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Der verwaiste Thron 03 - Rache

Der verwaiste Thron 03 - Rache

Titel: Der verwaiste Thron 03 - Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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kräftiger und schneller als Eure alte Stute ist.«
    Craymorus warf die Kräuter in den Teig und schüttete einen Teil des Teigs in die Pfanne. Er hätte Korvellan gern widersprochen, auch wenn er wusste, dass er recht hatte. Je schneller sie Bochat erreichten, desto eher würden sie Antworten auf ihre Fragen erhalten.
    »Wie du meinst«, sagte er und stellte die Pfanne auf den heißen Stein in der Mitte des Feuers.
    Sie frühstückten, löschten des Feuer mit Ufersand und rollten ihre Decken zusammen.
    Craymorus band den Hengst los, nahm die Zügel in die Hand und trat in die Steigbügel. Das Pferd schnaubte und tänzelte zur Seite. Hastig duckte sich Craymorus unter einem Ast. Laub raubte ihm für einen Moment die Sicht.
    Dann saß er im Sattel. Der Hengst stand still, so als erkenne er seine Niederlage an.
    Erstmal , dachte Craymorus.
    Korvellan schwang sich auf den Rücken seines Pferdes und zog die ungesattelte Stute hinter sich her. »Hier entlang.«
    Sie blieben am Fluss. Der Morgen war warm und sonnig. Dass es Winter war, merkte man nur in den Nächten.
    Es war nicht weit bis zum Dorf. Craymorus sah die Dächer der Hütten zwischen den Feldern, bevor er sich an den Sattel gewöhnt hatte. Zwei Frauen, die Körbe voller Wurzeln auf dem Rücken trugen, sahen auf, als er und Korvellan an ihnen vorbei ins Dorf ritten.
    Craymorus zuckte zusammen, als er den Toten sah. Er lag auf dem Bauch vor der offen stehenden Tür einer Hütte. Jemand hatte ihm den Schädel eingeschlagen.
    Korvellan legte die Hand auf den Gürtel, dort, wo sein Schwert gesteckt hatte. Craymorus sah, wie er das Gesicht verzog.
    Ein Mann tauchte neben der Hütte auf. Er trug eine Decke über den Schultern. Sein Haar war zerzaust, so als wäre er gerade erst aufgewacht.
    »Ihr verschwindet besser«, sagte er. »Die Götter haben uns verflucht!«
    Korvellan zügelte sein Pferd vor der Leiche und blickte auf sie herab. »Wer ist das?«
    »Tohm«, sagte Craymorus überrascht. Das Gesicht des Toten war blutüberströmt, aber er erkannte ihn trotzdem. »Er und seine Männer haben mir auf dem Weg zur Stadt der Magier das Leben gerettet. Sie gehörten der Miliz an.«
    »Der Miliz, die Nachtschatten jagte?«, fragte Korvellan.
    Craymorus nickte.
    »Mir haben sie gesagt, sie wären auf der Suche nach Deserteuren.« Der Mann mit der Decke zeigte ins Innere der Hütte. »Die anderen sind drinnen.«
    Korvellan stieg ab. Craymorus folgte ihm in die Hütte.
    Es war ein Gasthaus. Ein langer Tisch stand in der Mitte des Raums, ein paar Bänke und Stühle rahmten ihn ein. Die Feuerstelle war kalt. Es roch nach Bier und Blut.
    Vier Tote lagen im Raum. Craymorus stieg über eine abgeschlagene Hand und betrachtete den Mann, dem sie gehört hatte. Seine Kehle war durchtrennt worden.
    »Kennst du ihn?«, fragte Korvellan.
    Craymorus schüttelte den Kopf. »Nein, aber den.« Er sah zu einem jungen Mann, noch nicht richtig erwachsen, der vor der Feuerstelle lag. Ein Schwerthieb hatte ihm die Brust aufgerissen. »Sein Name war Olaff.«
    Sein Blick glitt über die anderen beiden, einen Kahlköpfigen, in dessen Rücken ein Schwert steckte, und einen mit einem Brandmal auf der Stirn, der noch im Tod seine Eingeweide festhielt. »Die beiden kenne ich nicht.«
    Ein Schatten verdunkelte die Hütte. Der Mann mit der Decke stand im Türrahmen. Er schien es nicht zu wagen, den Raum zu betreten.
    »Bist du der Wirt?«, fragte Korvellan.
    »Ja. Ich heiße Aroon.«
    »Was ist hier passiert, Aroon?«
    Der Wirt zog die Decke enger um seinen Körper. Stockend erzählte er von den fünf Männern, die in sein Dorf gekommen waren. Sie hatten einen Bauern und seine beiden Söhne getötet, weil sie angeblich desertiert waren, doch Aroon wusste wie alle im Dorf, dass das nicht stimmte.
    Korvellan ging die Leichen ab, während der Wirt redete, und betrachtete ihre Wunden. Craymorus fragte sich, was er sah.
    »Und dann«, fuhr Aroon fort, »kam es zum Streit. Ich bin zur alten Deree in die Hütte gegangen, weil ich Angst hatte, sie würden mir etwas tun. Durch das Fenster sah ich, wie die drei, die mit ihnen getrunken hatten, sie mit Waffen bedrohten und ihre Pferde stahlen. Dann brachte der …«, er zeigte auf den Kahlköpfigen, »… den da draußen um. Dann ging er wieder rein und trank mit den anderen weiter. Kurz darauf kam der da …«, ein Blick auf Olaff, »… mit vier Soldaten zurück. Sie gingen ins Haus. Eine Weile geschah nichts, dann hörte ich laute Stimmen und Schreie.« Aroon

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