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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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sein. Ein Präventivschlag. Ein notwendiges Übel, um das Allgemeinwohl zu schützen. Alles wahr.
    Alles eine Ausrede.
    Es würde keine Rolle spielen, ob es geplant oder im Affekt geschah. Ich wollte Anton tot sehen, und ich verspürte nicht länger das Bedürfnis, mir dafür einen Vorwand zu suchen. Ich wollte ihn sterben sehen, und zwar von meiner Hand. Evangelines Blut hatte meinen Rachedurst nicht gestillt. Vielleicht würde nichts ihn je stillen. Aber solange Anton nicht zu meinen Füßen lag und um sein Leben flehte, wie ich Verity angefleht hatte durchzuhalten, würde ich nicht aufgeben.
    » Das kann ich tun.« Jetzt sorgte die Kälte in mir dafür, dass ich mich gut fühlte. Richtig. » Kein Problem.«
    Bevor er mehr sagen konnte, öffnete sich die Haustür. » Mo?«, rief meine Mutter. Ich hörte, wie sie die Tür verschloss und ihren Mantel in den Einbauschrank daneben hängte.
    » Geh!«, zischte ich und stieß Luc vom Bett.
    » Ich gehe nicht«, sagte er und verschränkte die Arme.
    » Dann versteck dich. Und nimm die Teetasse mit.«
    » Deine Beratungslehrerin hat mich angerufen. Sie sagte, du hättest die Grippe?« Ihre Stimme erklang von der Treppe.
    Luc stand auf, murmelte etwas in seinen Bart und verschwand schimmernd.
    » Schrank«, flüsterte ich.
    » Sie kann mich nicht sehen.«
    Ich auch nicht, aber ich konnte ihn spüren. » Ein Mann in meinem Schlafzimmer? Sie wird dich entdecken, glaub mir.«
    Die ordentlichen Reihen von Schuluniformen und Sonntagskleidern verschoben sich, als er in den Schrank trat, und kamen dann wieder zur Ruhe.
    » Was für ein Wetter! Kein Wunder, dass du krank geworden bist.« Meine Mutter kam direkt auf mich zu und legte mir die Hand auf die Stirn. » Du siehst ganz spitz aus, aber du fühlst dich nicht warm an. Kann ich dir etwas holen?«
    » Noch ein Kissen, vielleicht? Und noch eine Decke?«
    Sie runzelte die Stirn. » Frierst du?«
    » Ich glaube, es liegt am Fieber«, sagte ich und versuchte, mitleiderregend auszusehen. Es kostete mich nicht viel Mühe.
    » Wenn du meinst«, erwiderte sie. » Ich habe deinen Onkel angerufen und ihm gesagt, dass du heute Abend nicht kommst. Er hat gesagt, dass du die Arbeit nachholen kannst, sobald du dich besser fühlst.«
    » Toll«, murmelte ich. Ein großzügiger Billy war in vielerlei Hinsicht besorgniserregender als ein wütender.
    » Glaubst du, dass du etwas Suppe vertragen kannst?«, fragte sie und zupfte am Bettzeug herum.
    Der Gedanke an Essen sorgte dafür, dass sich mir unangenehm der Magen zusammenzog, aber ich warf einen Blick auf den Schrank und fragte mich, wann Luc zuletzt etwas gegessen hatte. » Ich probiere es.«
    » Ich mache mich sofort an die Arbeit.« Sie klang erleichtert, was für mich keinen Sinn ergab, bis mir klar wurde, dass Grippe ein Problem war, das sie verstand. Etwas, das sie behandeln konnte. Mir Suppe zu kochen tat ihr genauso gut wie mir, und so protestierte ich nicht, als sie sich über mich beugte und mich auf die Stirn küsste. Der Geruch von Kuchenstreuseln– zuckrig und vertraut– schwebte über mich hinweg, und einen Moment lang hatte ich Heimweh nach einem Ort, den ich noch nicht verlassen hatte. Doch ich würde ihn verlassen, und zwar bald. In mancherlei Hinsicht hatte ich es bereits getan.
    Luc kam, wenige Sekunden nachdem meine Mutter nach unten gegangen war, aus dem Schrank hervor. » Fühlst du dich immer noch mies?« Er griff nach meiner Hand, und unsere Verbindung summte. » Die Magie scheint stärker zu sein.«
    » Die Decken sind für dich. Du bleibst doch hier, oder?«
    » Du bittest mich, bei dir zu übernachten?« Er bedachte mich mit einem Lächeln, das mich mehr wärmte als die ausgeblichene Steppdecke.
    » Du würdest bleiben, selbst wenn ich nein sagen würde«, hob ich hervor.
    » Das würde ich tatsächlich. Aber es ist schön, darum gebeten zu werden.« Er setzte sich an meinen Schreibtisch und blätterte wahllos meine Schulbücher durch. » Du wirst diesen Ort vermissen«, sagte er.
    Ich sah mich im Zimmer um– gebrauchte Möbel in Weiß und Gold, Papiere und Zeitschriften, die sich wie Schneewehen auf meinem Schreibtisch stapelten, die Fotocollage, die Verity in der elften Klasse für mich gebastelt hatte. » Ein bisschen. Vielleicht. Zimmer im Studentenwohnheim sind bekanntlich ziemlich klein.«
    Er holte tief Luft, hielt den Atem an, stieß ihn wieder aus. Ich wusste nicht, ob er sich dafür wappnete, mir zu sagen, dass ich mein altes Leben hinter mir lassen

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