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Der weiße Bikini

Der weiße Bikini

Titel: Der weiße Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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milchweißer Schenkel war in seiner ganzen gerundeten
Herrlichkeit beleuchtet, während die natürlichen Senken und Täler in einen
tiefen, verführerischen Schatten getaucht waren.
    Kathie beugte sich ganz wie
nebenbei nach vorn, legte ihre Gitarre auf den Boden, richtete sich wieder auf
und fuhr sich wie selbstvergessen mit den Fingern durch das Haar. Ich hörte direkt den gedämpften
Seufzer in meiner Kehle, als ich zusah, wie die Lorelei mich in ihren Zauber
bannte.
    »Nun«, sagte sie lässig, »haben
Sie das nicht gesagt ?«
    »Was haben Sie mit Ihren
Kleidern gemacht ?« wimmerte ich.
    »Ich habe sie ausgezogen«,
sagte sie schlicht.
    »Aber warum denn?«
    »Das haben wir doch schon
besprochen«, sagte sie geduldig. »Rick — üben Sie da eine Jongleurnummer, oder
sind die beiden Gläser da, um daraus zu trinken ?«
    Sie streckte erwartungsvoll
eine Hand aus, und ich drückte ihr wie erstarrt ein Glas in die Hand. »Beabsichtigen
Sie, Ihren Rye stehend zu sich zu nehmen ?« Ihre freie Hand klopfte freundlich neben sich auf die
Couch.
    Ich setzte mich sehr sorgsam
hin, wie ein sehr, sehr alter Mann, und leerte mein Glas mit einem Zug. Im
nächsten Augenblick wurde mir das leere Glas sanft aus der Hand genommen und
neben das unberührte, bereits dort befindliche auf den Boden gestellt.
    »Das ist die beste Kur, die ich
bisher gegen Depressionen gefunden habe«, sagte Kathie mit sanfter schnurrender
Stimme. »Sie waren mächtig clever, daran zu denken, Rick .«
    »Es war Ihre Idee«, sagte ich,
mich verteidigend.
    Dann waren irgendwie, ohne daß
ich wußte wie mir geschah, plötzlich sämtliche Körperteile Kathies über mir.
Ich blickte starr in ungeheuer blaue Augen, die nur wenige Zentimeter von
meinen entfernt waren.
    »Willst du mir erzählen«,
fragte sie heiser, »daß das alles mein Einfall gewesen wäre ?«
    »Ich war in der Küche«, sagte
ich erregt, »und goß ein paar frische Lieder ein und hörte zu, wie du deinen
Drink sangst und...«
    Ihre Arme umschlangen meinen
Nacken, während sie genüßlich meine Beine umgabelte und sich dann mit dem
vollen Gewicht ihres Körpers an mich schmiegte. Ganz impulsiv riß ich meine
Hände nach oben, doch als meine Finger sich plötzlich um zwei feste, aber sanft
nachgebende Hügel legten, kam diese Bewegung zu einem plötzlichen Halt.
    »Sprich weiter, Rick.« Sie
schloß träumerisch ihre Augen. »Ich höre zu .«
    Mein Gehirn funkte Notsignale,
aber die Finger nahmen keine Notiz von ihnen und blieben fest dort eingegraben,
wo sie waren.
    »Entschuldigung«, sagte ich
heiser. »Das war reiner Zufall .«
    »Haha!« Ihr Kichern war in
seiner absoluten Verderbtheit Gänsehaut erregend. »Schöner Zufall!«
    Danach seufzte sie tief und entspannte
sich irgendwie noch mehr, so daß das zusätzliche Gewicht ihres Körpers mich mit
unerbittlicher Gewalt noch tiefer in die Couch drückte. Eine flüchtige Sekunde
lang fragte ich mich, wie ich jemals hatte glauben können, Kathie sei ein
schlankes Mädchen. Dann explodierte die Welt mit donnerndem Krachen, und ich
stürzte hilflos in eine bodenlose Leere tiefsten Dunkels.
    Es war wie in der Hölle — auf
dem Rücken ausgestreckt auf dem Boden des Abgrunds zu liegen, während völlige
Dunkelheit sich gegen die Augen preßt. Angesichts der verstohlenen Geräusche
rings umher schnattert einem der Kopf, bis kräftige Dämonenfinger einem die
Kleider unter brutaler Mißachtung jedes Anstands vom zusammenschrumpfenden
Körper reißen.
    Ein besonders empörender, mit
grausam scharfen Fingernägeln durchgeführter Angriff auf meine Würde ließ mich
für einen Augenblick meine Angst vergessen.
    »He !« kläffte ich. »Für was, zum Kuckuck, halten Sie mich? — Für ein Huhn oder so was
Ähnliches?«
    »Tut mir leid, Rick, Honey«,
murmelte eine kehlige Stimme. »Aber bitte bleib so liegen !«
    »Kathie ?« murmelte ich ungläubig.
    Ihre Nägel fuhren mir bösartig
quer über die Brust. »Hast du jemand anderen erwartet ?« fragte sie kühl.
    »Was ist denn passiert ?«
    »Das große Messingdings hat
endlich funktioniert«, sagte sie beglückt. »Ich habe die Halterung gelöst,
bevor du aus der Küche kamst, aber das idiotische Dings muß zum erstenmal im
Leben geklemmt haben. Aber ich dachte, wenn unser kombiniertes Gewicht dagegen
drückt, müßte es schließlich nachgeben ,«
    »Aber dieses Geräusch — das wie
die Trompeten des Jüngsten Gerichts klang ?« sagte ich
stumpfsinnig.
    »Ich sagte dir doch, daß es
immer einen

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