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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ist.«
    Die beiden Männer sahen sich an.
    »Hat sie das Auto beschrieben?«, fragte Stans.
    Es war eine große Versuchung, das Auto der Hexen zu beschreiben. Aber gleich darauf fiel mir ein, dass alle Spuren, die man daran finden würde, aus Wolfsfell und Wolfsblut bestehen würden.
    »Nein, leider nicht«, erwiderte ich und versuchte den Anschein zu erwecken, als durchstöbere ich meine Erinnerungen. »Danach hat sie eigentlich nicht mehr viel gesprochen, nur noch gestöhnt. Es war schrecklich.« Und die Bezüge der Rückbank waren wahrscheinlich auch ruiniert. Wie konnte ich nur so etwas Selbstsüchtiges denken, durchfuhr es mich sofort.
    »Und Sie haben auch keine anderen Autos, Lastwagen oder sonstige Fahrzeuge gesehen, auf Ihrem Weg nach Hause von der Bar oder vielleicht auf Ihrer Fahrt zurück in die Stadt?«
    Diese Frage war etwas anders gelagert. »Nicht auf dem Weg nach Hause«, sagte ich zögernd. »Aber wahrscheinlich habe ich ein paar Autos gesehen, als ich wieder näher nach Bon Temps kam, und auf dem Weg durch die Stadt. Und natürlich einige mehr zwischen Bon Temps und Clarice. Ich kann mich allerdings an kein bestimmtes Auto erinnern.«
    »Können Sie uns zu der Stelle führen, wo Sie sie gefunden haben? An die genaue Stelle?«
    »Das bezweifle ich. Da war nichts, was einem besonders ins Auge stach, nur sie«, sagte ich. Von Minute zu Minute redete ich mehr Unsinn. »Kein großer Baum oder eine Abzweigung oder eine Straßenmarkierung. Morgen vielleicht? Wenn es hell ist?«
    Stans klopfte mir auf die Schulter. »Ich verstehe schon, dass Sie durcheinander sind, Miss«, meinte er tröstend. »Sie haben für diese Frau alles getan, was Sie tun konnten. Jetzt überlassen wir alles Weitere den Ärzten und dem lieben Gott.«
    Ich nickte nachdrücklich. Der ältere Curlew blickte mich immer noch etwas skeptisch an, bedankte sich aber der Form halber bei mir, und dann verließen die beiden mit großen Schritten das Krankenhaus und verschwanden in der Dunkelheit. Ich sah aus dem Fenster zum Parkplatz hinüber. Nach ein paar Sekunden hatten sie mein Auto erreicht, leuchteten mit ihren Taschenlampen durch die Fenster und überprüften seinen Innenraum. Mein Auto halte ich immer picobello sauber, da würden sie nichts weiter als Blutflecken auf der Rückbank entdecken. Ich bemerkte, dass sie sich auch den Kühler und die vordere Stoßstange ansahen. Daraus konnte ich ihnen keinen Vorwurf machen.
    Sie überprüften mein Auto wieder und wieder, und schließlich stellten sie sich unter eine der großen Laternen und machten sich Notizen.
    Nur kurze Zeit später kam die Ärztin heraus und suchte nach mir. Sie nahm ihren Mundschutz ab und rieb sich mit ihrer langen dünnen Hand den Nacken. »Miss Cooper geht es besser. Ihr Zustand ist stabil«, sagte sie.
    Ich nickte, und dann schloss ich einen Augenblick die Augen, einfach weil ich so erleichtert war. »Danke«, sagte ich krächzend.
    »Wir werden sie ins Schumpert in Shreveport verlegen. Der Hubschrauber müsste jeden Moment hier sein.«
    War das nun eine gute Nachricht oder eine schlechte? Das konnte ich nicht beurteilen. Aber egal, welcher Meinung ich war, diese Werwölfin musste im besten Krankenhaus versorgt werden, das zu erreichen war. Allerdings musste sie ihnen irgendetwas erzählen, wenn sie wieder bei Bewusstsein war. Wie konnte ich sichergehen, dass ihre Geschichte mit meiner übereinstimmte?
    »Ist sie bei Bewusstsein?«, fragte ich.
    »Gerade so«, sagte die Ärztin beinahe wütend, als wären solche Verletzungen eine persönliche Beleidigung für sie. »Sie können kurz mit ihr sprechen, aber ich kann nicht garantieren, dass sie sich an etwas erinnert oder etwas versteht. Ich muss mit den Polizisten reden.« Die beiden betraten eben wieder das Krankenhaus, wie ich von meinem Platz am Fenster aus erkennen konnte.
    »Danke«, sagte ich und folgte ihrer Handbewegung nach links. Ich stieß die Tür zu dem grell erleuchteten Raum auf, in dem sie das junge Mädchen behandelt hatten.
    Es herrschte ein einziges Durcheinander. Ein paar Krankenschwestern plauderten über dies und das, während sie nicht benötigtes Verbandsmaterial und Schläuche wegräumten. In einer Ecke stand ein Mann mit Eimer und Wischmopp und wartete. Er würde den Raum sauber machen, wenn das Mädchen zum Hubschrauber gebracht worden war. Ich ging zu dem schmalen Bett hinüber und ergriff ihre Hand.
    Dann beugte ich mich sehr weit zu ihr herunter.
    »Maria-Star, erkennst du meine

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