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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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werde dich wahrscheinlich gleich abstechen.Also, was willst du?«
    Geralds ruhiges Lächeln flackerte trotz dieser Worte nicht eine Sekunde. »Nun, ich möchte den Ring des Zirkels des Obsidian zurück.«
    Nick hob eineAugenbraue. »Diesen Ring?« Er berührte seinen Handrücken mit dem Mund, drückte den Ring gegen die Unterlippe und lächelte. »Aber er gefällt mir.«
    Â»Um den geht es mir heute nicht«, erklärte Gerald sanft. »Ich bin wegenAlan gekommen.«
    Ein einzelner Lichtstrahl brach aus dem Himmel hervor wie ein Sommerblitz. Er reflektierte auf demWasserhahn in der Küche und schoss durch die Luft als kräftige Linie aus reinem weißem Licht, so solide wie ein Stahl gewordenerTraum.
    Ein langes schmales Messer landete in Nicks Hand und drückte sich an Geralds Kehle.
    Â»Du verstehst es einfach nicht, was?«, knurrte Nick. »Ich suche nur nach einem Grund, dich umzubringen. Lass meinen Bruder in Ruhe!«
    Gerald trat vor, an das Messer heran. Mae konnte Nicks Gesicht nicht sehen, aber selbst ihn musste die Bewegung überrascht haben, denn er machte einen Schritt zurück.
    Â»Ich bin nicht hergekommen, um ihn zu verletzen«, sagte Gerald und Nicks Schultern entspannten sich ein wenig. Er wich weiter zurück, da Gerald noch einen Schritt nach vorne machte.
    Das Messer verschwand wie ein Licht, das ausgelöscht wird, und hinterließ nur einen Schatten in Nicks Hand. Gerald griff hindurch und legte Nick die Handflächen auf die Brust. Zwischen seinen Fingern und Nicks T -Shirt tauchten Funken auf, als hätte jemand einen Draht zwischen den beiden gespannt, in dem Elektrizität knisterte.
    DasAufleuchten der Magie warf Nick rücklings auf den Küchentresen, und Geralds Hände pressten sich immer noch auf sein verbranntes graues Hemd, während er sagte: »Ich habe allerdings kein Problem damit, dich zu verletzen.«
    Als Mae Gerald erkannt hatte, hatte sie keineAngst verspürt. Doch jetzt fürchtete sie sich.
    Was ihr noch mehrAngst machte, war dieTatsache, dass Nick nicht im Geringsten verängstigt aussah, während Mae selbst in Panik geriet und überlegte, ob sie mit einemTeekessel bewaffnet auf den Magier losgehen sollte. Nick aber lag atemlos da, als hätte ihm ein plötzlicherWindstoß im Haus die Haare aus dem Gesicht gefegt, und sagte so kühl, als beobachte er lediglich eineTatsache, die ihn interessierte: »Du solltest zu so etwas gar nicht in der Lage sein.«
    NicksAugen waren ausdruckslos und dunkel wie ein See um Mitternacht. Er schien kein bisschen beunruhigt zu sein, obwohl Feuerspuren über Geralds Hände liefen, Flammen an seinen Handgelenken leckten und sich als helle Linien um seine Finger wanden. Mae sah sogar, dass sich Nicks Lippen zu einem leichten Lächeln kräuselten.
    Dann folgte sie Nicks ruhigem Blick und verstand, warum.
    Alan stand hinter Gerald und richtete eine Pistole auf den Nacken des Magiers. Sein Gesicht war leicht gerötet, vielleicht hatte er gesehen, dass dieTür offen stand und war angelaufen gekommen.
    Â»Mal sehen, ob du auch Zaubersprüche gegen Kugeln parat hast«, sagteAlan und schoss.
    Der Knall der Pistole in der stillen Küche war ohrenbetäubend laut. Gerald zuckte zusammen, aber das war auch schon alles. Mae hatte etwas Ähnliches schon einmal gesehen – wie Kugeln von einem streunendenWolf abgeprallt waren, der sich später in einen Magier zurückverwandelte.
    Alan musste es wohl schon hundert Mal gesehen haben.
    Â»Offensichtlich ja«, bemerkte er. »Zu schade.«
    Â»Nachdem duAngehörige unseres Zirkels in ihrem Zuhause erschossen hast? Natürlich habe ich Zaubersprüche parat«, gab Gerald zurück, ohne sich umzudrehen. »Und was hast du jetzt vor,Alan?«
    Â»Improvisieren«, erklärteAlan und ließ die Messerscheide an seinem linken Handgelenk hervorschnellen. Scharf und bösartig glitzerte ein langes Messer zwischen seinen Fingern auf. Gerald wirbelte herum, um den Messerstich abzuwehren und in seinen Händen leuchtete die Macht auf, mit deren MagieAlans Messer festgehalten wurde.
    Nick erhob sich vomTresen und zog bereits sein Schwert. »Darf ich ihn jetzt umbringen?«
    Â»Nein«, sagteAlan und ließ die zweite Klinge hervorschnellen. Er setzte Gerald deren Spitze an den Bauch, und einenAugenblick lang blieben sie so stehen, Magie gegen Messer, und sahen sich gegenseitig in

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