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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Damons Symbole noch nicht zu Eigen gemacht hatte, sagte sich jetzt, er w ü rde seinen letzten Blutstropfen f ü r Damon geben, und das w ü rde Damon ebenso entsetzen, wie Andrew sich vor dem gef ü rchtet hatte, was Damon ihm hatte geben wollen.
    Ganz langsam sickerte alles, was in Andrews Gedanken vor sich ging, in Damons Geist. Andrew verstand jetzt, er war endlich einer von ihnen geworden. Und w ä hrend Andrews Barrieren sich langsam aufl ö sten, wich das Entsetzen in Damon zur ü ck.
    Er war nicht allein. Er war Bewahrer seines eigenen Turmkreises, und er lieh sich Selbstvertrauen von Andrew und fand seine eigene Kraft und Mannheit wieder. Nicht l ä nger trug er die B ü rde aller anderen, sondern teilte das Gewicht dessen, was sie waren.
    Nun konnte er alles vollbringen, doch im Gef ü hl von Andrews N ä he berichtigte er sich und sagte laut: Wir k ö nnen alles vollbringen.
    Er holte tief Atem, stand auf, zog Andrew in der unter Verwandten ü blichen Umarmung an sich und k ü sste ihn auf die Wange. Er sagte weich: Bruder.
    Andrew klopfte ihm grinsend auf den R ü cken. Du hast ganz Recht , sagte er. Die Worte waren sinnlos, aber Damon sp ü rte, was hinter ihnen stand.
    Was ich einmal ü ber Blutsbr ü derschaft gesagt habe . – Andrew rang nach Worten – . es ist . das gleiche Blut, wie von Br ü dern . das Blut, das jeder f ü r den anderen vergießen w ü rde.
    Damon nickte verstehend. Br ü der aus dem gleichen Blut. Blutsbr ü der, wenn du m ö chtest. Bredu. Nur teilen wir das Leben, nicht das Blut. Verstehst du? Aber es kam weder auf die Worte noch auf die jeweiligen Symbole an. Sie wussten, was sie einander bedeuteten, und brauchten keine Worte daf ü r.
    Wir m ü ssen die Frauen darauf vorbereiten , sagte Damon. Wenn diese Anklagen – und Drohungen – dem Rat vorgetragen werden und Ellemir nicht vorgewarnt ist, k ö nnte sie eine Fehlgeburt haben oder Schlimmeres. Wir m ü ssen uns entscheiden, wie wir uns verhalten sollen. Aber vor allem wichtig ist . – er ergriff von neuem Andrews Hand – . dass wir uns dieser Sache zusammen stellen. Wir alle.
    21
    Drei Tage lang schwebte Esteban Lanart zwischen Leben und Tod. Callista blieb bei ihm – Ferrika hatte Ellemir verboten, im Krankenzimmer zu sitzen – und ü berwachte den offenbar sterbenden Mann, uberzeugt, dass die große Arterie vom Herzen teilweise blockiert war.
    Es musste einen Weg geben, den Schaden zu beheben, aber sie f ü rchtete sich, es zu versuchen.
Sp ä t am Abend des dritten Tages ö ffnete er seine Augen und sah sie an seiner Seite. Er versuchte, sich zu bewegen, und sie streckte warnend die Hand aus.
Lieg still, lieber Vater. Wir sind bei dir.
Ich habe . Domenics Beerdigung vers ä umt , fl ü sterte er. Dann kehrte die Erinnerung zur ü ck, und sein Gesicht verkrampfte sich vor Leid. Dezi , fl ü sterte er, wo ich auch gewesen sein mag, ich . ich f ü hlte ihn sterben, den armen Jungen. Ich bin nicht schuldlos .
Callista l ö ste seine zur Faust geballte raue Hand mit ihren schlanken Fingern. Vater, was er auch Schlechtes getan haben mag, er hat jetzt Frieden. Nun darfst du nur noch an dich selbst denken, Valdir braucht dich. Sie sah, dass ihn das bisschen Reden schon ersch ö pft hatte. Er sagte: Damon . , und sie verstand, was er wollte. Schnell versicherte sie ihm: Die Dom ä ne ist sicher in seinen H ä nden, und es ist alles gut.
Befriedigt sank er wieder in Schlaf, und Callista dachte, der Rat m ü sse Damon als Regenten best ä tigen. Es war sonst niemand da, der auch nur den geringsten Anspruch hatte. Andrew war ein Terraner; selbst wenn er etwas von Regierungsgesch ä ften verstanden h ä tte, w ü rden sie ihn nicht akzeptieren. Dorians junger Ehemann war ein Nedestro von Ardais und wusste nichts von Armida, w ä hrend es Damons zweite Heimat war. Aber Damons Regentschaft war beschattet von Leonies Drohungen. Gerade als Callista sich fragte, wann wohl die Verhandlung im Rat stattfinden werde, ö ffnete Damon die T ü r und winkte ihr.
Lass Ferrika bei ihm und komm.
Im Vorderzimmer sagte er: Wir sollen in einer Stunde in der Kristallkammer sein, Andrew und ich. Ich denke, wir sollten alle gehen, Callista.
In dem ged ä mpften Licht wurden ihre Augen hart. Sie waren nicht mehr blau, sondern von einem kalten, blitzenden Grau. Bin ich als Eidesbrecherin angeklagt?
Er nickte. Aber als Regent von Alton bin ich dein Vormund, und dein Gatte ist mein geschworener Mann. Du brauchst dich der Anklage nicht zu stellen,

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