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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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Mantelschließe an meinem Hals, und sie öffnete sich. Der Umhang glitt mir von den Schultern und umspielte meine Füße.
    » Was tust du?«
    Er machte eine Kopfbewegung zur Couch hinüber, über deren Ecke meine Jacke und mein Schal hingen.
    » Stimmt«, sagte ich und kam mir dumm vor. Es wurde Zeit zu gehen. Ich zog mir die Jacke an, und Luc langte an mir vorbei, nahm den Schal und legte ihn mir mit geschickten, sicheren Fingern um den Hals. Er wurde langsamer, als er die fransigen Enden durch die Schlinge zog. » Stimmt etwas nicht?«
    » Ich denke nur gerade darüber nach, wie viel genussvoller dieser Prozess in umgekehrter Reihenfolge ist.« Seine Augen blitzten vor Schalk, und ich gab ihm einen Klaps auf die Schulter.
    » Das ist nicht gerade liebenswert«, sagte ich, aber in gewisser Hinsicht war es das durchaus. Durchschaubar und unbeholfen, ein Versuch, mich aufzuheitern– mich von dem aufziehenden Sturm abzulenken. Es funktionierte nicht, aber ich wusste den Gedanken dahinter zu schätzen. » Ich komme in Teufels Küche, wenn ich erst zu Hause bin.«
    » Du könntest hierbleiben«, bot er an. Diesmal lag kein neckischer Unterton in seiner Stimme, nur dieser schleppende, verführerische Schmelz, wie bittersüße Schokolade, und mein Herz geriet ins Stottern. Luc nahm meine Hand und strich mit einem Daumen über die Narbe. » Vielleicht ist es an der Zeit wegzugehen, Mouse.«
    Ich entzog ihm meine Hand und ignorierte den kleinen Misston von Unzufriedenheit, der von der Magie ausging. » Noch nicht.«
    Was nicht dasselbe wie » nein« hieß. Aber er war so zuvorkommend, das nicht zu erwähnen.

Kapitel 24
    Als ich zu Hause ankam, wartete mein Vater auf der Couch auf mich. Die heutige Tribune lag aufgeschlagen vor ihm. » Du hättest längst zu Hause sein sollen«, sagte er. » Deine Mutter hat sich Sorgen gemacht.«
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr und zuckte zusammen. » Tut mir leid. Ich wollte eigentlich anrufen, aber ich dachte, ihr wärt vielleicht schon im Bett.«
    Er schnaubte. » Setz dich.«
    » Ich bin ein bisschen müde«, sagte ich. Eigentlich sogar mehr als nur ein bisschen. Ich war erschöpft und sehnte mich verzweifelt danach, in meinem Bett Zuflucht zu finden. » Können wir das morgen besprechen?«
    Er deutete auf den Ohrensessel.
    » Na gut.« Ich ließ mich fallen und warf einen Blick in die Zeitung auf dem Tisch. Er hatte Nick Petros’ Kolumne aufgeschlagen gelassen, und mir drehte sich der Magen um.
    » Wo warst du heute Abend?«, fragte mein Vater.
    » Mit jemandem aus meinem Freundeskreis unterwegs.«
    » Nicht Donnelly.«
    » Colin bringt mir im Moment nicht gerade sehr freundschaftliche Gefühle entgegen.«
    » Du hast ihn aufgespürt, was? Ich habe dir doch gesagt, dass das keine gute Idee ist.« Er rieb sich die Stirn. » Dieser Freund. Hat er Verbindungen?«
    » Ich habe nicht gesagt, dass es ein Er ist.«
    Mein Vater legte die Füße auf den Sofatisch– ein Sakrileg, mit dem er nur durchkommen konnte, solange meine Mutter schlief. » Ich habe ihn im Restaurant gesehen. Für wen arbeitet er?«
    So viel zum Thema, Luc geheim zu halten. Aber es bewies, dass mein Onkel ihm nichts von der Magie erzählt hatte. Ich fragte mich kurz, wie Billys nächster Schachzug aussehen würde– wie er versuchen würde, mich zu überzeugen. Mein Vater brummte ungeduldig, und ich kehrte in die Wirklichkeit zurück. » Für niemanden. Er ist nicht von hier.«
    » Bist du dir sicher? Die Leute sind nicht immer das, was sie zu sein behaupten.«
    » Das ist mir bewusst. Er hat keine Verbindungen zur Mafia.«
    » Das ist immerhin etwas.« Er verschränkte die Hände im Nacken. » Weißt du, als ich nach Hause gekommen bin, dachte ich, alles würde da weitergehen, wo es vorher aufgehört hatte. Dass ich mein altes Leben zurückhaben könnte.«
    » Oh, das hast du also getan? Dir dein altes Leben zurückgeholt? Ich dachte, es wären bloß ganz gewöhnliche Verbrechen gewesen. Dass so viel Gefühlsduselei damit verbunden ist, war mir nicht klar.«
    » Das ist nur die Arbeit«, sagte er. » Ich wollte meine Familie zurückhaben.«
    » Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass beides sich vielleicht gegenseitig ausschließt?«
    » Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass du vielleicht nicht alles weißt?«, entgegnete er. Dann wurde er sanfter. » Mit deiner Mutter und mir… ist es, als ob ich nie weg gewesen wäre. Nichts hat sich verändert. Aber du… du bist anders.«
    » Ich war damals

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