Der verbotene Turm - 11
hren. Oder, wenn du dich weigerst, wird dir die Matrix mit Gewalt genommen. Solltest du das ü berleben, werden die Laran-Zentren deines Gehirns ausgebrannt, um jeden k ü nftigen Missbrauch zu verhindern. Ellemir gab einen leisen Entsetzensschrei von sich. Lorill sah sie mit etwas wie Mitleid an. Ellemir Lanart, da du von deinem Gatten missleitet worden bist, verh ä ngen wir ü ber dich nichts anderes als dies: Du sollst aufh ö ren, dich mit Dingen zu befassen, die außerhalb der weiblichen Sph ä re liegen, und deine Gedanken auf die einzige Pflicht richten, die du im Augenblick hast. Das ist, dein ungeborenes Kind zu sch ü tzen, das der Erbe von Alton ist. Da dein Vater krank und dein einziger ü berlebender Bruder ein minderj ä hriges Kind ist und dein Mann unter unserm Urteilsspruch steht, geben wir dich in die Vormundschaft von Lord Serrais, und du sollst nach Serrais gehen und dein Kind dort geb ä ren. F ü r diese Zeit habe ich drei ehrenwerte verheiratete Comyn-Frauen ausgew ä hlt, die sich um dich k ü mmern werden, bis das Urteil an deinem Gatten vollzogen ist: Lady Rohana Ardais, Jerana, Prinzessin von Elhalyn, und Lady Cassilda Hastur, die Frau meines eigenen Sohns. Erlaubt ihnen, Euch aus dieser Kammer zu f ü hren, Lady Ellemir.
Lady Cassilda, eine h ü bsche, dunkelhaarige Frau in ungef ä hr Ellemirs Alter und selbst hochschwanger, hielt Ellemir die Hand hin. Komm mit mir, Liebes.
Ellemir blickte zu Cassilda Hastur und zur ü ck zu Damon. Darf ich sprechen, Lord Hastur?
Lorill nickte.
Ellemirs Stimme klang so hell und kindlich wie immer, aber entschlossen. Ich danke den Damen f ü r ihre Freundlichkeit, kann ihr Angebot jedoch nicht annehmen. Ich will bei meinem Mann bleiben.
Meine Liebe , sagte Cassilda Hastur, deine Loyalit ä t macht dir Ehre. Aber du musst an dein Kind denken.
Ich denke ja an mein Kind , erwiderte Ellemir, an unser aller Kinder, Cassilda, deine und meine, und das Leben, das wir uns f ü r sie w ü nschen. Hat jemand von euch sich die M ü he gemacht, dar ü ber nachzudenken, im Ernst nachzudenken, was Damon tut?
Damon h ö rte ihr ungl ä ubig zu. Es war lange her, dass er die M ä nner mit den Erfrierungen geheilt hatte. In jener Nacht hatte er ihr sein Herz ausgesch ü ttet, aber er hatte nicht geglaubt, dass sie ihn richtig verstanden habe. Jetzt h ö rte er sie sagen: Ihr wisst und ich weiß, wie schwer es heutzutage ist, Telepathen f ü r die T ü rme zu finden. Selbst denjenigen, die Laran besitzen, widerstrebt es, hinter Mauern zu leben und auf die Welt draußen zu verzichten, und wer kann ihnen daraus einen Vorwurf machen? Ich w ü rde es selbst nicht wollen. Ich m ö chte auf Armida leben und Kinder haben, die dort nach mir leben werden. Und ich will nicht, dass ihr Leben durch diese folgenschwere Wahl zerst ö rt wird, und ebenso wenig sollen sie darunter leiden m ü ssen, dass sie die eine oder andere Pflicht gegen ü ber ihrer Dom ä ne vers ä umen. Es gibt so viel f ü r Telepathen zu tun, und niemand tut es! Nicht alle diese Arbeiten m ü ssen hinter den Mauern eines Turms verrichtet werden, tats ä chlich ist es bei einigen unm ö glich. Nur weil so viele Leute glauben, die Turmarbeit sei der einzige Weg, Laran zu benutzen, werden diese Arbeiten nicht getan, und das Volk der Dom ä nen hat darunter zu leiden. Damon hat eine M ö glichkeit gefunden, wie jeder von Psi-Wissenschaften profitieren kann. Laran braucht keine Art von . von geheimnisvoller Zauberei zu sein, die im Verborgenen ausge ü bt wird. Wenn ich, die ich eine Frau und ungebildet und die geringere von Zwillingen bin, lernen kann, Laran einzusetzen – und ich habe es ein wenig gelernt –, dann muss es viele, viele geben, denen es m ö glich ist. Und .
Margwenn Elhalyn erhob sich an ihrem Platz. Sie war sehr blass. M ü ssen wir hier sitzen und uns diese . diese Blasphemie anh ö ren? M ü ssen wir, die wir unser Leben den T ü rmen geweiht haben, unsere Wahl in den Schmutz gezogen h ö ren von dieser . dieser unwissenden Frau, die zu Hause an ihrem Kamin sitzen und Babysachen n ä hen sollte, statt vor uns zu stehen und wie ein t ö richtes Kind von Dingen zu schw ä tzen, die sie nicht versteht?
Warte , fiel Rohana Ardais ein, warte, Margwenn. Auch ich wurde im Turm ausgebildet, und dann wurde mir die Entscheidung aufgezwungen, die Arbeit, die ich liebte, aufzugeben, damit ich heiraten und dem Clan meines Mannes S ö hne schenken konnte. Es liegt einige Weisheit in dem, was Lady Ellemir
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