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Der Unterhändler

Der Unterhändler

Titel: Der Unterhändler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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rief Jim Donaldson an und weckte ihn. Er nannte ihm keinen Grund, sondern forderte ihn nur auf, sofort in den Cabinet Room zu kommen. Donaldson protestierte. Er werde um neun da sein.
    »Jim, Sie tanzen auf der Stelle an, klar? Es ist ein Notfall. Und versuchen Sie nicht, den Präsidenten anzurufen, um sich zu vergewissern. Er kann nicht mit Ihnen telefonieren und hat mich gebeten, die Sache in die Hand zu nehmen.«
    Als Michael Odell noch Gouverneur von Texas gewesen war, war ihm Außenpolitik immer als Buch mit sieben Siegeln erschienen. Aber er war jetzt lange genug in Washington, und Vizepräsident, um an zahllosen Sitzungen über außenpolitische Fragen teilgenommen und sehr viel dazugelernt zu haben. Diejenigen, die auf das Image des volkstümlichen, ja hausbackenen Politikers hereinfielen, das er bewußt kultivierte, taten ihm Unrecht, was sie oft genug zu bereuen hatten. Michael Odell hätte nicht das Vertrauen und die Achtung eines Mannes wie John F . Cormack errungen, wenn er ein Dummkopf gewesen wäre. Er war sogar ein ausgesprochen gescheiter Mensch.
    Er rief Bill Walters an, den Justizminister und politischen Dienstherrn des FBI . Walters war schon auf und angekleidet, da er einen Anruf von Don Edmonds bekommen hatte, dem Chef des FBI .
    »Ich bin unterwegs, Michael«, sagte er. »Ich möchte auch Don Edmonds mitbringen. Wir werden die Sachkenntnis des FBI brauchen. Außerdem wird Don von seinem Mann in London stündlich auf dem laufenden gehalten. Wir brauchen aktuelle Berichte. Okay?«
    »Ich sehe, Sie wissen, worum’s geht«, sagte Odell erleichtert. »Bringen Sie Edmonds mit.«
    Dem Ausschuß, der gegen 6   Uhr vollzählig war, gehörten außerdem die folgenden Herren an: Finanzminister Hubert Reed (zuständig für den Secret Service), Verteidigungsminister Morton Stannard, der Nationale Sicherheitsberater Brad Johnson und Lee Alexander, der Leiter der Central Intelligence Agency. Zur Verfügung hielten sich Don Edmonds vom FBI , Creighton Burbank vom Secret Service und der Stellvertretende Einsatzleiter ( DDO ) bei der CIA , David Weintraub.
    Lee Alexander war sich bewußt, daß er, obwohl er Direktor der CIA war, kein Karrierebeamter im Nachrichtendienst, sondern politischer Beamter war. Der Mann, der die gesamten Operationen der CIA leitete, war der DDO Weintraub. Er wartete draußen mit den anderen.
    Don Edmonds hatte ebenfalls einen seiner Top-Leute mitgebracht. Dem Direktor des FBI sind drei stellvertretende Direktoren ( EAD ) unterstellt, die Chefs des Vollzugsdienstes, der Verwaltung und des Ermittlungsdienstes. Der EAD für Ermittlungen, Buck Revell, war krank. Die Abteilung Ermittlungen war in drei Bereiche unterteilt Nachrichten, Internationale Verbindungen (aus diesem Bereich kam Patrick Seymour in London) und der Kriminalpolizeiliche Ermittlungsdienst. Edmonds hatte den mit der Leitung des letztgenannten Bereichs beauftragten Philip Kelly mitgebracht.
    »Wir lassen sie am besten alle reinkommen«, schlug Brad Johnson vor. »Im Augenblick wissen die mehr als wir.«
    Alle waren einverstanden. Später sollten die Experten den Krisenstab bilden, der im Situations Room im Untergeschoß tagte, aus praktischen und Geheimhaltungsgründen direkt neben der Fernmeldezentrale. Noch später sollten sich ihnen die Minister anschließen, als die Presseleute sie durch die Fenster des Cabinet Room und durch den Rosengarten mit ihren Teleobjektiven belästigten.
    Als erster äußerte sich Creighton Burbank, der den Briten wutschnaubend die Schuld an dem Desaster zuschob. Er erzählte ihnen alles, was er von seinen eigenen Leuten in Summertown erfahren hatte, alles, was sich bis zu Simon Cormacks Start in der Woodstock Road am frühen Morgen zugetragen hatte, und alles, was seine Leute später auf der Shotover Plain gesehen und erfahren hatten.
    »Zwei meiner Leute sind tot«, ereiferte er sich, »ich muß zwei Witwen und drei Waisen die Nachricht überbringen, und alles bloß, weil diese Stümper nicht in der Lage sind, einen Menschen zu bewachen. Ich gebe hiermit zu Protokoll, meine Herren, daß meine Dienststelle wiederholt verlangt hat, Simon Cormack solle nicht im Ausland studieren, und daß wir fünfzig Leute dort brauchen, nicht zwölf.«
    »Schon gut, Sie hatten recht«, sagte Odell beschwichtigend.
    Don Edmond hatte gerade ein langes Telefongespräch mit Patrick Seymour geführt, dem FBI -Mann in London. Er referierte alle Einzelheiten, die noch zu ergänzen waren, bis hin zur Sitzung des COBRA

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