Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Waechter

Der Waechter

Titel: Der Waechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Snyder
Vom Netzwerk:
hierbleiben und mit Konrad verschwinden. Sich in Sicherheit bringen. Da kommt Konrad zu ihr. Bleibt vor dem Gebüsch stehen, sieht sich prüfend um. Dann geht er auf die Hauswand zu und drückt sich durch den kleinen Spalt zwischen Wand und Gebüsch.
    «Jenny!» Er flüstert, aber seine Überraschung ist ihm anzumerken.
    «Oh Gott, Konrad.»
    Sie fällt ihm um den Hals, klammert sich an ihn. Sie kann nicht aufhören zu weinen. Weiß nicht, wo sie anfangen soll.
    «Pst!», sagt er tröstend. «Ganz ruhig, Süße.» Er drückt sie an sich, streicht ihr übers Haar. «Was ist passiert? Wo kommst du her? Welche Zeit, meine ich.» Er nimmt sie an den Oberarmen und hält sie ein Stück von sich weg. «Du trägst die gleichen Kleider», sagt er schließlich.
    Jenny schluckt und nickt heftig. «Ja, es ist heute. Nur später. Kurz vor halb drei. Es ist Hauptmann.» Wieder schluchzt sie.
    «Pscht. Ganz ruhig!»
    «Hauptmann! Mein Geschichtslehrer», wiederholt sie aufgebracht.
    «Ich weiß, wen du meinst. Was genau passiert? Wo?»
    «Hier am Betonpfeiler, auf der Rückseite, am Rand des Vordaches.» Mit dem Finger zeigt sie ihm die ungefähre Stelle.
    «Ich habe seine Erinnerung an den Überfall auf Arthur gesehen. Er ist der dunkle Mächtige. Er hat sich geschnäuzt und die Kontrolle über seine Abschirmung verloren. Ich hab so getan, als würde ich nichts merken, aber als ich kurz vor dem Ausgang war, ist er mir hinterher gejagt. Du hast dort gestanden und mich abgefangen. Er hatte Helfer. Wir haben sie abgebremst, aber ich weiß nicht, wie lange ich die Anspannung noch halten kann. Wir machen es zusammen. Du leitest die Anspannung weiter. Aber es sind so viele. Mindestens fünfzehn. Was, wenn wir tot sind, bis ich zurückkehre? Was, wenn ich überhaupt nicht zurückkehren kann?»
    Jenny schluchzt in die Handflächen.
    Konrad nimmt sie an den Schultern und schüttelt sie kurz.
    «Vor allem musst du die Nerven bewahren. Hör mir genau zu!»
    Er nimmt ihr Gesicht zwischen beide Hände und sieht ihr fest in die Augen. Seine sind starr und konzentriert. Er ist im Krieger-Modus.
    «Du gehst jetzt genau an die Stelle in der Zeit zurück aus der du gekommen bist. Ganz genau an die Stelle, hörst du? Das ist wichtig! Du schaffst das.»
    Er sagt es mit einem Vertrauen in sie, dass ihr zunächst die Worte fehlen.
    «Aber wie soll ich das machen?», fragt sie schließlich.
    «Erst mal tief durchatmen. Dann tu es einfach! Ich weiß, dass du es kannst!» Er zieht sie schnell zu sich und küsste sie. «Und denk dran: Ich liebe dich!»
    Noch einmal lächelt er ihr zu.
    Sein sanftes, liebevolles Lächeln.
    Es drehte Jenny fast den Magen um, doch sie atmete tief. Als sie die Augen öffnete, fand sie sich neben Konrad wieder. Seitlich vor ihr der speerartige Blitz von Hauptmann. Um sie herum die erstarrten dunklen Gehilfen, die es vom Himmel regnete. Konrad schaute zu ihr. Jenny sah ihm in die Augen. «Ich liebe dich auch!», sagte sie. Er lächelte. Dann spürte sie, wie ihre Anspannung in sie zurückschnalzte. Konrad spürte es ebenfalls, denn er drückte tröstend und fest ihre Hand. Ihr Schutzschild stand.
    «Zeig was du gelernt hast, Liebste!», sagte er und ließ ihre Hand los.
    Dann setzte er zum Sprung auf Hauptmann an. Hauptmanns Starre löste sich. Er hatte kaum Zeit zur Orientierung. Sein Blitz schlug im Betonpfeiler ein und sprengte ein Stück davon heraus. Jenny wurde von beiden Seiten angegriffen. Ein halber Riese und ein ganzer flogen auf sie zu. Zwei Krieger. Das war die beste Möglichkeit für die Dunklen, sie zu überwältigen. Eine bessere würden sie nie wieder bekommen.
    « Zeig was du gelernt hast, Liebste », hallte es in ihren Ohren.
    Der Klang von Konrads unerschütterlichem Glauben an sie. Zu beiden Seiten streckte sie einen Arm aus, stieß ihre Energie, die sich inzwischen wieder gesammelt hatte, hinaus. Gezielt auf die beiden Angreifer. Sie stockten. Jenny riss sich aus ihrer Mitte, zog den einen am Arm auf den anderen zu und ließ ihre Energie in sich zurückfahren. Die beiden Krieger, die zum Sprung auf sie angesetzt hatten, knallten ineinander.
    «Gut gemacht, Kleine», hörte sie eine vertraute Stimme hinter sich.
    Darauf folgte das Klirren von Schwertern.
    Benedict!
    Arthurs Licht blitzte hinter ihm auf. Cynthia hatte mit ihren Beinen den Hals eines dunklen Krieger im Scherengriff, hob nach oben ab und schleuderte ihn aus voller Fahrt von sich. Wenige Meter von Cynthia entfernt befand sich Konstantin in einem

Weitere Kostenlose Bücher