Der weite Himmel: Roman (German Edition)
mehr gehabt und bin tatsächlich von der Aussicht begeistert, in irgendeinem kleinen Provinznest einen Schaufensterbummel machen zu können. Gott steh mir bei.«
»Du magst deine Schwestern.« Nate zuckte nur die Achseln, als sie ihn spöttisch angrinste. »Du hast sie allen Widrigkeiten zum Trotz ins Herz geschlossen, Tess. Ich habe euch drei da draußen beobachtet, und ich sage dir, ich sah eine verschworene Gemeinschaft.«
»Wir haben ein gemeinsames Ziel, weiter nichts. Wir wollen nur uns selbst und unser Erbe schützen.«
»Unsinn.«
Tess schnitt eine Grimasse und verschränkte die Arme vor der Brust. »Verdirb mir nicht meine gute Laune, Nate.«
»Ich sah die Mercy-Frauen. Eine Einheit. Teamwork und Zuneigung.«
»Die Mercy-Frauen.« Tess ließ die Worte auf der Zunge
zergehen, dann verzog sie nachdenklich die Lippen. Klang gar nicht schlecht, dachte sie bei sich. »Na ja, ich muß zugeben, daß Will mir nicht mehr ganz so sehr auf die Nerven geht wie am Anfang. Aber das kommt daher, weil sie sich langsam anpaßt.«
»Und du hast dich nicht geändert?«
»Warum sollte ich? An mir ist ja schließlich nichts auszusetzen.« Mit einem Finger strich sie ihm über den Oberschenkel. »Oder doch?«
»Abgesehen davon, daß du hochnäsig, eingebildet und dickköpfig bist, gar nichts.« Er atmete tief ein, als ihre Finger weiter nach oben wanderten.
»Und gerade das magst du so an mir.« Einer plötzlichen Eingebung folgend, wand sie sich aus ihrem Mantel.
»Ist es hier drin zu warm?« Automatisch streckte Nate die Hand nach dem Heizungsregler aus.
»Noch nicht, aber gleich«, versprach sie und zog sich den Pullover über den Kopf.
»Was machst du denn da?« Vor Schreck kam er beinahe von der Straße ab. »Zieh dich sofort wieder an.«
»O nein. Fahr rechts ran!« Tess öffnete den Vorderverschluß ihres BHs und legte ihre Brüste frei.
»Wir befinden uns auf einer öffentlichen Straße. Es ist hellichter Tag.«
Sie griff zu ihm hinüber, zog den Reißverschluß seiner Hose auf und stellte fest, daß ihn die Situation nicht unbeteiligt gelassen hatte. »Na und?«
»Du hast wohl den Verstand verloren. Hier kann jeden Moment jemand vorbeikommen und … um Himmels willen, Tess«, stammelte er, als sie den Kopf unter seinen Arm hindurchschob und ihre Lippen auf seinen Mund preßte. »Gleich geschieht ein Unglück.«
»Fahr rechts ran«, wiederholte sie, doch der neckende Unterton war aus ihrer Stimme gewichen. Hastig riß sie sein Hemd auf. »Ich will dich spüren. Jetzt sofort.«
Der Jeep schlingerte gefährlich, die Reifen quietschten, doch Nate brachte es fertig, ihn an den Straßenrand zu lenken, ohne daß sie sich überschlugen. Er zog mit einem Ruck
die Handbremse an, befreite sich von seinem Sicherheitsgurt und drückte sie mit einer einzigen Bewegung rücklings in den Sitz, während er mit ihren Jeans kämpfte.
»Dafür können wir ins Kittchen wandern, wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses«, keuchte er.
»Das Risiko gehe ich ein. Schnell!«
»Wir – o Gott!« Unter ihren Jeans trug sie nur nackte Haut. »Du mußt ja entsetzlich frieren.« Noch während er sprach, zerrte er ihr schon die Jeans über die Hüften. »Warum hast du keine lange Unterhose an?«
»Ich muß wohl geistesgestört sein.« Eine Flamme heißen Verlangens durchzuckte sie, und ihr tiefes, kehliges Stöhnen verschmolz mit dem seinen, als er hart in sie eindrang.
Die Fensterscheiben beschlugen, und der Sitz quietschte, während er wieder und wieder kraftvoll in sie hineinstieß, bis sie fast gleichzeitig zum Höhepunkt gelangten.
»Du lieber Himmel.« Völlig außer Atem blieb Nate reglos auf ihr liegen. »Ich glaube, ich bin verrückt geworden.«
Tess schlug die Augen auf – und begann schallend zu lachen, bis ihre Rippen schmerzten. »Nate Torrence, angesehener, allseits respektierter Anwalt und Salz der Erde, wie, zum Teufel, willst du erklären, wie die Abdrücke meiner Stiefel an die Decke deines Autos gekommen sind?«
Nate blickte hoch, betrachtete die verräterischen Flecke und seufzte. »Gar nicht. Ich habe ja auch keine einleuchtende Erklärung für die nicht zu übersehende Tatsache, daß sich an diesem Hemd kein einziger Knopf mehr befindet.«
»Ich kauf’ dir ein neues.« Tess setzte sich auf, rückte ihren BH zurecht und hakte den Verschluß zu, dann strich sie sich flüchtig über die Haare und hob die Hüften an, um ihren Pullover darunter hervorzuziehen. »Auf nach Ennis, einkaufen!«
Kapitel
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