Der verbotene Kuss (German Edition)
von Lara ab und lächelte ihre Mutter an. »Gern.« Dann sah er wieder zu Lara. Seine Augen blitzten. »Den Löwen füttern?«
Lara riss sich aus ihrer Erstarrung und versuchte ein leichtes Schmunzeln. Ihre Mutter wirkte so glücklich, dass sie ihr den Wunsch sowieso nicht abschlagen konnte.
»Okay, dann auf geht´s«, rief sie. »Und der Kapitän von Meyerhoff- Airlines weiß bestimmt auch schon ein gutes Ziel für unsere Zwecke.« Sie legte herausfordernd den Kopf schief und sah ihn keck an.
»Natürlich. Nur vom Besten«, grinste er spitzbübisch und ging zu Irene Richards, um ihr die Stufen hinunter zu helfen.
Das Verhängnis dunkler Keller
Wieder war eine Woche vorüber, und Lara packte ihre Sachen vom Schreibtisch in ihre Tasche. Sie und Marc waren die Letzten heute, alle anderen hatte er bereits in das Wochenende geschickt. Sie hörte, wie er im Nebenzimmer telefonierte, und klopfte vorsichtig an. Als sie eintrat, hielt er die Hand vor die Sprechmuschel des Hörers.
»Ist irgendwas?«
»Ich wollte mich nur verabschieden.«
Marc sprang auf und nahm die Hand vom Hörer. »Einen Moment bitte noch«, sagte er in das Telefon, bevor er es wieder zuhielt und sich Lara zuwandte.
»Ich bin hier gleich fertig. Ich kann Sie nach Hause fahren, wenn Sie wollen. Es liegt ja fast auf meinem Weg.«
Lara wusste, dass das nicht ganz stimmte, aber sie nickte zustimmend. »Okay.«
Dann ging sie aus seinem Büro zurück in das Vorzimmer und setzte sich auf die Schreibtischecke, um zu warten.
Seit diesem gemeinsamen Abendessen mit ihrer Mutter und dem Chef war das Verhältnis zwischen Marc und ihr sehr entspannt und angenehm. Sie kamen bei der Arbeit sehr gut miteinander aus. Er hatte ihr noch weitere Aufgaben übertragen, die sie gern erfüllte, und er schien auch sehr zufrieden mit dem zu sein, was sie leistete. Lara liebte die neuen Aufgabenbereiche und konnte mit der Verantwortung sehr gut umgehen. Dadurch, dass sie Marc ständig über die Schulter schauen konnte und er ihr bei vielen Dingen die Entscheidungen überließ – oder zumindest so tat als ob, wie sie manchmal befürchtete –, eroberte sie sich die Firma langsam immer mehr auf ihre Weise und kannte sich in fast jedem Bereich sehr gut aus.
Außerdem mochte sie seine Art, mit den Angestellten umzugehen. Er ließ ihnen wesentlich freiere Hand bei den Ideen als sein Vater und hatte für jeden ein offenes Ohr. Seine Souveränität und ruhige Art wirkten sich auch äußerst positiv auf die Arbeitsmoral des Teams auf. Bei den Meetings hatte er sowohl seine Kreativen als auch die Kunden fest im Griff.
Und persönlich mochte sie ihn inzwischen auch sehr gern. Nicht, dass sie viel privat miteinander zu tun gehabt hätten, das nicht, aber er hatte sie ein paar Mal nach Hause gefahren und sie hatten sich dabei prächtig unterhalten. Er war sehr umgänglich, und sie liebte es, seinen Reiseerzählungen zuzuhören. Dann leuchteten seine Augen und seine Stimme bekam einen außergewöhnlichen Tonfall, als würde sie ein eigenes Leben und eine besondere Wärme nur für diese Gelegenheiten entwickeln. In schwachen Momenten musste sich Lara eingestehen, dass sie sich wirklich sehr zu ihm hingezogen fühlte, aber diese Schwärmereien hatte sie sich strengstens untersagt. Sobald sie sich dabei ertappte, rief sie sich zur Ordnung, dachte an die Freude, die ihr die Arbeit bereitete und wie wichtig die kommenden Projekte und Aufgaben waren, um sich abzulenken. Schließlich war Marc jetzt ständig mit Marlene unterwegs, die ihre Besitzansprüche unmissverständlich jedem klarmachte.
Die Tür ging auf, Marc kam und lächelte sie an. »Ich musste nur noch schnell klären, was mein Bruder meinem Vater zum Geburtstag schenken wird. Aber jetzt kann´s losgehen.«
»Okay.« Lara nahm ihre Tasche und verließ mit Marc die Firma.
Als sie im Auto saßen, landete ihr Gespräch zum wiederholten Mal in dieser Woche beim bevorstehenden Betriebsausflug ins Grüne, der immer näher rückte. Sie konnten sich einfach nicht auf ein Ziel einigen.
»Ich finde immer noch, dass ein Badesee geeignet wäre, da können sich alle erfrischen, und wer nicht planschen will, tut es eben nicht.« Marc war von seiner Meinung nicht abzubringen.
»Aber das bringt doch viel zu viel Unruhe ins Team. Und außerdem diskriminiert es die Frauen. Ich denke nicht, dass sie es toll finden, ihre Frisuren und ihr Make-up ins Wasser fallen zu sehen.«
Marc sah sie erstaunt an. »Aus der Perspektive habe ich das noch gar nicht
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