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Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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viel ausgeglichener. Ihr von April zu erzählen hatte geholfen; es hatte keine weiteren Albträume gegeben, und ich fühlte mich wie neu geboren, als wäre mir eine Last von den Schultern genommen worden, auch wenn ich nur zu gut wusste, dass sich nichts geändert hatte. Ohnehin hatte ich jetzt mehr zu befürchten, nach dem, was mir Terry enthüllt hatte.
    Ich verließ die Wohnung, bevor es hell wurde. Gern wäre ich bei Terry geblieben, aber sie sagte, sie habe zu tun, und es sei leichter, wenn ich aus dem Weg war. Sie erklärte, nachdem Blumenthal die Wohnung entdeckt habe, sei sie entschlossen wegzuziehen und die Identität von Terry Ferriman abzuwerfen wie eine Schlange, die sich häutet. Das würde seine Zeit dauern, sagte sie, Geld musste bewegt, Vermögenswerte umverteilt und Dokumente vorbereitet werden. Sobald das alles erledigt wäre, sagte sie, würde sie sich melden, und wir würden zur nächsten Phase übergehen. Falls ich es wünschte. Nachdem ich darüber nachgedacht hätte. Ich sagte, ich wisse die Antwort bereits unddass ich sie so lieben würde wie sie mich, vielleicht auch mehr, und dass ich zu allem bereit sei, was da auch komme. Sie küsste mich und sagte, ich müsste mir das reiflich überlegen, denn es gäbe danach kein Zurück mehr, und das Nächste, woran ich mich erinnerte, war, dass ich draußen auf der Straße stand.
    Auf meinem Anrufbeantworter waren Mitteilungen von Chuck Harrison und Rick Muir gespeichert. Rick sagte, er habe eine gute und eine schlechte Nachricht für mich. Die schlechte war, dass es überhaupt nichts Bemerkenswertes an dem Haar gab. Die gute Nachricht? Ja, die Kellnerin hatte er abgeschleppt. Ehrlich gesagt überraschten mich beide Neuigkeiten nicht. Ich war fix und fertig, einerseits vom Liebesspiel mit Terry und dann noch wegen der nervlichen Belastung, mit dem, was sie mir erzählt hatte, klarzukommen.
    Ich rief in Chucks Kanzlei an und erwischte nur den Anrufbeantworter. Ich hinterließ eine Nachricht, er möge mit irgendeinem Vergleich noch abwarten und ich würde später am Tag vorbeikommen. Ich hatte die Nase voll davon, einfach dazuliegen und Deborah und ihre Anwältin auf mir herumtrampeln zu lassen, hatte genug davon, mir die Schuld in die Schuhe schieben zu lassen für das, was mit April passiert war. Wahrscheinlich hatte mir die Tatsache, dass ich mit Terry darüber gesprochen und mich zum ersten Mal geöffnet hatte, mir geholfen zu erkennen, dass weder ich noch jemand anderes daran schuld war. Ich würde Deborah helfen, ein neues Leben anzufangen, ich würde ihr all die finanzielle und moralische Unterstützung geben, die sie brauchte, aber ich würde mich nicht mehr von ihr bestrafen lassen. Allerdings vertraute ich nichts davon Chucks Band an.
    Ich zog mich aus und fiel ins Bett. Ich dämmerte vor mich hin und nickte zwischendurch hin und wieder ein, als es an der Tür klingelte. Draußen war es hell, aber gerade erst so, und zuerst dachte ich, das Telefon würde klingeln, und ich tastete danach, als ich wieder die Türklingel hörte. Ich zog mir einen weißen Frotteebademantel über und tappte durch die Diele. Durch das Guckloch sah ich zwei uniformierte Polizisten mit gelangweilten Mienen. Einer schob ein Kaugummi im Mund herum, der andere hatte seine Hand auf dem Kolben der Waffe in seinem Holster, und ich hatte das ungute Gefühl, dass es kein Höflichkeitsbesuch war.
    Ich öffnete die Tür. Ich erkannte keinen von beiden. Der mit der Hand auf der Waffe trat zur Seite, damit er sie schnell ziehen konnte, falls ich eine gefährliche Bewegung machte. Hinter ihnen, an der Bordsteinkante geparkt, stand ein Streifenwagen.
    »Na, ihr zwei, was kann ich für euch tun?«, fragte ich mit gespielter Munterkeit.
    »Jamie Beaverbrook?«, fragte der Gummikauer.
    »Ja. Gibt es ein Problem?«
    Der Gummikauer bewegte die Schultern in seiner Jacke, als ob er sich unbehaglich fühlte. »Wir möchten, dass Sie uns begleiten, Sir«, sagte er.
    »Wohin denn?«
    »Ins Präsidium, Sir.«
    »Geht es um einen Fall?«
    »Wir wissen nur, dass Sie uns begleiten sollen, Sir.« Das »Sir« schien immer erst spät einzufallen.
    »Warten Sie, ich ziehe mich an und hole mein Notebook.« Ich wollte die Tür schließen, aber er stemmte seinen Fuß dagegen.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würden wir gern hier drinnen warten, während Sie sich anziehen, Sir. Und den Computer brauchen Sie nicht. Wir haben Order, sie so schnell wie möglich in die Stadt zu bringen.«
    Hinter ihm

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