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Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis

Titel: Der unglueckliche Moerder - Roman - Ausgezeichnet mit dem Skandinavischen Krimipreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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traurig an. Das tat sie sonst nie.
    »Es ist so schwer«, sagte sie.
    Das sagte sie sonst nie. Er schwieg.
    »Es wird entsetzlich schwer für ihn sein, das sehe ich ihm an.«
    »Hast du es ihm noch nicht gesagt?«
    Wieder schwieg sie für einige Sekunden.
    »Ich habe angefangen«, sagte sie. »Es angedeutet ... er weiß, was passieren wird. Er geht mir aus dem Weg. Ist heute Abend weggefahren, ich spüre, dass er das nur deshalb gemacht hat ... er läuft davor weg.«
    »Komm her!«
    »Das geht nicht«, sagte sie. »Andreas kommt in zwei Stunden zurück. Ich muss ihn von jetzt ab korrekt behandeln. Wir sehen uns am Samstag, wie abgemacht.«
    »Ich liebe dich«, sagte er.
    »Und ich dich«, sagte sie.
    »Du wirst es dir doch nicht anders überlegen?«, fragte er.
    »Du musst mir Zeit lassen«, erwiderte sie. »Nein, ich überlege mir das nicht anders, aber solche Dinge darf man nicht überstürzen.«
    Zeit, dachte er. Drei Tage. Und dann kam der Montag. Was, wenn sie es wüsste?
    »Ich verstehe«, sagte er. »Hauptsache ist, dass es so bleibt, wie wir gesagt haben. Und dass ich dich am Samstag sehen kann.«
    »Am Samstag fahre ich zu meinem Kurs.«
    »Was?«
    Sie lachte.
    »Zu meinem Kurs. Du weißt doch. Es ist das vierte Wochenende am Stück ... ich liebe diesen Kurs.«
    Er dachte daran, was sie über korrektes Verhalten gesagt hatte, ging aber nicht weiter darauf ein.
    »Ich auch«, murmelte er stattdessen. »Ich brauche dich.«

    »Du hast mich«, sagte sie.
    Nach diesem Gespräch brach er in Tränen aus. Er blieb eine ganze Weile im Sessel sitzen, bis es vorüber war, und während er darüber nachdachte, wann er zuletzt geweint hatte.
    Zu einer Antwort gelangte er dabei nicht.
    Weshalb er zwei Sobrantabletten nahm.

15
    »Man kann nicht gerade behaupten, dass es vorwärts geht«, sagte Reinhart und zählte das Ermittlungsteam durch. Fünf von sieben waren noch übrig; Krause war Hiller unterstellt worden, Bollmert war noch immer in der Provinz mit der Jagd auf obskure Interviewobjekte befasst.
    »Andererseits aber auch nicht rückwärts«, erklärte Rooth. »Was wir vor einer Woche gewusst haben, wissen wir heute auch noch.«
    Reinhart ignorierte diesen Einwurf.
    »Moreno«, sagte er. »Wenn Inspektorin Moreno die Güte hätte, die Situation zusammenzufassen, dann könnten wir anderen uns zumindest zurücklehnen und eine schöne Stimme genießen.«
    »Danke«, sagte Moreno. »Die männliche Fähigkeit, immer neue Komplimente zu ersinnen, wird uns weibliche Wesen immer wieder von neuem entzücken. Aber jetzt zur Sache.«
    Reinhart verzog den Mund, schwieg aber. Moreno blätterte in ihrem Block und zog eine Zusammenfassung hervor. Registrierte, dass Jung aus irgendeinem unerfindlichen Grund einen Schlips trug und dass deBries quer über der Nasenwurzel ein Pflaster sitzen hatte. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund. Sie holte tief Atem und legte los.
    »Was wir mit ziemlicher Sicherheit wissen, ist Folgendes: Erich Van Veeteren wurde durch zwei kräftige Schläge mit einem stumpfen Gegenstand gegen Kopf und Nacken getötet,
und zwar unmittelbar nach achtzehn Uhr, am Dienstag, dem 10. November. Über die Waffe kann ich nichts sagen, es kann sich um irgendein Rohr gehandelt haben, doch da wir nichts gefunden haben, hat das derzeit keine größere Bedeutung. Für die eigentliche Tat gibt es keine Zeugen; der Parkplatz war menschenleer, es war halbdunkel und der Mörder hatte Zeit genug, um sein Opfer ins nahe gelegene Gebüsch zu zerren. Wir haben alle befragt, die sich in der Zeit vor — und während — des Mordes in der Trattoria Commedia aufgehalten haben. Mit zwei Ausnahmen, wohlgemerkt ... dem Opfer und dem Täter, wenn wir davon ausgehen, dass auch er dort gesessen hat. Zehn Gäste und zwei Angestellte jedenfalls ... mit allen haben wir gesprochen. Niemand konnte wirklich hilfreiche Auskünfte geben, aber drei von ihnen haben die Gestalt genannt, die eine Zeit lang in der Bar gesessen haben soll. Zwischen sechs und Viertel nach, so ungefähr. Wir haben eine ziemlich genaue Beschreibung von ihm, und aller Wahrscheinlichkeit nach hatte er sich mit Perücke, Bart und Brille verkleidet ... und aller Wahrscheinlichkeit nach ist er auch mit dem Mörder identisch.«
    »Wie ich bereits vor einer Woche erklärt habe, möchte ich anmerken«, sagte Rooth.
    »Ja«, gab Moreno zu. »Wir suchen seit Tagen nach ihm, aber er meldet sich nicht, deshalb müssen wir Rooth wohl beipflichten. Weiterhin können wir

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