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Der Venuspakt

Titel: Der Venuspakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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wollte aufbrausen, doch Angelina hielt ihn mit einer zärtlichen
Geste zurück. Sein Blick wurde weich und er strich ihr liebevoll über die Wan-
ge, bevor er erklärte: «Kieran hat sich im Laufe der Jahre viele Feinde gemacht
    und er tut gut daran, niemandem zu vertrauen. Selbst einem anderen Venga-
dor nicht.»
«Aber er vertraut dir.»
Donates hob eine Augenbraue: «Das glaubst du? Ich würde es lieber so for-
mulieren: Er weiß, dass ich keinen Grund habe, seine Macht in Frage zu stel-
len. Wir respektieren uns.»
«Kann er wirklich Kinder zeugen?»
«Nik!»
«Ich meine, warum kann Kieran das und wir nicht?»
Angelina und Donates schauten sich an. Für einen Moment herrschte unbe-
hagliches Schweigen, dann sagte Angelina: «Das weiß niemand so genau. Aber
geborene Vampire wie Kieran können tatsächlich ihrerseits Kinder haben.»
«Wie unfair!»
«Eigentlich nicht, mir scheint es eher ein Fluch zu sein. Diese Vampirkinder
sind anfangs kaum von anderen Kindern zu unterscheiden. Ihre Wandlung
beginnt normalerweise kurz vor dem dreißigsten Lebensjahr. Genau wie bei
uns ändert sich währenddessen ihre genetische Struktur. Danach altern wir
nicht mehr und sind nahezu unsterblich. Geschähe dies zu früh, wäre das be-
dauernswerte Geschöpf für immer in einem Kinderkörper gefangen. Wirklich
traurig finde ich es, dass ihre leiblichen Eltern sie nicht selbst aufziehen dür-
fen, sondern sie in Pflege geben müssen.»
«Wegen des fehlenden Tageslichts», mutmaßte Nik und Donates stimmte
ihm zu: «Wahrscheinlich. Und wenn es dann so weit ist, sterben viele dieser
geborenen Vampire nach der Transformation. Vermutlich, weil sie keine Ah-
nung haben, was mit ihnen geschieht. Niemand darf ihnen helfen.»
«Warum das denn?»
«Ich weiß es nicht», gab Angelina zu und blickte Donates fragend an. Der
schüttelte den Kopf: «Vielleicht ist es wirklich ein Fluch!»
«Und deshalb gibt so wenige geborene Vampire», stellte Nik fest.
«Nicht nur. Sie können sich lediglich mit ihresgleichen verbinden. Eine un-
angenehme Situation.»
«Besonders für die verbliebenen Frauen, kann ich mir vorstellen!», warf An-
gelina alarmiert ein und dachte an das oft unerträgliche Machoverhalten, das
für geborene Vampire typisch zu sein schien.
«Seit Jahrhunderten hat niemand mehr eine geborene Vampirin gesehen.
Eine Katastrophe, da sie nur untereinander Kinder zeugen können. Oder aber
    mit ihren nächsten Verwandten, den Feen, beziehungsweise deren sterblichen
Nachkommen.»
«Verdammt! Und die sind gar nicht gut auf sie zu sprechen.»
«Geborene Vampire schätzen es ebenfalls gar nicht, wenn sie an ihre enge
Verwandtschaft zum Feenvolk erinnert werden.» Angelina blickte Nik scharf
an. «Also hüte deine Zunge!»
«Meinetwegen», versprach er leichthin.
«Es gibt noch ein weiteres Problem. Das Kindermachen mit jemandem aus
dem Feenvolk klappt nur, wenn die- oder derjenige vorher zum Vampir wird
– und zwar freiwillig.»
«Irgendwie habe ich sie immer ein wenig beneidet, aber das klingt gar nicht
gut!»
«Alles hat seinen Preis. Ihre außergewöhnlichen magischen Fähigkeiten
helfen den geborenen Vampiren wenig, wenn es um den Fortbestand ihrer Art
geht.»
«Ich würde an ihrer Stelle eben so lange hübsche Feenkinder transformie-
ren, bis die Richtige dabei ist.»
Donates beugte sich vor: «So, würdest du? Denk doch mal über die Folgen
nach!»
«Es gäbe bald ziemlich viele Vampire!» Erkenntnis zeigte sich in Niks Ge-
sicht.
«Anfangs habe die meisten tatsächlich so gedacht, wie du. Doch das führ-
te schnell dazu, dass die Sterblichen auf uns aufmerksam wurden. Andere
magische Wesen begannen unsere Übermacht zu fürchten und drohten mit
Krieg. Die umsichtigeren Vertreter der magischen Welt beriefen schließlich
ein Konzil ein. Es wurden strenge Regeln für ein friedliches Zusammenleben
aufgestellt und man gründete den Rat. Mächtige geborene Vampire ernannte
man zu Vengadoren, die seither dafür sorgen, dass die Anordnungen des Rates
auch befolgt werden. Was sie bei den anderen Vampiren verständlicherweise
nicht sehr beliebt macht. Da finden nämlich viele, dass wir alle besser dran
wären, wenn die magische Welt die Herrschaft übernehmen würde.»
«Zweifellos mit ihnen selbst an der Spitze», grollte Angelina. «Sie können
ihre menschliche Vergangenheit wahrlich nicht leugnen!» Das ehemalige Fe-
enkind schnaubte abfällig. «Machtgieriges Pack! ... Anwesende natürlich

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