Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Ein blonder Mann, attraktiv, das Lächeln warm und selbstsicher.
    Ihre Zukunft?
    „Er ist tot“, stieß sie hervor. Die Worte zerrissen ihr auf dem Weg über ihre Lippen das Herz. „Mein Vater. Er ist tot. Sein Flugzeug stürzte über Dorset ab. Er ist tot.“
    „Das tut mir leid.“
    „Er kam eines Tages einfach nicht mehr nach Hause.“ Mit zitternden Beinen lehnte sie sich an den Schreibtisch, ihr Herz raste in ihrer Brust, als sie von den Erinnerungen überschwemmt wurde. „Er war auf Geschäftsreise und ist einfach nicht mehr zurückgekommen. Wir haben zusammen Eiscreme auf der Veranda gegessen. Er hat mir all seine Schätze gezeigt. Ich wollte so viel wie möglich lernen. Wunderschöne alte Dinge. Er roch nach Holz, Seife und Bienenwachs. Es machte ihm Spaß, die Möbel selbst aufzuarbeiten.“
    „Antiquitäten“, sagte Cade leise.
    „Er hat das Geschäft von seinem Vater übernommen, und ich sollte es von ihm übernehmen. Lauter wunderschöne Dinge. Er starb in England, tausende Meilen weit weg. Meine Mutter musste den Laden verkaufen. Sie musste ihn verkaufen, als …“
    „Nicht so schnell. Lass es einfach kommen.“
    „Sie hat wieder geheiratet. Ich war vierzehn. Sie war noch immer jung, und sie war schön. Sie wusste nicht, wie man ein Geschäft führt. Sie wollte es nicht wissen. Also kümmerte er sich drum.“
    Sie taumelte leicht, fing sich wieder. Ihr Blick fiel auf den juwelenbesetzten Elefanten auf ihrem Schreibtisch. „M.J. Sie hat ihn mir zum Geburtstag geschenkt. Ist das nicht merkwürdig? Auf dem Jahrmarkt hast du mir einen Elefanten ausgesucht, und ich sammle Elefanten.“ Sie legte eine Hand über ihre Augen. „Wir haben gelacht, als ich das Geschenk aufmachte. Wir drei. M.J. und Grace und ich, vor ein paar Wochen erst. Ich habe im Juni Geburtstag. Am neunzehnten Juni. Ich bin fünfundzwanzig geworden.“
    Sie warf den Kopf herum, starrte Cade in die Augen. „Ich bin fünfundzwanzig. Ich heiße Bailey James. Mein Name ist Bailey Anne James.“
    Sanft drückte Cade sie aufs Sofa und nahm ihre Hand. „Freut mich, dich endlich kennenzulernen.“

11. KAPITEL
    E s geht alles durcheinander.“ Bailey presste zwei Finger auf ihre Augenlider. Wirre Bilder schossen durch ihren Kopf, überlagerten sich und verblassten wieder, ehe sie sie zu fassen bekam.
    „Erzähl mir von deinem Vater.“
    „Mein Vater ist tot.“
    „Ich weiß, Liebling. Erzähl mir von ihm.“
    „Er … er hat Antiquitäten gekauft. Und verkauft. Es war ein Familienunternehmen. Wir lebten in Connecticut. Dort hat mein Großvater das Unternehmen gegründet, unser Haus war dort. Mein Vater hat expandiert. Eine Filiale in New York, eine in Washington. Sein Name war Matthew.“ Sie presste eine Hand auf ihr Herz, das anschwoll und zu brechen drohte. „Er war der Mittelpunkt unserer Welt, für mich und für Mom. Sie konnte keine weiteren Kinder bekommen. Ich schätze, sie hat mich ziemlich verwöhnt. Und ich habe meine Eltern so wahnsinnig geliebt. Wir hatten einen Weidenbaum im Garten. Da bin ich hingegangen, als meine Mutter mir von dem Flugzeugabsturz erzählt hat. Ich habe mich unter den Weidenbaum gesetzt und versucht, meinen Vater zurückzuholen.“
    „Hat deine Mutter dich dort gefunden?“
    „Ja, sie kam zu mir, und wir saßen dann nebeneinander unter dem Baum. Die Sonne ging unter, und wir saßen noch immer da. Wir waren ohne ihn total aufgeschmissen. Sie hat es versucht, Cade, sie hat wirklich versucht, das Geschäft weiterzuführen und sich um mich zu kümmern! Aber es war einfach zu viel. Sie wusste nicht, wie es ging. Und dann traf sie … sie lernte Charles Salvini kennen.“
    „Dieser Laden hier gehört ihm.“
    „Er gehörte ihm.“ Sie fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. „Er war Juwelier, spezialisiert auf alten Schmuck. Mom hat ihn wegen irgendetwas um Rat gefragt. So fing es an. Sie war einsam, und er hat sie sehr gut behandelt. Und mich auch. Ich habe ihn bewundert. Ich glaube, er hat sie geliebt, das glaube ich wirklich. Ich weiß nicht, ob sie ihn liebte, aber sie brauchte ihn. Und ich wohl auch. Sie verkaufte unseren Laden und heiratete ihn.“
    „War er gut zu dir?“
    „Ja, das war er. Er war ein netter Mann. Und er war unglaublich ehrlich, genau wie mein Vater. Er wollte meine Mutter, bekam sie aber nur mit mir im Paket, und er war immer gut zu mir.“
    „Du hast ihn geliebt.“
    „Ja, es war auch leicht, ihn zu lieben und ihm dankbar zu sein für alles, was er für uns

Weitere Kostenlose Bücher