Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
würde er das nicht einfach so hinnehmen.
Eine Überlegung, der er sich eigentlich nicht hätte widmen dürfen. Denn an das Ereignis mit dem Messer zurückzudenken brachte ihm das Gesicht wieder vor Augen, das untrennbar damit verknüpft war. Nur gehörte es nicht zu Dantes üblichem Verhalten vor einem Wettkampf an eine Frau zu denken.
Er hätte bei seinen Nachforschungen vielleicht die Gelegenheit nutzen sollen sich dem zu bedienen, was man außer Informationen und der Manipulation der Turnierritter dort sonst noch anbot. Dann wäre der Gedanke an eine Maid für ihn keine große Sache. So aber kamen ihm wieder die Worte in den Sinn, die das Mädchen an ihn gerichtet hatte.
Der Gedanke, dass sie ihm mit der Erwähnung seiner beeindruckenden Brust gar nicht schmeicheln wollte, erschien ihm einleuchtender als etwas anderes zu denken. Dennoch fragte sich Dante, ob diese Bemerkung eigentlich ausdrücken sollte, dass er sie mit seiner körperlichen Präsenz einschüchterte. Sollte das so sein, dann war es noch verwerflicher, dass man sie dafür ausgesucht hatte, ihn zu bedrängen. Der, der dafür verantwortlich war würde dafür bluten müssen. Und Dante würde ihm auch sagen, womit er sich seinen Unwillen zugezogen hatte. Die Gelegenheit ergab sich bei dem dritten Schwertkampf, den er an diesem Nachmittag austragen musste.
Robert Barrymore gegenüberzustehen, der mit seiner leuchtenden Erscheinung ein Gegenstück zu ihm war, das nicht extremer hätte ausfallen können, befriedigte Dante schon einmal. Ihm mit Worten und seinem Schwert das zurückzugeben, womit er ihn übervorteilen wollte noch mehr.
„Ich hatte Euch nicht hier erwartet, Barrymore. Ich dachte eigentlich, Ihr erringt Eure Siege auf einem anderen Feld.“
Das war eine Andeutung, aus der sich der Lord noch mit einem Lächeln winden konnte, während die beiden Ritter zum ersten Mal die Klingen kreuzten.
„Ihr habt nicht vergessen, dass ich mir eine reiche Erbin erobern wollte, Sir Dante? Wie nett von Euch, meinen unbedeutenden Worten so viel Aufmerksamkeit zu schenken.“
Die Schwerter wurden zurückgezogen während beide Ritter einen Schritt nach hinten machten um ihre Angriffsposition neu einzunehmen. Eine Gelegenheit für beide sich ihre nächsten Worte genau zu überlegen. Dante hatte nicht vor ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Aber er wollte auch sehen, wie weit der Lord gehen würde, um seine Absichten zu verschleiern.
„Hab ich Euch nicht schon dabei beobachtet, wie Ihr versucht habt, erste Kontakte in dieser Richtung zu knüpfen?“
Die Worte wurden durch das Klirren der Schwerter untermalt, die aufeinander trafen.
„Hattet Ihr vielleicht eine ähnliche Absicht?“, gab sich der Lord erstaunt. „Ihr wisst ja, der bessere Mann gewinnt hier genauso wie auch bei einem anderen Wettbewerb.“
Diese scheinbar unschuldige Bemerkung forderte Dante dazu auf, seine Absichten zu bekunden. Etwas, was er gegenüber diesem Menschen sicher nicht tun würde.
„Wenn die Verhältnisse ausgeglichen sind, dann sicherlich. Mir scheint nur, Ihr möchtet das Ergebnis zu Euren Gunsten steuern.“
„Tut das nicht jeder?“ Diese Erwiderung klang erstaunt. „Im Krieg und der Liebe ist jedes Mittel erlaubt. Kennt Ihr diesen Spruch etwa nicht, Sir Dante?“
Dante überlegte was er darauf sagen konnte. Die richtigen Worte waren der Auftakt zu dem passenden Verhalten.
„Wenn das so ist, Lord Barrymore, dann kann ich Euch versichern, dass meine Mittel mich zu jedem Sieg führen werden. Wenn Ihr es jedoch vorziehen solltet nicht nur auf Eure eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, wird sich das für Euch nicht auszahlen.“
Zu warten bis diese Worte dort ankamen, wo sie hin sollten war für Dante nur eine ganz kurze Verschnaufpause bevor er sein Schwert zu dem Zweck benutzte, für den es geschaffen worden war. Mit wenigen Hieben, die auf seinen Gegner einprasselten, schlug er ihm die Waffe aus der Hand und deutete mit der Spitze auf sein Herz. Ein Sieg, der Dante vielleicht den gewünschten Erfolg gebracht hätte, wenn sein Blick nicht in der Menschenmenge hängen geblieben wäre, die das Schauspiel verfolgte.
Die Züge der Maid zu erkennen, der er nicht noch einmal seine Aufmerksamkeit schenken sollte war ein Fehler, den der unterlegene Ritter sofort beim Schopfe packte.
„Eine einzige gewonnene Schlacht ist noch kein Sieg in einem Krieg!“
* * *
Lord Waldo Danber nahm die Menschen, mit denen er es zu tun hatte immer ganz genau in Augenschein. Mit ein
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