchs übereinstimmt. Sie sind Antropophagen und machen auch kein Hehl daraus.
    Am 11. Juni steuerte die Korvette auf den Carteret-Hafen zu; sie fand dabei nach und nach die Inseln Eronnan und Annatom, die Loyaltys, eine Gruppe, von der d’Urville die Inseln Chabrol und Halgan entdeckte; ferner die kleine Gruppe der Beaupré-Eilande, die Risse der Astrolabe, welche um so gefährlicher sind, als sie von den Beaupré-Eilanden gegen dreißig und von Neu-Caledonien gegen sechzig Meilen entfernt liegen, endlich die Insel Huon und die nördliche Reihe der neucaledonischen Risse.
    Von hier aus erreichte d’Urville die Luisiaden-Inseln, binnen sechs Tagen, das schlechte Wetter aber, das an deren Küste herrschte, veranlaßte ihn, nicht den vorherbestimmten Kurs einzuhalten und die Torres-Straße zu vermeiden. Der Commandant meinte, daß die von ihm beabsichtigte Untersuchung der Südküste Neu-Britanniens und der Nordküste Neu-Guineas für die Wissenschaft nutzbringender sein werde.
    Die Insel Rossel und das Cap Delivrance wurden besichtigt, und man begab sich nach Neu-Irland, um frisches Holz und Wasser zu fassen.
    Hier langte man am 5. Juli bei trübem, regnerischem Wetter an und hatte alle Mühe, den Eingang zum Carteret-Hafen zu erkennen, wo d’Entrecasteaux seinerzeit acht Tage lang verweilte.
    Die Franzosen erhielten hier zu wiederholten Malen Besuch von etwa zwanzig Eingebornen, dem Anscheine nach die ganze Bevölkerung dieses Platzes. Es waren das stumpfsinnige Wesen, welche nicht die geringste Neugierde gegenüber den vielen Gegenständen, die man ihnen zeigte, an den Tag legten.
    Auch ihr Aeußeres sprach nicht zu deren Gunsten. Vollkommen nackt, schwarz von Haut und kraus von Haar, die Nasenscheidewand von einem Knochenstücke durchbohrt, gaben sie höchstens einiges Verlangen nach Eisen zu erkennen, ohne aber zu verstehen, daß man ihnen das nur im Austausch für Früchte und Schweine überlassen würde. Finster und mißtrauisch, weigerten sie sich, irgend Jemand nach ihren Dörfern zu führen. Während des hiesigen, wenig fruchtbringenden Aufenthaltes wurde d’Urville von einer Darmentzündung befallen, an der er mehrere Tage lang schwer zu leiden hatte.
    Am 19. stach die »Astrolabe« wieder in See und folgte der Küste Neu-Britanniens. Diese Fahrt wurde aber durch sehr neblige feuchte Witterung, durch Platzregen und Hagelschläge unterbrochen, welche das Schiff zwangen, sich vom Lande wieder zu entfernen, nachdem es kaum in seine Nähe gekommen war.
    »Man muß, sagte d’Urville, diese Gegenden selbst und unter den nämlichen Umständen wie wir besucht haben, um sich eine richtige Vorstellung von den wirklich unglaublichen Regengüssen machen zu können; man muß daneben ähnliche Arbeiten, wie diejenigen, welche uns oblagen, ausgeführt haben, um über die Angst und Unruhe richtig zu urtheilen, die eine solche Fahrt zu bereiten im Stande ist. Nur selten erstreckte sich unser Horizont weiter als auf hundert Toisen, und wir konnten nur mit größter Vorsicht manövriren, weil uns unsere Position fast stets unbekannt blieb. Im Allgemeinen fielen denn auch unsere Arbeiten über Neu-Britannien bei den unerhörten Strapazen und den Gefahren, denen die »Astrolabe« dabei ausgesetzt war, weit weniger genau aus als die anderen Untersuchungen und Messungen während der Reise.«
    Bei der Unmöglichkeit, durch den St. Georges-Canal zu segeln, mußte d’Urville durch die Dampier-Straße gehen, deren südliche Oeffnung fast vollständig durch eine Kette von Klippen versperrt ist, auf denen die»Astrolabe« auch zweimal auflief.
    Wie Dampier und d’Entrecasteaux war auch d’Urville begeistert von dem entzückenden

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