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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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findet!«
    Seb blinzelte und runzelte dann konzentriert die Stirn. »Du hast Mark Skinner geküsst?«
    Jamie sah empört darüber aus, dass jemand den Sinn des Gesagten dermaßen verfehlen konnte. Schließlich sagte er: »Er hat so eine Phase durchgemacht. O mein Gott, jetzt fang nicht an, auch noch ihn zu schikanieren! Nick! Du musst auch Mark beschützen!«
    Â»Du wirst ihn mir in der Schule zeigen müssen«, sagte Nick gedehnt. »Jetzt steig ein.«
    Er stieß Jamie auf den Rücksitz. Mae setzte sich zu ihm und kurbelte auf seiner Seite das Fenster herunter, damit er sich übergeben konnte, wenn ihm schlecht wurde.
    Ein wenig erstaunt sah sie, wie Seb sich auf den Beifahrersitz setzte. Nick zuckte nur dieAchseln, als würde er den ganzenAbend der allgemeinen menschlichenVerrücktheit zuschreiben, und machte den Motor an.
    Â»Weißt du«, begann Seb, »du hast immer gelacht, deshalb habe ich nie geglaubt … Es tut mir wirklich leid.«
    DasAuto fuhr unter einer Straßenlaterne entlang, die das Fenster auf einmal orange aufleuchten ließ. Für einen Moment konnte Mae Jamie ganz deutlich sehen. Er hatte den Kopf zur Seite geneigt und sein Ohrring blitzte kurz auf wie ein winziges Sternchen. Er sah müde aus.
    Â»Ich weiß, du hattest deine Gründe«, sagte er. »Ich finde sie nur nicht gut.«
    Er klang trostlos und furchtbar jung. Mae legte ihm denArm um die Schultern und er schmiegte sich an sie. Nur kurz war sie besorgt, dass er sich auf ihr tolles Mae-West-T-Shirt übergeben könnte.
    Sie war so dumm gewesen, nicht auf Jamie zu achten und nicht zu bemerken, dass er wegen einer völlig aussichtslosen Schwärmerei so gereizt und unglücklich war. Sie fixierte Nicks Hinterkopf und sagte wütend und völlig irrational: »Du hättest im Club mit ihm tanzen können.«
    Â»Hätte ich machen können«, antwortete Nick. »Aber da waren Kids aus unserer Schule und er wird so schon genug fertiggemacht. Und außerdem tanze ich normalerweise nicht zumVergnügen.«
    Â»Ã„h, dann tanzt du also eher professionell?«, fragte Seb.
    Â»Ja genau, das Ballett ist meine Leidenschaft.«
    Während sich die beiden auf denVordersitzen weiter angifteten, wandte sich Mae wieder an Jamie. »Alles in Ordnung?«
    Â»Ja«, sagte Jamie ein wenig zu ernsthaft. »Ich liebe dich, Mae. Dein Haar hat die Farbe von Flamingos! Und Nick liebe ich auch!« Sehnsüchtig sah er zu Nick. »Manchmal, wenn du nicht ganz so psycho drauf bist, bist du ganz witzig. Und dich!« Er sah Seb lange an und sagte dann schließlich: »Nein, ich mag dich immer noch nicht.Vielleicht brauche ich noch etwas zu trinken.«
    Â»Ich glaube nicht«, erwiderte Nick.
    Er bog in ihreAuffahrt ein und als die Räder auf dem Kies knirschten, kippte Jamie gegen Mae und legte den Kopf bequem an ihre Schulter.
    Â»Los doch«, befahl Mae und schob ihn so sanft wie möglich aus demWagen. »Wir müssen uns hinten herum schleichen, damit unsAnnabel nicht sieht«, sagte sie zu Nick und Seb. »Seb, es tut mir leid, dass das hier das schlimmste Date aller Zeiten war, aber falls es dir ein kleinerTrost ist – jetzt, wo Jamie dich angeschrien hat, ist er dir wahrscheinlich nicht länger böse.«
    Seb lächelte sie warmherzig und voller Freude an.
    Mae und Jamie duckten sich unter dem herabhängenden Efeu hindurch, der das hintere Gartentor beinahe vollständig überwucherte. Jamie blieb stehen und schlug danach wie ein kleines Kätzchen nach einem Spielzeug, doch Mae zog ihn weiter dieTreppe hinauf und durch die Schiebetür ins Haus. Drinnen war es vollständig dunkel, das war Mae schon aufgefallen, als sie dieAuffahrt hinaufgefahren waren.
    Es war völlig sinnlos gewesen, sich hinten herum hineinzuschleichen.Annabel war gar nicht zu Hause.
    Mae seufzte tief auf und spürte, wie sie dabei den Mund verzog. Es spielte keine Rolle. Sie war froh, dass sie mit so vielen Dingen einfach davonkamen.
    Â»KeineAngst, Mae«, meinte Jamie, »das war eine gute Übung für die Zeit, wenn wir Ninjas sind.«
    Mae schaltete das Licht ein und drehte denWasserhahn auf, um Jamie etwas zu trinken zu geben. Sie hielt ihm das Glas an die Lippen und sah zu, wie er trank.
    Â»Ninjas werden häufig von Pflanzen abgelenkt, nicht wahr?«, fragte Mae lächelnd.
    Jamie sah sie verletzt an. »Amüsierst du dich? Mach nur

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