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Der verkaufte Tod

Der verkaufte Tod

Titel: Der verkaufte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Leben.« Er trank einen Schluck Tee. »Du sollst sehen, Lora, ich schaffe es auch.«
    »Bestimmt schaffst du es, Liebling.« Sie beugte sich vor und küßte ihn auf die Stirn. »Ed, wir schaffen es.«
    Drei Monate später – in New York schneite es, und die Wettervorhersagen sprachen von einem kalten Winter – erinnerte sich Burten an Jeff Leybourg. Er kramte die Visitenkarte aus seinem Schreibtisch hervor und wählte die angegebene Nummer im fernen Killeen , Texas.
    Eine sympathische Mädchenstimme meldete sich. »Leybourgs Farm, guten Morgen.«
    »Einen besonders schönen Morgen, weil Sie's sind!« rief Burten fröhlich. »Ist der liebe Jeff zu sprechen?«
    »Welcher Jeff, Sir?«
    »Ihr Boss. Laufen bei Ihnen noch mehr Jeffs rum?«
    »Wen darf ich Mr. Leybourg melden?« fragte die Stimme etwas kühler.
    Burten zuckte mit den Augenbrauen. So rauh, wie man immer sagt, geht es in Texas doch nicht zu, dachte er. Selbst auf einer Rinderfarm pflegt man den Wallstreet-Ton.
    »Sagen Sie, Ed möchte ihn sprechen, dann weiß er sofort Bescheid. Ed Burten.«
    Es knackte ein paarmal in der Leitung, und dann hörte Burten die dröhnende Stimme von Leybourg.
    »Ed!« rief er. »Das ist schön, daß Sie mich nicht vergessen haben. Ich habe in der vergangenen Zeit oft an Sie denken müssen.«
    »Ich auch, Jeff. Sie haben mir damals viel Mut gemacht.«
    »Und wie geht's Ihnen?«
    »Beschissen, um ehrlich zu sein. Sie kennen das ja, dreimal pro Woche an diesem verdammten Apparat liegen. Aber Lora und ich machen das Beste daraus. Ich lebe, das allein zählt. Wie geht's bei Ihnen, Jeff?«
    »Ich fühle mich pudelwohl.« Leybourg lachte laut. »Die Dialyse habe ich vergessen.«
    »Wie bitte?« Burten starrte auf sein Telefon, als käme nur ein Zischen aus der Muschel. »Was sagen Sie da?«
    »Ich brauche keine Dialyse mehr, Ed.«
    »Das gibt es doch nicht, Jeff!«
    »Ich bin gesund und kann's wieder wie ein Karnickelbock!« Leybourg brüllte wieder vor Lachen, Burten dagegen lief es eiskalt über den ganzen Körper. »Das hat mich ganze fünfzigtausend Dollar gekostet, einschließlich Flug.«
    »Flug?« Burten atmete tief durch. »Sie sagen Flug? Wohin? Fünfzigtausend Dollar, das ist doch ein Klacks! Was hat man mit Ihnen gemacht? Ein neues, noch unbekanntes Medikament? Jeff, ich flehe Sie an: Sagen Sie was!«
    »Ich komme zu Ihnen rüber, Ed. Sagen wir: nächsten Sonnabend. Am Telefon möchte ich nicht darüber sprechen. Ist's Ihnen recht am Sonnabend?«
    »Jederzeit.« Burten spürte ein heißes Kribbeln auf der Kopfhaut. »Nur ein Hinweis, Jeff, eine kleine Andeutung!«
    »Am Sonnabend, Ed. Und kein Wort zu anderen!«
    »Das ist doch selbstverständlich. Auch zu Lora nicht?«
    »Vorerst würde ich darauf verzichten.«
    Burten ließ es sich nicht nehmen, Leybourg selbst am Flughafen abzuholen. Zu Lora hatte er lediglich gesagt: »Wir bekommen Besuch. Erinnerst du dich, der Rinderfarmer aus Texas, der mit mir an der Dialyse lag. Ich habe dir von ihm erzählt. Er hat mir Mut gemacht. Wir sollten ihn mit einem schönen Truthahn überraschen.«
    Leybourg winkte schon von weitem, als er Burten sah. Er war noch kräftiger geworden und strahlte eine geradezu unverschämte Gesundheit aus. Er umarmte Burten, drückte ihn an sich und sagte: »Auf deine Lora bin ich gespannt. Ich kenne da ein gutes Sprichwort: Zeig mir, mit wem du ins Bett gehst, und ich sage dir, was für ein Mann du bist! Haha!«
    »Ich habe andere Sorgen.« Burten lächelte säuerlich. »Jeff, sag mir –«
    »Hier in der Ankunftshalle? Ed, das kann ich dir nicht nur sagen, das muß ich dir auch zeigen. – Ihr habt ja ein Sauwetter in New York. Warum sonnst du dich nicht auf den Bahamas?«
    »Kann ich den Dialysator mitnehmen? Na also, das ist die Antwort. Aber du, du brauchst ihn nicht mehr?«
    Automatisch waren sie ins Du gefallen, ohne es überhaupt zu merken; es war, als kennten sie sich schon seit Jahrzehnten. Leybourg war weder von dem Cadillac noch von dem livrierten Fahrer beeindruckt, warf sich auf den Hintersitz, schob seinen Stetson in den Nacken und erzählte pausenlos Witze, bis sie Burtens imposante Villa erreicht hatten. Ein Hausmädchen, hübsch anzusehen, mit einem Häubchen im rötlichen Haar, öffnete die schwere, geschnitzte Tür.
    Leybourg kniff beide Augen zu. »Ed, du bist ein riesengroßer Heuchler«, sagte er in der Eingangshalle. »Wie machst du das? Fliegender Wechsel von Lora zu der roten Puppe? Leihst du die mir als Gastgeschenk?«
    »Jeff,

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