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Der Venuspakt

Titel: Der Venuspakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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versuchte, sie vor seinem Schmerz schützen. Ihr blieb keine andere
Wahl, sie musste sofort zu ihm!
    Nuriya war hin und her gerissen von dem Wunsch, Kieran könnte tatsäch-
lich ihre Hilfe benötigen und einem überwältigen Misstrauen diesem Frem-
den gegenüber. Irgendetwas an ihm kam ihr bekannt vor, obwohl sie sicher
war, ihn nie zuvor gesehen zu haben. Doch wenn er über die besondere Ver-
bindung zwischen dem Vengador und ihr wusste, dann konnte er das nur von
Kieran oder einem ihrer Freunde erfahren haben. Sie musste das Risiko einge-
hen und ihm vertrauen.
Nuriya, das solltest du nicht tun! Ninsun klang nervös.
Der Fremde drängte: «Bitte, er stirbt!»
Ich muss es riskieren – wenn Kieran stirbt, hat auch mein Leben keinen Sinn mehr!
Nuriya ließ sich in einen Gang führen, wo ihr Begleiter gekonnt ein Portal
in die Zwischenwelt öffnete und sie mit sich hineinzog. Alleine hatte sie es
bisher noch nie geschafft, diese nicht ungefährliche Methode des Reisens be-
wusst zu meistern. Die meisten Vampire brauchten Jahrzehnte, bevor ihnen
dies gelang. Nicht wenigen blieb der Zugang für immer verwehrt. Schaudernd
dachte sie an Kierans Warnung, sich nie zu weit in die verlockenden Land-
schaften der Zwischenwelt zu wagen. Zu schnell, so hatte er erklärt, könne
man sich verlaufen und nie wieder den Weg zurück in diese Welt finden.
Kaum hat sie das Diesseits hinter sich gelassen, wurde ihr schwindelig und
sie erkannte die Falle. Doch nun war es zu spät. Ohnmächtig sank das Feen-
kind in die Arme ihres Entführers, der sie wenig später grob auf ein einfaches
Lager in seiner weit von jeder Zivilisation entfernten Festung warf.
Es war anstrengend, sich das Aussehen einer anderen Person zu geben und
entzog den wenigen Vampiren, die diesen Zauber überhaupt beherrschten,
eine Menge Energie. Seine Geisel durch die Zwischenwelt zu verschleppen,
war für Senthil ebenfalls keine leichte Übung gewesen. Dennoch lächelte er
zufrieden. Dieses unerfahrene Feenkind war ganz leicht zu täuschen gewesen.
Kein Wunder, er konnte nicht die geringste Spur von Magie in ihr entdecken.
Vermutlich hatte das wertlose Ding einfach nicht viel von ihrer Mutter mit-
bekommen.
Er fragte sich, wer Nuriyas Eltern ermordet haben mochte. Vielleicht wäre
derjenige auch an Nuriyas Tod interessiert und würde sich erkenntlich zeigen,
überlegte er. Vorerst brauchte er das dämliche Weib allerdings noch.
Verächtlich stieß Senthil sie mit dem Fuß an und grinste zufrieden, als er an
Kieran dachte, der jetzt in Paris vermutlich gerade den Tod seiner Hure Vivi-
anne betrauerte.
    Der verhasste Vengador würde noch früh genug erfahren, wie sehr er dies-
mal versagt hatte, und die vampirische Welt dürfte ebenfalls bald begreifen,
dass er, Senthil, der wahre Herr der Dunkelheit war.
Er versetzte der Ohnmächtigen einen weiteren Tritt und ihr leises Stöhnen
entfachte sofort seine Begierde. Doch er musste sich noch gedulden. Welch
süße Qual!
Anvea hatte ihm leider sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er das Mäd-
chen lebend zu abzuliefern hatte. Ob er sich vorher mit ihr vergnügen durfte,
war jedoch nicht besprochen worden, und so ging Senthil davon aus, dass der-
artige Kleinigkeiten die dämonische Fee nicht interessierten.
Dafür war jetzt leider keine Zeit und so labte er sich zunächst an einem der
willenlosen Opfer, die er in seiner Burg gefangen hielt. Diese Form von Blut-
konserven gefiel ihm weit besser als die widerlichen Plastikbeutel. Gestärkt
kehrte er in den Club zurück und nach einer Weile bemerkte Senthil, dass
die Freunde der Auserwählten bereits nach ihr suchten. Dem prüfenden Blick
Donates’ begegnete er mit einem harmlosen Lächeln. Die Magie verbarg seine
wahre Identität vor dem Feind.
«General?» Unsicher schaute ihn der Chef der Sicarier an.
«Nicht hier!», zischte Senthil und zog sich unauffällig in eine dunkle Ecke
zurück.
«Es lief alles bestens. Wir haben ihr das Gift gegeben, vermutlich ist sie in-
zwischen tot.»
«Vermutlich? Was heißt das?»
«Es kam ihr jemand zu Hilfe, bevor wir ganz sicher sein konnten.»
«Kieran?»
«Nein, der andere. Er hat sie in sein Appartement mitgenommen. Dorthin
konnten wir ihnen nicht folgen. Du hast uns nicht gesagt, dass der Typ so teuf-
lische Schutzzauber beherrscht.»
«Das mag daran liegen, dass ich damit keine Schwierigkeiten haben würde!»
Senthil schnaufte abfällig, aber insgeheim freute er sich. Ihm

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