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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Keira gehüllt hatte, zu zerreißen. »Liam war zwei Wochen lang in einem erbärmlichen Zustand, aber dann sind seine Wunden ganz gut verheilt. Nur sein Beinbruch brauchte etwas länger.«
    »Sigimor!«, knurrte Liam.
    »Was denn? Mir geht es nur um die Wahrheit, und die werden ihre Verwandten sicher auch wissen wollen«, erwiderte Sigimor.
    »Die Wahrheit ist, dass sie sich um meine Verletzungen gekümmert hat.«
    »Aye, ganz allein, in einem kleinen Cottage, einen ganzen Monat lang, nur du und sie. Und abgesehen von deinem armen gebrochenen Bein warst du nach zwei Wochen wieder ganz der Alte. Nun, wir alle kennen dich nur zu gut. Vermutlich sind auch schon ein oder zwei Gerüchte über dich zu ihren Verwandten gedrungen, schließlich schicken sie oft Gesandte an den Königshof. Gerüchte über eure Zeit in der Kate werden sich wie ein Lauffeuer verbreiten, das weißt du genauso gut wie ich. Und du weißt auch, wie du ihre Verwandten besänftigen und ihren guten Namen wiederherstellen kannst – und deinen natürlich auch.«
    »Ich glaube nicht, dass die Mönche herumrennen und Geschichten erzählen werden.«
    »Nicht absichtlich, aber ihre Verwandten werden sich bestimmt irgendwann einmal an Bruder Matthew erinnern. Abgesehen davon gibt es auch andere, die dich dort angetroffen haben und nicht ans Kloster gebunden sind. Du weißt genauso gut wie ich, was man sich von ihr erzählen wird, sobald herauskommt, dass sie unbeaufsichtigt so viel Zeit mit dir verbracht hat. Es ist zwar ungerecht und falsch, aber das wird nicht ins Gewicht fallen. Ich glaube nicht, dass ihre Familie darüber erfreut sein wird, und sie werden darauf dringen, dass die Sache ordnungsgemäß geregelt wird. Wie ich es sehe, haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder wir bereiten uns auf eine Fehde mit den Murrays vor, oder wir bereiten dich und die junge Frau auf die Hochzeit vor.«
    Keira hatte Sigimor mit wachsendem Entsetzen zugehört, bis die Bedeutung seiner Worte schließlich ihre mühsam aufrechterhaltene Ruhe erschütterte. Alles, was er sagte, war richtig, was es umso schlimmer machte. Und den Mienen der Anwesenden nach pflichteten alle Sigimor bei, was sie ihnen nicht verübeln konnte.
    Es gab eine Reihe von Gründen, warum eine erzwungene Ehe mit Liam keine gute Idee war, aber ein Grund drängte sich sofort auf – die Hochzeitsnacht. Die Erkenntnis, welche Probleme damit für sie verbunden sein würden, löste endlich ihre Zunge.
    »Nay!«

9
    Aye!«
    Als Keiras Blick zur Tür der Großen Halle schweifte, hätte sie beinahe laut geflucht. An der Schwelle standen zwei ihrer Brüder, und ihrer Miene nach hatten sie das ganze Gespräch mitbekommen.
    Am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte sich an einen Ort geflüchtet, wo sie keiner finden konnte. Als sich die beiden mit grimmiger Miene der Tafel näherten, fragte sich Keira, in welcher Richtung Irland lag.
    Ihre Brüder marschierten unaufhaltsam weiter, und Keira merkte, dass ihre Blicke Liam galten, nicht ihr. Und es waren wahrhaftig keine freundlichen, sondern vielmehr mörderische Blicke. Rasch stand sie auf und stellte sich vor Liam. Artan und Lucas waren berüchtigt, erst zuzuschlagen und dann zu überlegen, ob es gerechtfertigt war. Im Moment glaubten sie offenkundig genügend Gründe zu haben, Liam so zusammenzuschlagen, bis er nur noch ein Schmutzfleck auf Fionas sauberen Binsen war. Keira glaubte allerdings nicht, dass Liams Verwandte tatenlos danebenstehen würden, während einer der ihren verprügelt wurde. Also schützte sie nicht nur Liam.
    »Tritt zur Seite, Amsel«, sagte Artan. Seine blaugrauen Augen wirkten fast silbern, ein deutliches Zeichen seiner Wut.
    »Nay«, erwiderte sie. »Ihr seid Gäste in diesem Keep, und dieser Mann ist ein Verwandter eurer Gastgeber. Es wäre unhöflich, ihn hier zu verprügeln.«
    »Unhöflich?«, murrte Lucas, der die gleichen Augen hatte wie sein Bruder. »Na gut, niemand soll uns vorwerfen, dass es uns an Manieren mangelt. Wir nehmen ihn nach draußen und verprügeln ihn dort.«
    »Das könnt ihr auch nicht. Das wäre kein fairer Kampf, denn er hat ein gebrochenes Bein.«
    Liam musste ein bisschen grinsen, als die zwei um Keira herumlugten und er sich auf seinem Stuhl so weit zu ihnen drehte, dass sie sein bandagiertes Bein sehen konnten. Einen Moment lang hatte er sich über Keiras Bemühungen, ihn zu beschützen, geärgert, doch dann siegte die Vernunft. Selbst ohne krankes Bein hätte er nicht mit zwei Männern kämpfen wollen,

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