Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
gefangen! Will mir denn niemand helfen?« oder »Ich höre die Vampire kommen!« oder irgendwas ähnlich Dramatisches. Es klang nach einem Haufen Leute, die sich gut kannten und dieselben Ziele verfolgten. Selbst diejenige, die gebetet hatte, hatte nichts Dringliches an sich gehabt. Hoffentlich spürte Hallow die Anwesenheit meiner Gedanken nicht. Aber alle, die ich angerührt hatte, waren offenbar stark beschäftigt gewesen.
    »Bubba«, sagte ich kaum lauter als ein Gedanke war, »du gehst jetzt und erzählst Pam, dass da fünfzehn Leute drin sind, und soweit ich es beurteilen kann, sind sie alle Hexen.«
    »Ja, Ma'am.«
    »Weißt du noch, wie du zu Pam kommst?«
    »Ja, Ma'am.«
    »Dann kannst du jetzt meine Hand loslassen.«
    »Oh. Okay.«
    »Sei leise und vorsichtig«, flüsterte ich.
    Und schon war er weg. Ich kauerte mich noch tiefer in den Schatten, der dunkler war als die Nacht, neben Gestank und kaltem Metall, und hörte den Hexen zu. Drei Gehirne waren männlich, der Rest weiblich. Hallow war unter ihnen, denn eine der Frauen sah sie an und dachte über sie nach... fürchtete sich vor ihr, was mich irgendwie beunruhigte. Ich fragte mich, wo sie wohl ihre Autos geparkt hatten - falls sie nicht auf Besenstielen durch die Gegend flogen, haha. Und dann fragte ich mich etwas, das ich mich schon früher hätte fragen sollen.
    Wenn sie so verdammt vorsichtig und gefährlich waren, wo waren dann eigentlich ihre Wachposten?
    Und genau in dem Moment packte mich jemand von hinten.

       Kapitel 12
    »Wer sind Sie?«, fragte eine dünne Stimme.
    Da sie mir mit einer Hand den Mund zuhielt und mit der anderen ein Messer an die Kehle, konnte ich nicht antworten. Schon in der nächsten Sekunde schien sie das begriffen zu haben, denn sie sagte: »Wir gehen rein« und stieß mich vor sich her auf die Rückseite des Gebäudes zu.
    Nicht mit mir. Wenn sie eine der Hexen aus dem Hexenzirkel gewesen wäre, eine der bluttrinkenden Hexen, wäre ich damit wohl nicht durchgekommen. Doch sie war bloß eine einfache Hexe alten Schlags, und sie hatte längst nicht so oft wie ich gesehen, wie Sam in der Bar eine Rauferei beendete. Mit beiden Händen griff ich nach dem Gelenk ihrer Hand, in der sie das Messer hielt, und verdrehte es so stark wie möglich, während ich mich mit der ganzen Wucht meines Körpers gegen sie warf. Sie fiel auf den dreckigen kalten Fußweg, und ich landete genau auf ihr und schlug ihre Hand gegen den harten Asphalt, bis sie das Messer losließ. Sie schluchzte laut, und ihre Willenskraft erlahmte.
    »Was bist du für ein lausiger Wachposten«, sagte ich sehr leise zu Holly.
    »Sookie?« Hollys große Augen spähten unter einer Strickmütze hervor. Sie war für ihre nächtliche Aufgabe nützlich und praktisch gekleidet, trug aber dennoch ihren hellrosa Lippenstift.
    »Was zum Teufel tust du hier?«
    »Sie haben mir gedroht, sich meinen Jungen zu schnappen, wenn ich ihnen nicht helfe.«
    Mir wurde übel. »Seit wann hilfst du ihnen? Schon als ich zu dir nach Hause kam und dich um Hilfe bat? Seit wann?« Ich schüttelte sie, so stark ich konnte.
    »Als sie mit ihrem Bruder ins Merlotte's kam, wusste sie sofort, dass noch eine andere Hexe da ist. Und nachdem sie mit Sam und dir gesprochen hatte, wusste sie auch, dass ihr keine Hexen seid. Hallow weiß alles. Spätnachts kam sie dann mit Mark in mein Apartment. Die beiden hatten einen Kampf hinter sich und waren völlig verdreckt und wütend. Mark hat mich festgehalten, während Hallow auf mich einschlug. Das hat ihr Spaß gemacht. Dann sah sie das Bild von meinem Sohn. Sie nahm es und drohte, sie könnte auch aus großer Entfernung, selbst von Shreveport aus, einen Fluch über ihn aussprechen - und dann läuft er vor ein Auto oder er lädt das Gewehr seines Vaters ...« Holly weinte. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Selbst mir wurde schlecht bei dem Gedanken, und es ging nicht mal um mein eigenes Kind. »Ich musste ihr helfen«, wimmerte Holly.
    »Gibt's da drin noch andere wie dich?«
    »Die gezwungen wurden? Ein paar.«
    Das ließ einige Gedanken, die ich gehört hatte, verständlicher erscheinen.
    »Und Jason? Ist er auch da drin?« Obwohl ich mir alle drei männlichen Gehirne genau angesehen hatte, musste ich fragen.
    »Jason ist ein Wicca? Wirklich?« Sie zog die Mütze vom Kopf und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.
    »Nein, nein. Hält Hallow ihn als Geisel gefangen?«
    »Ich habe ihn nirgends gesehen. Warum um Himmels willen sollte Hallow Jason

Weitere Kostenlose Bücher