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Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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erbleichen. Als das Kerzenlicht auf der langen, scharfen Seite funkelte, fiel sie in Ohnmacht.
    Wills Lippen verzogen sich zu einem Schmunzeln, und er steckte den Degen wieder weg. »Das sollte ausreichen.«

26
    »Unheil beklagen, das nicht mehr zu bessern,
heißt umso mehr das Unheil nur vergrößern.«
    Othello (1. Akt, 3. Szene)
    K ate war schwanger? Warum überraschte ihn das?
    Sie war verheiratet. Es war daher durchaus möglich, dass sie ein Kind unter dem Herzen trug. Auch wenn sie so taten, als wäre es nicht so, gehörte Kate doch nicht ihm, und das würde sie auch nie.
    Will nahm die Kerze und folgte Kate aus den Stallungen. Seine Spielfreude an der Figur des Doktor Caius war ihm vergangen.
    »Herrin! Hier sind Brot und Wein!«
    Der Junge stand im Flur des Hauses und sah ihn finster an. Will konnte es ihm nicht verübeln. Er würde auch jeden ermorden wollen, der Kate so ansah wie er.
    »Bring es in meine Kammer, Jamie.«
    Der finstere Blick wurde zu einem regelrechten Zähnefletschen, aber der Knabe tat, wie ihm geheißen.
    Will hatte eigentlich gehen wollen, aber er konnte es einfach nicht. Er musste sich anhören, was sie zu sagen hatte.
    Sobald Jamie das Tablett abgestellt hatte und aus der Kammer marschiert war – nicht ohne Will dabei einen erneuten giftigen Blick zuzuwerfen – , fiel Will auf die Knie und presste sein Gesicht gegen ihren Bauch. »Warum habt Ihr es mir nicht erzählt?«
    Er wäre sanfter mit ihr gewesen. Das Leben war ein Geschenk. Er wusste das besser als die meisten.
    »Weil es nichts zu erzählen gibt.«
    Sie hatte sich verspannt, als er zu Boden gesunken war, doch nun entspannte sie sich wieder, fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar und drückte seinen Kopf fester gegen ihren Bauch. Will verharrte für einige Sekunden in dieser Position – ihre Umarmung fühlte sich so gut an, dass er den Moment noch ein wenig auskosten wollte.
    »Es gibt kein Kind, Will.«
    »Aber Eure Amme … «
    »Ist schwachsinnig.« Will sah zu Kate hoch. Sie hob eine Augenbraue. »Sie hat auch geglaubt, was Dokteur Caius ihr erzählt hat.«
    »Ich war schließlich Arzt«, erwiderte Will leicht beleidigt.
    »Ihr wart ein Narr.«
    Nun, das hatte zur Figur gehört. Will war der Meinung, dass er Caius recht gut gespielt hatte. Besonders wenn man bedachte, wie wenig er über diese Profession wusste.
    »Sie nahm an, dass ich schwanger sei, und ich ließ sie in diesem Glauben, um etwas Ruhe vor ihr zu haben.«
    Kate reckte trotzig ihr Kinn in die Höhe. »Und es tut mir nicht leid.«
    »Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr nicht schwanger seid?«, fragte Will.
    »Das bin ich.«
    »Wie sicher?«
    Kate errötete und wandte sich ab. Sie hatte recht. Über solche Dinge sollte er nicht mit ihr sprechen. Sie hatten vielleicht ihre Körper geteilt, ihre Herzen und ihre Träume, aber die intimen Einzelheiten ihres täglichen Lebens …
    »Sehr sicher«, stellte sie klar.
    Will verzog das Gesicht. Er mochte ein jahrhundertealter Vampir sein, der nicht wenige Menschen getötet hatte, aber sobald es um die Monatsblutung einer Frau ging, wurde er so zimperlich wie jeder andere Mann.
    »Allerdings … « Kate neigte den Kopf und blickte ihm in die Augen. »Vielleicht … «
    Sie dachte, dass sie von ihm schwanger sein könnte. Er durfte sie nicht in diesem Glauben lassen. Sie würde niemals ein Kind von ihm bekommen können.
    »Nein«, sagte er, nahm ihre Hand und drückte einen Kuss darauf, bevor er fortfuhr. »Ich kann nicht, süße Kate.«
    »Ich denke, dass Ihr es könnt. Schon getan habt. Und wieder tun werdet.«
    Er kam wieder auf die Beine. »Ich bin nicht in der Lage, mit einer Frau ein Kind zu zeugen.«
    Kate riss die Augen auf. »Wie könnt Ihr Euch da so sicher sein?«
    Er log, wie er es immer tat, mühelos und ohne Reue. »Weil aus keiner Verbindung zwischen mir und einer Frau jemals ein Kind hervorgegangen ist.«
    Er erwartete, dass sie durch die Andeutung der vielen Frauen, die er gehabt hatte, erröten würde, aber er hätte wissen sollen, dass Kate sich niemals wie erwartet verhielt. Stattdessen nickte sie langsam und sagte: »Das ist gut.«
    »Wie bitte?«
    »Oh!« Nun errötete sie wirklich. »Entschuldigt, Will. Das war gefühllos von mir. Vielleicht wollt Ihr Kinder. Warum solltet Ihr nicht?«
    Weil er ein blutsaugendes Monstrum werden konnte, wenn man ihn provozierte, und Kinder waren in ihrem Verhalten oftmals sehr provozierend. Doch das konnte er natürlich nicht sagen.
    »Ihr wollt keine Kinder?«, fragte

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