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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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ihrer Zigaretten riechen. Sie waren so arrogant, sogar zu rauchen, während sie sein Büro durchsuchten. Gazich blickte sich weiter um. Da war ein großer Schreibtisch aus Holz mit den üblichen Dingen: eine Lampe, ein alter Rolodex, ein Computerbildschirm, Tastatur, Maus und ein Telefon. An den Wänden standen Bücherregale. Gazich drehte sich zur Tür um und bemerkte plötzlich etwas. Über der Fußleiste war ein Bewegungssensor angebracht.
    »Gut«, sagte er laut. »Dann können wir die Sache so schnell wie möglich hinter uns bringen.«
    Gazich nahm das Funkgerät des toten Russen und steckte es sich an den Gürtel. Dann stellte er den Kleiderständer neben den Schreibtisch und hängte seine Jacke über die obersten Haken. Schließlich setzte er noch seine Baseballmütze oben auf den Ständer und schaltete die Schreibtischlampe ein. Das Funkgerät an seiner Hüfte erwachte zum Leben, und eine männliche Stimme begann auf Russisch zu sprechen. Gazich verstand kein Russisch, aber das war auch nicht nötig. Er wusste auch so, was sie fragten. Zwei ähnliche Funkgeräte standen auf einem Ladegerät auf dem Bücherregal gegenüber dem Schreibtisch. Gazich nahm eines zur Hand, schaltete es ein und stellte es auf den gleichen Kanal ein wie das Gerät, das er dem Russen abgenommen hatte. Er hielt die beiden Funkgeräte wenige Zentimeter voneinander entfernt und drückte die Sendeknöpfe. Aus beiden Geräten drangen schrille Rückkopplungsgeräusche.
    Gazich ließ die Sendeknöpfe los und ging auf den Flur hinaus. Er schloss die Milchglastür und überprüfte seine Arbeit. Der Schatten, den man von seiner Jacke und der Mütze sah, war nicht perfekt, aber es würde ausreichen, um sie zu verwirren. Erneut tönte die zornige Stimme eines Russen aus dem Funkgerät, der, so wie es sich anhörte, wüste Flüche ausstieß. Der Bosnier hielt die beiden Geräte aneinander und antwortete erneut mit einem schrillen Pfeifton. Als er zum Fenster ging, drückte er die Knöpfe noch einmal und wandte seine Aufmerksamkeit dann dem Hoteleingang auf der anderen Straßenseite zu. Fünf Sekunden später kamen zwei korpulente Männer aus dem Hotel gestürmt und schoben einen Fußgänger zur Seite. Einer der beiden hatte sein Jackett noch nicht einmal richtig an, sodass das Schulterhalfter mit der Pistole deutlich vor dem weißen Hemd zu sehen war.
    Voller Verachtung für dieses unprofessionelle Verhalten schüttelte Gazich den Kopf und ging in Position für seinen Hinterhalt.

11
    Rapp stellte das Handy auf Vibration um, wählte Colemans Nummer und steckte das Gerät in die Brusttasche seiner Jacke. Mit der rechten Hand an der Türklinke zog er mit der linken seine Glock-Pistole, die er am Rücken trug. Er spähte durch den Spion, um sicherzugehen, dass niemand draußen wartete. Mit schussbereiter Waffe löste er den Riegel und öffnete die Tür. Der dicke Schalldämpfer machte die Waffe um etwa sieben Zentimeter länger. Er warf einen raschen Blick auf den Gang hinaus, steckte die Pistole in die eigens dafür vorgesehene Tasche an der rechten Innenseite der Jacke und huschte hinaus. Rapp ging am Aufzug vorbei und weiter zur Treppe. Als er die Brandschutztür öffnete, hörte er Colemans Stimme im Ohrhörer.
    »Brooks meint, dass wir noch fünf bis zehn Minuten brauchen werden. Der Verkehr ist ziemlich schlimm.«
    »Das Ganze ist vielleicht vorbei, bevor ihr da seid.«
    Rapp hatte gerade die erste Stufe erreicht, als er laute Geräusche von unten hörte.
    »Was meinst du damit – es ist vielleicht vorbei?«, fragte Coleman.
    Rapp konnte nicht sofort antworten. Zwei Männer stürmten ein Stockwerk unter ihm ins Treppenhaus. Einer von ihnen sprach laut auf Russisch – es war der Mann, der dem Alten Geld in die Hemdtasche gesteckt hatte. Es war genau so, wie Rapp befürchtet hatte. Gazich hatte bereits einen von ihnen getötet, und jetzt lockte er diese beiden in eine Falle.
    »Was ist bei dir los?«, fragte Coleman.
    Rapp wartete, bis die beiden Männer den zweiten Treppenabsatz erreicht hatten, bevor er im Flüsterton antwortete. »Ich glaube, wir haben da einen unzufriedenen Kunden.«
    »Was, zum Teufel, soll das heißen?«
    »Ich erklär’s dir, wenn du da bist.« Rapp eilte die Treppe hinunter. »Das heißt, wenn ich dann noch lebe.«
    »Moment, Mitch, ich verstehe kein Wort.«
    »Sag Brooks, sie soll Marcus anrufen, damit er ihr erzählen kann, wer dieser Deckas wirklich ist, und sagt ihm, dass die Typen auf den Fotos Russen sind.« Rapp

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