Der Triumph des 19. Jahrhunderts
Begleiter, den Chirurgen Dickson, den Schiffskapitän Pearce, einen vorzüglichen Zeichner, und den Marinechirurgen Morrison, der in allen Gebieten der Naturwissenschaften gründlich unterrichtet war.
Am 26. November 1825 langte die Expedition im Golfe von Benin an. Dickson, der aus irgend welchem nicht nachweisbaren Grunde gewünscht hatte, allein zu reisen, um sich nach Sokatu zu begeben, wurde in Juidah an’s Land gesetzt. Ein Portugiese, Namens Souza, begleitete ihn bis Dahomey mit Columbus, dem früheren Diener Denham’s. Siebzehn Tagereisen von dieser Stadt kam Dickson nach Char, später nach Youri, ist aber von da ab verschollen geblieben.
Die andere Gesellschaft war bei dem Beninstrome angelangt, vor dessen Benutzung sie ein englischer Kaufmann, Namens Houtson, eindringlich warnte, da der Beherrscher des Uferlandes einen tiefen Haß gegen die Engländer hege, die seinem einträglichsten Geschäfte, dem Sklavenhandel, unüberwindliche Hindernisse bereiteten.
Seiner Aussage nach empfahl es sich weit mehr, nach Badagry, ein Ort, der von Sokatu nicht weiter entfernt liegt, zu gehen, dessen Fürst, der sich den Reisenden immer gewogen erwiesen hatte, ihm ohne Zweifel Begleitmannschaft bis zur Grenze des Königreichs Yourriba mitgeben würde.
Houtson wohnte schon seit mehreren Jahren im Lande und kannte dessen Sitten und Sprache; Clapperton hielt es also für gerathen, denselben bis Eyes oder Katounga, der Hauptstadt von Yourriba, mitzunehmen.
Die Karawane traf den Boten des Königs von Yourriba. (S. 114.)
Die Expedition brach am 29. November 1825 nach Badagry auf, hielt sich an einem Nebenarme des Lagos, zog dann gegen zwei Meilen weit an dem kleinen Hafen von Gazie hin, der ein Stück nach Dahomey hineinschneidet, und drang an dessen linken Ufer in das Innere des Landes ein. Der Erdboden war ziemlich sumpfig, aber vortrefflich angebaut und mit Yams bedeckt. Alles athmete hier Ueberfluß. Die Neger zeigten sich auch sehr widerwillig zur Arbeit. Es wäre unmöglich, die unzähligen »Palabres« (Unterredungen), die verschiedenen Verhandlungen und Angebote und alle die Hindernisse aufzuzählen, die man überwinden mußte, um sich einige Träger zu verschaffen.
Trotz dieser Schwierigkeiten erreichten die Forscher doch glücklich Djannah, sechzig Meilen von der Küste.
»Hier sahen wir, sagt Clapperton, mehrere Webereien in voller Thätigkeit, oft acht bis zehn in einem Hause, welche eine wirklich geordnete Manufactur bildeten… Die Leute hier fabriciren auch Fayence, ziehen aber das aus Europa stammende dem einheimischen vor, obwohl sie von den verschiedenen Gegenständen keineswegs immer den richtigen Gebrauch machen. Das Gefäß, in welchem der »Cabocir« (Häuptling) uns Trinkwasser anbot, wurde z. B. von Houtson als ein hübsches – Nachtgeschirr wiedererkannt, das er im Vorjahre in Badagry selbst verkauft hatte.«
Alle Theilnehmer der Expedition litten in Folge der dauernden feuchten Hitze und des überhaupt ungesunden Landes heftig vom Fieber. Pearce und Morrison erlagen demselben am 27. September, der Eine bei Clapperton, der Andere in Djannah, bevor sie die Küste erreicht hatten.
Wir zogen langsam dahin. (S. 122.)
In allen Städten, durch welche Clapperton kam, so in Assoudo, mit gegen zehntausend Einwohnern, in Daffou, das etwa fünftausend mehr zählen mag, hatten sich eigenthümliche Gerüchte verbreitet. Ueberall sagte man, er sei gekommen, in den vom Kriege verheerten Ländern den Frieden wieder herzustellen und überhaupt den Gegenden, welche er durchzog, Glück und Wohlstand zu bringen.
In Tchow traf die Karawane einen Boten, den der König von Yourriba derselben mit zahlreichem Gefolge entgegen geschickt hatte, und gelangte nun bald nach Katunga. Diese Stadt »ist umschlossen von einem dichten Haine, der einen etwa drei Meilen langen Gürtel um den Fuß eines felsigen Berges bildet; zum Theile liegt sie zwischen den Bäumen selbst; man dürfte kaum irgendwo ein schöneres Bild zu sehen bekommen«.
In genannter Stadt verweilte Clapperton vom 24. Januar bis zum 7. März 1826. Er stand hier in den besten Beziehungen zu dem Sultan, von dem er sich die Erlaubniß erbat, nach Nyffe oder Toppa zu gehen, um von da aus nach Haoussa oder Bornu zu gelangen. »Nyffe ist durch Bürgerkriege verwüstet, und einer der Thronprätendenten hat die Felalahs zu Hilfe gerufen, erwiderte der Sultan; es empfiehlt sich also nicht, diesen Weg einzuschlagen, während es gerathen erscheint,
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